Attika - Metal Lands

Review von Tailgunner vom 13.03.2021 (9404 mal gelesen)
Attika - Metal Lands Zugegebenermaßen kenne ich die beiden Vorgänger von "Metal Lands" nicht, welche bereits 1988 und 1991 erschienen, weswegen ich an das nun vorliegende Werk auch ziemlich unbelastet herangegangen bin. Erst im vergangenen Jahr haben CIRITH UNGOL und GLACIER nach vergleichbar langer Abwesenheit erstaunlich starke Alben veröffentlicht. Bei "Metal Lands" muss ich jedoch feststellen, dass nicht jede Band, welche nach einer solch langen Auszeit auf den Bühnen vom Headbangers Open Air oder dem Up The Hammers reaktiviert wird, automatisch das Prädikat "Kult" verdient oder ein vergleichbares Kunststück hinbekommt wie ihre eben genannten Landsmänner. So waren auch meine Hörduchgänge von "Metal Lands" in Vorbereitung zu diesem Review keine ununterbrochene Abfolge von vergnüglichen Stunden. Die grundlegenden Trademarks des US-Metal sind zweifellos vorhanden. Das Material ist rifforientiert und hat eine eher ernste Ausrichtung. Die Musiker haben ihr Handwerk zudem auch sicher nicht verlernt, wobei ich keine Ahnung habe, ob Jeff Patelski (Dr) und Robert Van War (V) - die beiden verbliebenen Originalmitglieder - während der langen Downtime von ATTIKA aktiv waren oder nicht. Auch die neuen Mannen Glenn Anthony (B) und Bill Krajewski (G) tragen dazu bei, dass das Ganze handwerklich mindestens mal solide ist. Jedoch ergibt sich für mich aus den Grundzutaten kein wirklich auf voller Länge überzeugendes Endresultat. Die Songs empfinde ich über weite Strecken als ziemlich bieder und auf eine geradezu ungelenke weise konstruiert. Ich bin mir nicht sicher, wie ich das treffend ausdrücken soll, aber die Stücke wirken undynamisch, es entsteht einfach kein Flow. Man hat den Eindruck von aneinandergereihten Strukturen, die mit angezogener Handbremse daherkommen. Stellvertretend dafür sind Stücke wie '8 Track Days' und 'Gold'. Die Songs sind erschreckend gleichförmig, ohne dass sich der dafür erforderliche Groove einstellt, der solche Songs eigentlich auszeichnen sollte. Insgesamt ist das Album auch kein "Grower", der mit wiederholtem Hören wächst. Mit zunehmenden Hördurchläufen wuchs eher mein Unwille, mich mit der Scheibe weiter auseinanderzusetzen.

Ich muss nach all der Schelte aber auch betonen, dass hier nicht alles schlecht ist. Wobei das vielleicht auch der Punkt ist, der mich am meisten ärgert, denn mit einer Justage an den richtigen Stellschrauben hätte das Album das nächst höhere Qualitätslevel wohl ganz sicher erreichen können. Wie gesagt verstehen die Musiker ihr Handwerk und die Leads sind mitunter schon ziemlich gut. Auch die Produktion ist weitestgehend in Ordnung, zwar etwas basslastig, jedoch nicht zu klinisch oder zu modern. Und nicht zuletzt gibt es auch Songs, welche sich positiv abheben. Der Opener 'Metal Lands' weiß zu gefallen, ebenso 'Run With The Horseman'. Aber besonders 'Thorn In My Side' zeigt auf, was eigentlich geht. Wäre das gesamte Album auf diesem Niveau, dann würden wir am Ende dieses Reviews von einer ganz anderen Punktezahl sprechen. So reicht es nur für das solide Mittelfeld, welches allerdings in einer Zeit derartig vielfältiger und starker Konkurrenz zu wenig ist, um entsprechende Beachtung zu generieren.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Metal Lands
02. 8 Track Days
03. Like A Bullet
04. Darkness Of The Day
05. The Price
06. Thorn In My Side
07. Run With The Horseman
08. Sincerely Violent
09. Gold
10. One Wish
Band Website: www.attikametal.com
Medium: CD
Spieldauer: 47:49 Minuten
VÖ: 26.02.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten