Phaëthon - Wielder Of The Steel

Review von Stormrider vom 03.09.2024 (11468 mal gelesen)
Phaëthon - Wielder Of The Steel Auf einer großen Lexikonseite kann man nachlesen, dass PHAËTHON in der griechischen Mythologie wahlweise der Sohn des Kephalos und der Göttin Eos sei oder aber auch der Sohn des Helios und der Klymene oder der Rhode. So ganz genau kann man das also nicht sagen. Ganz anders hingegen ist es mit der musikalischen Herkunft dieser 2020 in London gegründeten Band. Aufgepasst, alle KIT-Gänger, denn hier kommt ein Schwung neuer Songs für euch! "Wielder Of The Steel" ist ein Album, welches Fans von MERCYFUL FATE, VISIGOTH, CIRITH UNGOL, MANILLA ROAD und BATHORY ansprechen dürfte. Aber natürlich haben auch alte MANOWAR ihren Einfluss hinterlassen. Also alles, was episch, mit nicht immer einfach zugänglichen, weil schon auch speziellen, Vocals geboten wird, aber sich auf den wahren und echten Stahl beruft. So weit - so unproblematisch. Dass man die genannten Referenzen qualitativ aber nur von Weitem sieht und nicht mit ihnen in einer Liga spielt, ist bei all den Klassikern nicht ganz verwunderlich. Dennoch würde man sich ein wenig mehr wünschen. Mehr Produktion zum Beispiel. Die DIY-Attitüde und der an ganz frühe 80er erinnernde Sound sind schon speziell. Man hört zwar alle Instrumente gut raus, dennoch bleibt dieser Beigeschmack des Unterproduzierten. Dann wäre ein wenig mehr Sicherheit in der vokalen Tonaliät auch keine schlechte Idee. Ja, viele der bereits genannten Bands hatten auch sehr spezielle Sangesakrobaten, aber das, was Vrath hier so aus den Stimmbändern quäkt, ist bisweilen schon sehr weit weg von der Tonart, welche er auf der Gitarre spielt. Die Riffs hingegen gelingen ihm ausgesprochen schnittig. Hier sollte er vielleicht seine Kernkompetenz ausbauen. Denn wenn man auf "Wielder Of The Steel" eines positiv hervorheben kann, dann sind es die Gitarren. Sowohl die Riffs, als auch die Leads und die Soli sind teilweise sehr geschmackvoll geraten und retten so manchen Track über die Ziellinie. Dass man sich mit dem Titelsong zum Abschluss des Albums einen Longtrack von fast zehn Minuten gönnt, ist im Genre durchaus nichts Neues, und so ist es auch dieser Track, der in Summe am meisten zu gefallen weiß. Hier zeigt man kompositorische Klasse und baut einen schönen Spannungsbogen auf. Genau so, wie man es im epischen Metal haben möchte! Bitte mehr davon! In Summe ist "Wielder Of The Steel" ein netter Einstand, der durchaus Qualitäten und Potenziale zeigt, aber am Ende noch viel Luft nach oben hat. Da man sich als echter KITler aber auch genau solche obskuren Bands gerne mal gibt und nicht immer auf musikalische Perfektion Wert legt, solange die Attitüde und das echte und trve Stahlgehämmer authentisch ist, werden PHAËTHON hier ihre Fanbase finden. Um sich auf dem musikalischen Schlachtfeld mit den epischen Klassikern zu messen, reicht es noch nicht.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Eternal Hammerer
02. Vanguard Of The Emperor
03. For The Greater Good Of Evil
04. Tolls Of Perdition
05. Blasphemers
06. Forgotten Goods
07. Phaëthon Must Fall
08. Wielder Of The Steel
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 42:57 Minuten
VÖ: 30.08.2024

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