Abysmal Winds - Magna Pestilencia | |
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Review von Chaosswampchicken vom 18.07.2024 (16377 mal gelesen) | |
Death Metal aus Skandinavien ist, wie ihr ja sicher selber wisst, immer eine gute Idee - und wenn er dann auch noch im Oldschool-Gewand daherkommt und eine ordentliche Portion Dunkelheit versprüht, werde ich sofort hellhörig. Im Falle von ABYSMAL WINDS habe ich hier wieder eine Band gefunden, die für mich zwar unbekannt war, aber im ersten Durchlauf des Albums doch verlauten lässt, dass sie die oben genannten Attribute auf jeden Fall vertritt. Gegründet wurde die Combo 2020 in Dalarna/Uppsala, Schweden. "Magna Pestilencia" ist das Debüt der Band, davor haben sie in 2022 die Demo "Doom Prayer" veröffentlicht. Die Jungs beschreiben ihren Stil selbst als "Dark Death Metal" und zählen Bands wie SADISTIC INTENT und GRAVE MIASMA zu ihren musikalischen Einflüssen. Auch im Bandgefüge selbst können sie aus einem großen Pool aus Erfahrung schöpfen, denn die Mitglieder waren oder sind unter anderem in Bands wie AVSKY (nicht AFSKY, die Verwirrung war groß), CORPSEHAMMER und OMNIZIDE tätig, um nur ein paar zu nennen. Aber nun zum Wichtigsten, der Musik.Hommage an den Death des hohen NordensWir starten mit dem starken Intro 'Incantation'. Das zweiminütige Stück wartet mit viel Atmosphäre aus eingespieltem Wind, dumpfen Schreien aus der Ferne und verzerrten Gitarrenriffs auf, die immer mehr in den Vordergrund rücken, umso länger das Intro läuft. Es folgt ein Mix aus eingängigen Melodien, die einen ersten Vorgeschmack bieten auf das, was uns auf "Magna Pestilencia" erwarten wird. Der erste volle Track 'Sacrilegious' geht direkt mit einem fetten Blastbeat-Intro in die Vollen und einem kurzen, aber effektvollen Growl; ebenso simpel, aber effektiv sind die Gitarren. Vom Sound her könnte man hier gerade auch den frühen DISMEMBER oder CARNAGE zuhören. Die Vocals von HCF sind dunkel und ohne Kompromisse, allerdings hätte ich mir hier gewünscht, das Schlagzeug würde sich etwas zurücknehmen - für mich überspielt es die Vocals ein wenig und es fällt schwerer, sich auf diese zu konzentrieren. Abgesehen davon treibt dieser Song mit ordentlich Power und Speed nach vorne. 'Obliteration' kommt mit einer ordentlichen Portion Doom daher, die Schwere in den Akkorden sollte auch die Fans von GRAVE MIASMA freudig stimmen. Etwa zur Hälfte des Songs kommen animalische Schreie hinzu, die abermals von einem Klangkonzept getragen werden, das ganz auf Druck und Gewicht ausgelegt ist. 'Blood Prison' ist eines der Stücke, die herausstechen, was unter anderem auch an dem sich windenden Tremolo-Riff liegt. Das Zusammenspiel aus Gesang und Instrumenten klingt hier für mich auch endlich stimmig; das eine versucht nicht, das andere zu übertrumpfen. Das schnelle Spiel sowie die fiesen gutturalen Auswürfe laden ein, ordentlich die Nackenmuskulatur zu trainieren. Ein schlafender Gott'World Cadaver' stammt von der 2022 veröffentlichten Demo "Doom Prayer". Wenn man dem Werk so lauscht, kann man klar hören, wie sich die Band und ihre Musik entwickelt hat. Zum einen sind sie den immensen Hall in den Vocals losgeworden - dadurch kommt die Stimme von HCF voll zur Geltung - und sie haben nicht ein weiteres Element geschaffen, das zu sehr ablenkt von eben dieser. Die Götter schlafen nicht lange in 'A Slumbering God', ordentlich Aggression peitscht den Up-Tempo-Song mit Power nach vorne, so lässt es sich doch gut in die zweite Hälfte des Albums einsteigen. 'Ivory Tomb' und 'Horrid Visions' sind die vorletzten Songs des Releases. Ich hätte zumindest 'Ivory Tomb' in die erste Hälfte gesetzt, es hat diese rohe Härte des Oldschool Death, die es so wunderbar macht. 'Horrid Visions' ist in großen Teilen melodischer, wirkt aber dennoch weniger entwickelt und bleibt daher weniger im Gedächtnis oder im Ohr. Damit kommen wir nun auch zu Ende mit dem Closer und Titeltrack 'Magna Pestilencia'. Mit einer fiesen Rückkopplung zu Anfang werden wir direkt in einen Wirbel aus scheppernden Drums, finsteren Gitarren und einer Bassline geschleudert, die so dicht ist, dass man sie schneiden könnte. Über allem hallt die durchdringende Stimme des Frontmannes von ABYSMAL WINDS. Zum Ende hin haben wir diesen wunderbaren Part mit einem ausgedehnten und langen Growl, der dir schön unter die Haut zieht. So kann man ein Album beenden. FazitABYSMAL WINDS haben mit "Magna Pestilencia" eine Hommage an den Oldschool Death aus dem hohen Norden veröffentlicht, ein Tribut an die Größen der 90er. Gleichzeitig aber ist das Machwerk auch etwas ganz Eigenes. Es ist Death Metal ohne Schnickschnack und ohne Kompromisse, der Sound löst in mir Nostalgie und Erinnerungen aus, während die Performance der Band, die Geschwindigkeit und der Output im Ganzen auch wunderbar in die Moderne passen, also eine passende Symbiose aus Vergangenem und Aktuellem. Gebt den Jungs eine Chance. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Incantation (Intro) 02. Sacrilegious 03. Obliteration 04. Blood Prison 05. World Cadaver 06. A Slumbering God 07. Ivory Tomb 08. Horrid Visions 09. Magna Pestilencia | Band Website: https://ihate.bandcamp.com/album/magna-pestilencia Medium: CD, LP, Digital Spieldauer: 30:51 Minuten VÖ: 21.06.2024 |
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