Scar The Martyr - Scar The Martyr | |
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Review von Vikingsgaard vom 19.10.2013 (9107 mal gelesen) | |
Selbstredend schrauben sich die Erwartungen an ein Soloprojekt eines mit Preisen überhäuften Künstlers nicht unwesentlich in die Höhe. So auch hier bei SCAR THE MARTYR, dem Projekt von SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison. Die Erwartungen waren, wie gesagt, ziemlich hoch und teilweise guckt man doch bissl enttäuscht aus der Wäsche, und teilweise kommt man nicht umhin, das Teil richtig zu mögen. Wie es sich für ein Soloalbum gehört, ist Jordison hier also Hauptsongwriter (zusammen mit Sänger Henry Derek), spielte sämtliche Bass-Parts, bis auf 2 Ausnahmen die komplette Rhythmusgitarren-Front und natürlich die Drums ein. Unterstützung bekommt er von Keyboarder Chris Vrenna (NINE INCH NAILS) sowie den Gitarristen Jed Simon (STRAPPING YOUNG LAD) und Kris Norris (DARKEST HOUR). Jordisons Songwriting ist weit entfernt von typischen SLIPKNOT-Anleihen, wie der eine oder andere vielleicht gehofft haben mag. Stattdessen ist "Scar The Martyr" ein zwar eher mainstreamiges Etwas, was aber auch nicht unbedingt ständig im Radio zu hören sein wird. Was wohl auch an den teilweise recht langen Spielzeiten der Titel liegt. Dummerweise sind nämlich genau die überlangen Stücke auch die hörenswertesten, wie ich finde. 'Last Night On Earth' und 'Dark Ages' sind da die besten Beispiele für. Schwachpunkte: Ja, die gibt es leider auch. Bei über 75 min. Spielzeit ist es natürlich schwierig, das Niveau konstant hoch zuhalten. Etliche lückenfüllende Elemente weniger hätten dem Album besser zu Gesicht gestanden und den Fokus auf die tatsächlich vorhandene Coolness gelenkt. Auch Leadsänger Henry Derek löst bei mir ein Feuer-Wasser Syndrom aus. Klingt er in den Strophen meist etwas am Rande seiner Fähigkeiten, so blüht er in den Refrains auf wie Kirschblüten im Frühling. Dieses Auf und Ab ist manchmal etwas anstrengend für ältere Herrschaften wie mich... Coolness: Die verbreitet in erster Linie natürlich Jordison himself mit seinem präzisen Drumming, welches sich aber erstaunlicherweise nicht in den Vordergrund drängt bzw. quasi alles erschlägt. Punktgenau, durchdacht und trotzdem sehr anspruchsvoll geht der Meister hier zu Werke. Auch NINE INCH NAILS Keyboarder Chris Vrenna darf sich hier sein Sternchen abholen, der sehr dezent agiert und die Songs nicht mit überkandidelten Synthi-Effekten oder Samples belastet. Auch der fette Sound soll nicht unerwähnt bleiben, für den sich Producer-Legende Rhys Fulber verantwortlich zeigt. Fazit: "Scar The Martyr" enttäucht vielleicht ein wenig, nach dem ersten Hören. Gibt man dem Album aber eine Chance sich zu entwickeln, dann merkt man recht schnell, dass Jordison ein ziemlich genialer Songschreiber ist und sich hier selbst einen Tempel gebaut hat, den so mancher erstmal durchschreiten sollte. Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Blood Host 03. My Retribution 04. Soul Disintegration 05. Cruel Ocean 06. Dark Ages 07. Sign Of The Omeneye 08. Anatomy Of Erinyes 09. Prayer For Prey 10. White Nights In A Day Room 11. Effigy Unborn 12. Never Forgive Never Forget 13. Mind's Eye 14. Last Night On Earth Bonus Tracks: 01. Flatline & Fracture 02. Digging For Truth 03. Coat Of Arms 04. Complications | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 75:49 Minuten VÖ: 27.09.2013 |
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