Hanging Garden - The Garden | |
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Review von Andre Mischkowski vom 29.03.2023 (8179 mal gelesen) | |
Kürzlich haben die Finnen von HANGING GARDEN ihr achtes Studioalbum rausgehauen. Mit "The Garden" betritt die Band jetzt andere Pfade. Nach ihrer Gründung 2004 waren sie lange in der Doom-Abteilung angesiedelt und dementsprechend lieferten sie recht schwere Kost ab. Es brauchte etwa 20 Jahre und diverse Umbesetzungen der Mitglieder bei HANGING GARDEN, bis sie jetzt einen Stil an den Tag legen, der zeitgenössisch ist. "The Garden" ist eine gute Mixtur von melodischen Klängen mit einem ordentlichen Hauch von Melancholie. Trotzdem ist ihr damaliger Sound in den elf neuen Songs unverkennbar in Form von Doom Metal wie Gothic-Elementen. Alles in allem eine Mischung aus vielem, die hier gekonnt und interessant zum Besten gegeben wird. Sehr gefühlvoll ist die Musik auf jeden Fall - wie auch finster und atmosphärisch zugleich. Nicht zuletzt durch weiblichen wie männlichen Gesang, verbunden mit der zu hörenden Inspiration, ist es am Ende das Gesamtwerk, das sich wie eine Lasagne durch die Schichten behauptet. Von finster über bösartig bis hin zu einfühlsam und hoffnungsvoll bekommen wir hier die volle Palette der Gefühlsebenen geboten. Auch mit diesem Aspekt wandern HANGING GARDEN nun auf anderen, aber doch nicht völlig fremden Pfaden. Die Band selber schildert es in etwa so, dass man auf dem jetzigen Album auch Raum für positive Einflüsse haben wollte, ohne die typischen finsteren Anteile außen vor zu lassen. Weiter wollte man thematisch verarbeiten, wie die Menschheit noch existieren kann nach dem Untergang der uns bekannten Welt und darin weiter einen Sinn findet. Träume, die Verbindung zur Natur oder auch Glauben und Rituale sind weitere Punkte, die in "The Garden" einfließen. Mit dem Albumtrack ('The Garden') startet auch die Reise durch das Album. Der Song baut sich instrumental langsam und ruhig auf. Mit Einsetzen der sanften wie hellen weiblichen Vocals wird die zum Träumen anregende Atmosphäre untermalt. Hinzu kommen kleine Passagen, die man als Glockenschläge deuten mag. Die männlichen Gesangsbeiträge sind das genaue Gegenteil. Die Growls kommen aus tiefster Kehle, aber sie übersteigen das Gesamttempo des Stückes nicht. So fällt der Opener als solcher recht ruhig aus und man kann so auch gut den hellen Gitarrenbögen lauschen in den doch öfter vorkommenden gesangslosen Parts. 'The Four Winds' lässt die Liebe zu Mutter Natur mit anfänglichem Meeresrauschen wie Möwengeschrei aufblühen. In diesem Lied geht es nun kräftiger zur Sache und es kommen auch mal gelegentlich keifende Sangeskünste zum Vorschein. Wer bei dem ersten Song wohl die Drums und helle E-Gitarrenparts vermisst hat, kommt ab hier auf seine Kosten. Runtergeknüppelt wird auch hier nichts und so wird man weiter zu den anderen Stücken getragen, wie zu 'The Construct', das Anfangs mit einem musikalischen Tastenspiel punkten kann. Gut eingebaut sind auch männliche Clean Vocals, die spätestens ab jetzt beweisen, dass "The Garden" sehr facettenreich ist. Der weibliche Gesang geht auch eine Stufe runter in die Richtung der nicht so hohen Stimmlage. Mit all diesen Einflüssen, immer wieder neuen aufkeimenden Atmosphären sowie dem Zusammenwirken der Gesänge, laufen die Songs quasi wie von selbst durch den CD-Player. "The Garden" als Ganzes ist schon eine Nummer für sich (auch wenn die Lieder alle im Midtempo-Bereich liegen). Aber eine ziemlich gute, die immer wieder Freiraum zum Denken und Träumen sowie für eigene Interpretationen lässt. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01.The Garden 02.The Four Winds 03.The Construct 04.The Song Of Spring 05.The Fire At First Dawn 06.The Nightfall 07.The Stolen Fire 08.The Journey 09.The Derelict Bay 10.The Fireside 11.The Resolute | Band Website: www.hanging-garden.net Medium: CD Spieldauer: 47:14 Minuten VÖ: 24.03.2023 |
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