Brainstorm - Midnight Ghost | |
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Review von Cornholio vom 28.09.2018 (9896 mal gelesen) | |
Da ist sie endlich, die erste BRAINSTORM-Scheibe seit ... oh, ja, seit 2016. Ich hatte die Schwaben seit dem meiner Meinung nach nicht mehr ganz so guten "Downburst" von vor zehn Jahren dann wohl etwas aus den Augen verloren; und so sind mir mal eben vier weitere Alben des Quintetts durch die Lappen gegangen. Aber sei's drum, wir leben ja schließlich im Hier und Jetzt, und das neue Werk "Midnight Ghost" hat zwar nicht nur Höhepunkte, aber definitiv mehr "Highs" als "Lows". Die Songs auf "Midnight Ghost" behandeln thematisch diverse unheimlichen Kreaturen und Geschichten, entsprechend düster ist die gesamte Stimmung auf dem bereits zwölften Studioalbum der Power-Metal Combo. Schon der Opener 'Devil's Eye' geht in die vollen, während 'Revealing The Darkness' zwar etwas auf die Bremse drückt, aber trotzdem größtenteils überzeugen kann. Mit 'Ravenous Minds' folgt der nächste Kracher, der mich an Kaliber wie 'Highs Without Lows' erinnert. Das Niveau bleibt bei 'The Pyre' hoch, das Tempo wird wieder angezogen, ein toller Headbanger! Dann wird es zum ersten Mal für mich etwas zwiespältig; auf dem fast acht Minuten andauernden 'Jeanne Boulet (1764)' thematisiert die Combo einen französischen Mythos aus dem 18. Jahrhundert, in dem ein vermeintlich riesiger Wolf in der Region Gévaudan sein Unwesen trieb und unter anderem jene Jeanne Boulet nebst 100 anderen Opfern auf dem Gewissen hatte. Der Song beginnt balladesk und hält sich dann weitestgehend im Midtempo auf, für mich irgendwie zu langatmig. Auch der vermeintliche Titelsong 'Divine Inner Ghost' zündet bei mir nicht so richtig, vermutlich aufgrund des etwas sperrigen Refrains. Nach dieser etwas schwächeren Phase geht es allerdings mit dem starken 'When Pain Becomes Real' weiter, besonders der treibende Refrain setzt sich sofort im Gehörgang fest! 'Four Blessings' erscheint zwar etwas simpel und aufgesetzt, nach mehreren Durchläufen könnte sich das Stück aber zu einer Live-Bank der Marke 'All Those Words' mausern; das wird die Zeit zeigen. Kurz vor Schluss gibt es mit den 'Haunting Voices' nochmal einen starken Song, der mittels hymnenhaften Refrains punkten kann! Zum Ende von "Midnight Ghost" gibt es mit 'The Path' eine Art Power-Ballade, aber irgendwie passt das nicht zu der Band, jedenfalls nicht für mich, wobei objektiv nichts an dem Song auszusetzen ist. Die Scheibe ist sauber und druckvoll produziert, hierfür zeichnet sich Seeb Levermann (ORDEN OGAN) verantwortlich, vielleicht etwas zu blank poliert, etwas zu wenig roh. Wem jetzt Andy B. Franck noch zu "unrotzig" singt ... naja, man kann es eben nie jedem recht machen. Das Cover passt thematisch übrigens zu der Scheibe, die Details hat Gyula Havancsak (u.a. ACCEPT, STRATOVARIUS) in toller, detaillierter Kleinarbeit ausgearbeitet. Ich finde "Midnight Ghost" größtenteils echt super, und bei der Handvoll Songs, die mich nicht so mitnehmen, drücke ich einfach auf die "Next"-Taste. Fünf Songs sind Bombe, drei ok bis gut und zwei, die mich nicht vom Hocker reißen, was allerdings daran liegt, dass diese Stilrichtung (episch und balladesk) für mich nicht so richtig zu BRAINSTORM passen will. Noch ein Hinweis in eigener Sache: Wenn ihr die Chance habt, BRAINSTORM live zu sehen, ein paar Daten stehen ja schon fest (u.a. Releaseparties mit MOB RULES), und auch die "richtige Tour" Anfang 2019, schaut sie euch an! Live sind BRAINSTORM ein absolutes Brett! Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Devil's Eye 02. Revealing The Darkness 03. Ravenous Minds 04. The Pyre 05. Jeanne Boulet (1764) 06. Divine Inner Ghost 07. When Pain Becomes Real 08. Four Blessings 09. Haunting Voices 10. The Path | Band Website: truemetal.org/brainstorm/ Medium: CD Spieldauer: 51:38 Minuten VÖ: 28.09.2018 |
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