Livebericht My Sleeping Karma (mit Colour Haze ) |
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Ein Livebericht von Krümel aus Köln (Live Music Hall) - 16.03.2017 (25314 mal gelesen) |
Nachdem Anfang März MY SLEEPING KARMA ihr erstes Live-Werk "Mela Ananda" veröffentlicht hatten, war es natürlich nur logisch, dass die Band auch tourt, um die Songs des Albums nochmals dem geneigten Publikum im Rahmen einer Doubleheadliner-Konzertrundreise (mit COLOUR HAZE) zu präsentieren. Die Aschaffenburger Psychedelic Instrumental Rocker gehören zu meinen absoluten Faves, seit ich sie vor einigen Jahren zum allerersten Mal bei einem Festivalauftritt im Zelt erleben durfte. Da ist es nur logisch, dass ich mir den Auftritt in der Kölner Live Music Hall nicht entgehen lasse. Zusätzlich konnten wir sogar einen Interview-Termin erhalten, sodass wir schon weit vor Öffnung der Tore in die Halle dürfen. Während wir MY SLEEPING KARMA beim akribischen Soundcheck - ist schließlich der erste Gig auf der Tour - beobachten können, vertreibt sich COLOUR HAZE-Gitarrist (und Sänger) Stefan im hinteren Bereich die Zeit mit Tai Chi. Oder vielleicht bereitet er sich auch so auf den Auftritt vor!? Obwohl der Soundcheck länger dauert als geplant und eine Dreiviertelstunde später schon die Show pünktlich beginnen soll, nehmen sich dann Steffen und Seppi trotzdem genug Zeit für das geplante Interview, während Matte, der gleichzeitig Tourmanager fungiert, vor dem Auftritt noch überall nach dem Rechten schauen muss. Um 20 Uhr ist es dann endlich soweit: Die Lichter gehen aus, das Intro läuft und MY SLEEPING KARMA betreten die Bühne. Die Halle ist zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als zur Hälfte gefüllt und fast gleichzeitig mit dem Erscheinen von Matte, Steffen, Seppi und Norman spürt man die freudige Erwartungen der Fans. Bevor sich die Musiker jedoch an ihre Instrumente begeben, stellen sich die vier Freunde umarmend in einem Kreis auf - mit diesem Ritual zeigen sie ihre Einheit und machen sich selbst Mut für den kommenden Auftritt. Trotzdem wirken die Jungs während der ersten Stücke noch etwas nervös, was aber bei einem Tourstart verständlich ist. Opa meint sogar, man würde eine Distanz spüren, was vielleicht für Nichtkenner der Band zunächst so rüberkommen mag. Als zweites Stück präsentiert man 'Prithvi', zu welchem das offizielle Video im Hintergrund läuft. Dann verfliegt plötzlich die unterschwellige Anspannung und ab dem dritten Song ist von Nervosität nichts mehr zu spüren. Dafür wird die Atmosphäre auf und vor der Bühne immer intensiver. Wie zu erwarten war, orientiert sich die Setlist an der kürzlichen Album-Veröffentlichung und präsentiert Stücke aus allen bisherigen Releases. Auch zu diesen weiteren Songs wie '23 Enigma', 'Akasha' oder 'Vayu' werden diverse Bilder/Videosequenzen gezeigt, die die ohnehin schon psychedelische Stimmung verstärken. Matte und Seppi werden immer aktiver und "duellieren" sich hin und wieder mit Bass und Gitarre. Das Publikum reagiert äußerst positiv auf die von den Musikern ausstrahlenden Vibes. Vor allem die ersten Reihen sind fast euphorisch. Spätestens jetzt wird klar: MY SLEEPING KARMA brauchen keine Lyrics oder großen Worte, um mit ihren Fans zu kommunizieren - das tun sie ganz allein durch ihre Kompositionen. Alles ist hypnotisch, beeindruckend, fesselnd ... es ist, als würden die vier im Geiste mit allen Kontakt aufnehmen, der bis zum Schlusstrack nicht mehr abreißt. Als der reguläre Set beendet ist, jubeln die Leute ihren Favoriten verdientermaßen zu und natürlich lässt sich die Band nicht lange um eine Zugabe bitten. Wie immer ist der Auftritt aber dann doch leider viel zu schnell vorbei und man ist gezwungen aus den sphärischen Höhen zurückzukehren. Wer schon einmal einen Gig der Aschaffenburger miterleben durfte, der weiß wovon ich spreche. MY SLEEPING KARMA live sind echt ein ganz besonderes Erlebnis. Nach einer kurzen Umbaupause legen dann mit COLOUR HAZE los, deren progressiver Stoner Rock in einen fuzzy-erdigen Sound gekleidet ist. Der erste Song ist gleich eine Live-Premiere, was man auch direkt merkt, denn Fronter Stefan Koglek, der gleichzeitig die Gitarre bedient, hat Anlaufschwierigkeiten beim Gesang. Und auch Philipp Rasthofer (Bass) und Manfred Merwald (Drums) klingen etwas unsicher. Im Verlauf der weiteren Stücke wie 'Aquamaria', 'Skydancer' oder 'Labyrinthe' zeigt sich das Trio aber gefestigter. Wie schon die Vorstreiter untermalt man die Musik mit psychedelisch bewegten Bildern, Formen und Farben die wie bei einem Kaleidoskop ineinander laufen. Die Stücke von COLOUR HAZE sind mit recht wenig Vocals ausgestattet, man konzentriert sich auch eher auf die ausladenden Instrumentalparts, wobei der Gesang weiter hinten leider soundtechnisch relativ schlecht ankommt. Dennoch die Münchener liefern einen recht soliden Auftritt ab und die Publikumsreaktionen sind ziemlich positiv. Allerdings reagieren die Leute nicht ganz so euphorisch wie beim Opener, verabschieden COLOUR HAZE aber doch mit verdientem Applaus. |
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