Machine Head - Bloodstone & Diamonds

Review von Dudemeister vom 19.12.2014 (10555 mal gelesen)
Machine Head - Bloodstone & Diamonds MACHINE HEAD! Dieser Name dürfte wohl den meisten ein Begriff sein. Kein Wunder. Songs wie 'Imperium' sind aus heutiger Sicht ja auch kaum aus dem Bereich Metal wegzudenken. Doch "Through The Ashes Of Empire" und auch die folgenden Alben waren gestern. Jetzt gibt's das neue Album "Bloodstone & Diamonds" auf die Ohren und was die Jungs rund um Frontmann Robert Flynn hier raushauen, dürfte selbst geübte Hörer und Fans überraschen.

Überraschen tut dieses Album in wirklich vielerlei Hinsicht und zwar durchweg positiv. Man kennt die Band ja bereits für herausragende Songstrukturen und schier unglaublicher Finesse an ihren Instrumenten, doch das was man hier hört toppt sämtliche Erwartungen. MACHINE HEAD ballern und grooven sich durch nahezu alle Bereiche des Metals und hinterlassen nichts als gebrochene Knochen. Sei es nun der Arm, der beim Moshen in seine Einzelteile zerberstet, oder die Wirbelsäule, die beim Headbangen so sehr beansprucht wird, dass der dazugehörige Mensch nie wieder aufrecht gehen kann. Ohne Kompromisse ziehen sie dieses Konzept von der ersten Sekunde an durch. Lieder wie 'Killers & Kings', 'Eyes Of The Dead' und 'Now We Die' gehören zu diesen kompromisslosen "In-Die-Fresse-Songs". Aber es gibt auch mal ein wenig Zeit zum Atmen und ruhigere Passagen um Atmosphäre zu schaffen. 'Sail Into The Black' beispielsweise ist vor allem anfangs eher ruhig gehalten und baut sich über mehrere Minuten auf. Man bekommt diese melancholische Ruhe vermittelt, die dann gen Ende des Songs und im darauf folgenden 'Eyes Of The Dead' ein jähes Ende findet und abermals in wilde Metalattacken ausartet. Fette Riffs, knüppelnde Drums, ein Sänger in Höchstform und eine Songstruktur, für die man der Band einfach danken möchte, machen diesen Song (aber eigentlich auch alle anderen Songs auf dem Album) aus. Dieses Breakdown-Ende, das man von den vier Amerikanern in der Form noch nicht gehört hat, bläst alles nieder und lässt weder Fragen noch Wünsche offen. Wer da still stehen bleibt ist selber Schuld. Auch der ziemlich thrash- und hardcorelastige Track 'Game Over' geht vollends auf die zwölf und somit fällt es schwer dieses Album unbeschadet zu überstehen. Dennoch kann man nicht behaupten, dass hier lediglich ein aggressiver Wutbatzen vorliegt. Die Anfangsriffs von 'Ghosts Will Hunt My Bones' und 'Beneath The Silt' beispielsweise gehen runter wie Öl und erinnern fast schon an Bands wie DOWN und DEFTONES. Kurzes Gemecker am Rande: Songs wie 'In Comes The Flood' sind natürlich kritisch zu verstehen, nur kann manch einer dies unter Umständen nicht sofort nachvollziehen, ohne die Texte mitzulesen. Wenn man der englischen Sprache nicht gänzlich mächtig ist, kann die ständige Wiederholung des Wortes "America" vielleicht schnell mal als übereifriger Patriotismus gedeutet werden, den die Künstler mit Sicherheit nicht vertreten wollen. (Dieses Problem erübrigt sich vollkommen, wenn man die Lyrics mitliest.)

Zusammenfassend kann man wohl behaupten, dass MACHINE HEAD sich einmal mehr übertroffen haben und hier ein Album abliefern, dass durchaus nach vorne geht und keinen Wunsch in Sachen Metal offen lässt, ohne dabei stumpf oder übertrieben hart zu wirken. Solch gute Musiker lassen es sich natürlich nicht nehmen, auch ein wenig zu experimentieren und neue Gebiete für sich zu erschließen. Fans der Band werden voll auf ihre Kosten kommen und auch all diejenigen, die vielleicht noch nicht mit der Band vertraut sind, können hier ohne Bedenken reinhören, um vielleicht ihre neue Lieblingsband zu entdecken.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Now We Die
2. Killers & Kings
3. Ghosts Will Hunt My Bones
4. NIght Of Long Knives
5. Sail Into The Black
6. Eyes Of The Dead
7. Beneath The Silt
8. In Comes The Flood
9. Damage Inside
10. Game Over
11. Imaginal Cells
12. Take Me Though The Fire
Band Website: www.machinehead1.com
Medium: CD
Spieldauer: 70:59 Minuten
VÖ: 07.11.2014

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B&D ist sicher ein super Album, allerdings fand ich "Locust" noch deutlich besser, weil es runder und homogener ist. "Locust" wirkt wie aus einem Guss, während "B&D" eher eine Sammlung (zugegebenermaßen sehr guter) Songs ist.
9/10   (20.12.2014 von des)

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