Décembre Noir - Pale Serenades

Review von RJ vom 25.10.2022 (9999 mal gelesen)
Décembre Noir - Pale Serenades Es scheint zwischenzeitlich in Mode gekommen zu sein, dass man ältere Songs noch einmal nimmt und durch den Mixer dreht, um sie dann noch einmal neu aufzunehmen. Auch das Erfurter Doom-Death-Quintett hat sich überlegt, dass das eine coole Aktion sein könnte und sich an die Songauswahl gemacht. Dabei hat man sich durch die eigene Schaffensphase gearbeitet und von vier Alben jeweils einen Song ausgewählt, der die Renew-Prozedur durchlaufen soll. Doch damit nicht genug.

Für diesen besonderen Anlass hat man sich für jeden ausgewählten Song einen namhaften Gastsänger eingeladen, der dieser EP-Veröffentlichung einen weiteren und besonderen Touch verleiht. Doch und in gebotener Kürze der Reihe nach.

Der erste Song der EP ist 'A Swan Lake Full Of Tears', in der neuen Version rein akustisch gehalten und mit Cleangesang versehen. Gastsänger Mick Moss (ANTIMATTER) verleiht dem zeitlich gekürzten Song eine mit Pathos versehene Melancholie, in der wirklich ergreifende Trauer mitschwingt. Das Original und die Neubearbeitung sind wirklich zwei völlig verschiedene Songs geworden.

Mit den ersten Klängen von 'Barricades', die vom Klavierspiel sowie den später einsetzenden, jammernd aufspielenden Geigen getragen werden, wird klar, dass die Erfurter konzeptionell für die EP eine rundum melancholische und traurig-depressive Stimmung zaubern wollen. Dafür ist Aaron Stainthorpe (MY DYING BRIDE), der diesen Song als Gastsänger neu interpretiert, eine perfekte Wahl. Ebenfalls im Cleangesang unterwegs verleiht Aaron dem Song zwar nicht diesen ergreifenden Unterton, dennoch weiß er, eine besondere Stimmung zu vermitteln.

'Small.Town.Depression' ist dann doch eine etwas andere Nummer geworden, die mit harten, elektronischen Beats einsteigt und von der dunklen Stimme von Michelle Darkness (END OG GREEN) lebt. Endlich gibt es mal wieder was von Michael zu hören, wo doch die letzten Albumveröffentlichung schon wieder über fünf Jahre zurückliegt.

Abgeschlossen wird die knapp halbstündige EP mit dem ältesten Stück von DÉCEMBRE NOIR, nämlich 'A Discouraged Believer'. Mit Gastsänger Matt Heafy (TRIVIUM) darf es natürlich etwas heftiger zur Sache gehen, dementsprechend heavy geht der Song ab.

Ich finde es schon erstaunlich, was man bei einer Überarbeitung aus alten Songs machen kann. Bereits im Original haben wir es sicherlich nicht mit Material zu tun, was ein Mauerblümchendasein fristete. Nein, alle Songs haben auch im Original ihre Qualität und überzeugen auf ihre Weise, was die überarbeiteten Songs ebenfalls locker schaffen. Hier passt einfach alles zusammen, so dass es für diese EP nur eine Wertung geben kann.

Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. A Swan Lake Full Of Tears
02. Barricades
03. Small.Town.Depression
04. The Forsaken Earth
Band Website: www.facebook.com/DecembreNoir
Medium: EP
Spieldauer: 28:05 Minuten
VÖ: 30.09.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten