Nova Orbis - Imago

Review von Rabenfeder vom 08.12.2009 (7641 mal gelesen)
Nova Orbis - Imago Progressiver Gothic Metal mit Sängerin, das versprechen NOVA ORBIS aus Kolumbien mit "Imago". Die allererste Befürchtung, bei diesem Genre mal wieder, wie so oft, eine Frontfrau geliefert zu bekommen, die in mittleren bis oberen Tonlagen aus den Boxen trällert, wird zum Glück nicht erfüllt. Denn Ana Barajas wartet mit einer überraschend tiefen und kernigen Stimme auf. Dadurch verleiht sie NOVA ORBIS definitiv einen Wiedererkennungswert. Auch wenn man anmerken muss, dass die Stimme mit dem hörbaren Akzent in den ganz tiefen Regionen manchmal etwas gepresst klingt, in den für ihre Verhältnisse mittleren bis oberen Regionen aber ziemlich angenehm rüberkommt. Die Männerstimme hat weniger Erinnerungspotential, geht aber bei den Clean-Parts auch nett ins Gehör. Wohingegen die glücklicherweise seltenen Growleinlagen nicht wirklich gelungen sind.

Instrumentell scheint die Band einen Faible für's Keyboard zu haben, denn das ist in eigentlich allen Songs reichlich und in den verschiedensten Klangfarben vertreten. Zwischendurch empfindet man es manchmal schon als etwas zuviel des Guten. Besonders, wenn der Regler zwischendurch scheinbar auf "abgehacktes Klavier" oder "kaputte Spieluhr" gestellt wurde. Ignoriert man das, dann hat "Imago" den einen oder anderen Glanzmoment in Sachen Gitarrensolo wie z.B. am Ende von 'Dark Delusions' oder bei 'Love Remains'. Gelegentlich treten sie inklusive Double Bass auch mal aufs Gaspedal oder nutzen Flöte und traditionelle heimische Saiteninstrumente. Diese Perlen verstecken sich jedoch in einem häufig vertrackten Songwriting. Aber sie hatten ja mit "progressiv" vorgewarnt. Bei NOVA ORBIS wirkt es aber stellenweise leider etwas chaotisch und gestückelt. Ähnlich wie das Keyboard macht dieser Umstand das Hören ab und an sogar ein wenig anstrengend.

Grundsätzlich bin ich etwas zwiegespalten. Die Idee, sich auf der Grundlage des Gothic Metal mal etwas neues in Sachen Songwriting einfallen zu lassen, finde ich durchaus lobenswert. Ebenso die markante Stimme. Die nicht-progressiven Parts der Songs scheinen der gesamten Band irgendwie eher zu liegen. Zumindest machen die Stellen, bei denen sie schon fast gewöhnlichen Gothic Metal zum besten geben, sogar Spaß beim Hören, ebenso die temporeicheren Stellen. Durch die gelegentlich etwas ZU progressiv gemeinte Songstruktur und in erster Linie dem häufiger mal nervigen Keyboardeinsatz muss ich aber leider definitiv Punkte abziehen. Beim nächsten Mal bitte etwas weniger von beidem, das wäre definitiv mehr.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Castle Of Exile
02. Unstable Mind
03. Dark Delusion
04. Ancient Guardian
05. Change
06. Love Remains
07. The Lamp
08. Sarah Deserves To Rest
09. Falling Of The Empire
10. Wisdom Hunter
Band Website: www.myspace.com/novaorbis
Medium: CD
Spieldauer: 53:38 min Minuten
VÖ: 30.09.2009

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