Absu - Absu | |
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Review von TadMekka vom 24.04.2009 (9144 mal gelesen) | |
Ah, Babylon die Große, die Mutter der Huren und der Abscheulichkeiten der Welt... und nebenbei noch lange vor Theben, Sparta und Rom die Urmutter all dessen, was wir heute als die westliche Kultur bezeichnen. Irgendwie genau das Gleiche. ABSU aus dem größten kulturellen Abszess der Welt, den USA (Texas), haben sich der mesopotamischen Mythologie, die ihren Ursprung in sumerischer und babylonischer Hochkultur hat, angenommen und vertonen diese auf "Absu" ein weiteres mal in einer komplexen, aggressiven und dennoch sehr traditionellen Mixtur aus Black Metal, Thrash und, das eigentlich Feine an der Geschichte, einigen atmosphärischen, teilweise proggigen, teilweise folkig-traditionellen Melodie- und Keys-Passagen (z.B. 'Magic(k) Square Cipher'). Und ich sag's offen: diese Band ist haushoch überbewertet. Gehen wir zunächst aber mal auf die Habenseite ein: sauber, aber wenig brutal produzierter Midtempo-Blackmetal, den man früher einfach als Thrash Metal bezeichnet hätte, tönt einem entgegen. Die Arrangements sind eher traditionell gestrickt und werden oft und immer wieder unterbrochen durch sehr schön herausgearbeitete Einsprengsel aus Melodie und Atmosphäre, die nichts zu wünschen übrig lassen. Sehr geil zu sehen ist das natürlich im ohrwurmigen Opener 'The Absu of Eridu & Erech', aber auch der fast 70s-proggige Keybordsolopoart am Ende von '... Of the Dead Who Never Rest...' paßt in diese Schnittmenge. Grade der Opener könnte, obwohl stilistisch VOLLKOMMEN anders gelagert, ABSU die Pforten zu gänzlich anderen Fanschichten, vor allem aus dem moderneren Bereich um die Cyber-, Goth- und Melodeathcore-Szene öffnen, was von seinen hier musikalisch aufgelösten Widersprüchen her eine wirkliche Leistung darstellt. Alles in allem wurde das teilweise hektisch aber sehr abwechslungsreich daherklöppelnde Album so ausgefeilt, wie die Genregrenzen es möglich machen und ist so betrachtet ein echtes Highlight. ABER jetzt kommt das große, selbstgerechte und subjektive 'Aber': Trotz all der positiven Punkte wie Abwechslung, Atmosphäre, Melodie, Riffing ist mir die Scheibe a) zu saftlos produziert, b) zu traditionell und simpel strukturiert, c) es ist zuviel 'Wartezeit' bzw. einfach Leerlauf zu hören, in dem nicht wirklich Spannendes passiert und einen nur der Ewartung eben darauf bei der Stange hält und last not least ist d) das ewiggleiche, kraftlos-krächzige, motzig-nölige Geshoute, das an die schwächsten Zeiten von NOCTURNUS erinnert, für mich kaum zu ertragen. Aber ok, vor allem letzteres ist Geschmacks- oder wenigstens Gewöhnungssache. Dennoch kann ich diese Scheibe nahezu bedingungslos empfehlen, denn sie hat eine Aura des Abgeklärten, Zufriedenen, die dafür sorgt, dass man sie immer und immer wieder gerne anhört, grade auch, weil sie nicht all zu viel Aufmerksamkeit erfordert und dennoch in ihren besten Momenten in der Lage ist, genau diese Aufmerksamkeit für exakt die richtige Zeit zu fesseln. ABSU wurden mit DETROYER 666, IMPALED NAZARENE, AKERCOCKE und MELECHESH verglichen. Während ich die ersten beiden Reminiszenzen nicht im Geringsten nachvollziehen kann, paßt AKERCOCKE schon besser, auch wenn die Engländer ungleich brutaler, kranker und bösartiger zu Werke gehen. MELECHESH jedoch passen ganz gut, auch wenn die Jungs trotz des selben Drummers ABSU's Niveau nicht ganz erreichen. Alles in allem also eine Empfehlung an Brutalos mit etwas mehr Jahren auf dem Buckel, die ein bischen weniger dickfellig solchen Klängen zu lauschen belieben. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Absu of Eridu & Erech 02. Night Fire Canonization 03. Amy 04. Nunbarshegunu 05. 13 Globes 06. Of the Dead Who Never Rest in Their Tombs Are the Attendance of Familiar Spirits... 07. Magic(k) Square Cipher 08. In the Name of Auebothiabathabaithobeuee 09. Girra's Temple 10. Those of the Void Will Re-Enter 11. Sceptre Command 12. Ye Uttuku Spells 13. Twix Yesterday, the Day & the Morrow | Band Website: www.myspace.com/absu Medium: CD Spieldauer: 60:00 Minuten VÖ: 13.03.2009 |
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