Livebericht Wyrd (mit Grabnebelfürsten und Asmodi) |
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Ein Livebericht von Mandragora aus Osnabrück (Bastard Club) - 06.09.2008 (18588 mal gelesen) |
Das Mini Metalfestival Rock The Night sollte dem aufmerksamen und auch dem unaufmerksamen Beobachter der Osnabrücker Metalszene schon seit einiger Zeit ein Begriff sein. So war es nicht verwunderlich, dass sich am Abend des 06.09.2008 viele schwarz gekleidete Gestalten einfanden um die sechste RTN (RTN 666), zu zelebrieren. Um ihrem Titel gerecht zu werden war auch das Element der meisten Bands eher in Richtung Black Metal zu verbuchen. Los ging es um halb Sieben pünktlich mit STINNA OG STORA, dem sympathischen Vierer aus dem Osnabrücker Südkreis. Mit ihrem über halbstündigen Set begeisterten sie die, trotz der frühen Stunde, zum Teil schon etwas angetrunkenen und in Partylaune befindlichen Gäste, die teilweise schon eine Stunde vor Beginn eingetroffen waren um vor dem Bastard Club gemütlich ein Bierchen zu trinken oder sich Pommes zu genehmigen. Als STINNA OG STORA loslegten fanden sich fast alle mehr oder weniger nah vor der Bühne ein und es wurde auch schon fleißig gepogt und gebangt, wobei diese Bewegung eher die erste Reihe umfasste und nicht die noch etwas ruhigeren Anwesenden, die sich in vorsichtigem Abstand zur Bühne hielten. Die Jungs kamen mit Spielfreude, Trompete und einigen sehr melodiösen Songs daher, die mir, obwohl ich die Band zuvor nie gesehen oder gehört hatte direkt ins Ohr gingen und man ein Kopfnicken praktisch nicht vermeiden konnte. So zeigten auch die eher distanzierten Besucher die Anzeichen des Metal- unberechenbares Kopfzucken ;). Etwas mehr Bewegung hätte auf der Bühne nicht schaden können aber ansonsten war der Auftritt sehr gefällig. Nach einem kurzen Change, den die Zuschauergemeinde nutze um draußen Bier nachzutanken und einigen Schabernack zu treiben ging es weiter mit den sympathischen Wrestlern von LESS FRIENDLY, von denen uns Basser Pesto später noch vorführte was passiert, wenn man senkrecht nach oben spuckt- sehr lehrreich ;). Die Hardcore Punker aus Hilter gaben alles, und durch weiter zuströmende Zuschauer hatte sich der Bastard Club schon stärker gefüllt, so dass auch hier die Haare flogen und auch die Versuche eines Circle Pits gestartet wurden. Es ist festzustellen, dass die Herren tatsächlich eher less friendly wirken, dieses durch ihre Mimik und ihre harte Musik auch deutlich zum Ausdruck brachten und bekräftigten. Man hätte Angst bekommen können. Die Mucke war straight und ging echt direkt auf die Fresse, vor allem wurden auch einige groovige Riffs eingestreut, was die Flexibilität und Stimmung noch erhöhte - das hat gerockt! Als Drittes gingen ASMODI, die Pagan Black Metaller aus Deutschlands hohen Norden, an den Start. Dabei wird verstärkt auf Abwechslung zum bloßen Black gesetzt und so ein größerer Facettenreichtum geschaffen. Zu Beginn klang die Musik auch etwas verschranzt, was im Laufe des Sets verbessert wurde, dann aber gegen Ende wieder zunahm. Allerdings war wohl bei der Einstellung des Halls in den Vocs übergreifend etwas schief gelaufen, so dass man die verschiedenen Vocals nicht auseinander halten konnte und die Songs generell für nicht Blackmetal begeisterte so eher zur Qual wurden. Die Mucke kam eher etwas steril rüber und die Gitarren spielten sich etwas zu sehr im Hintergrund ab. Diese Beurteilung kann natürlich auch aus meiner eher geringen Neigung zum Black Metal herrühren, es gab durchaus viele Zuhörer während des ASMODI Sets und ich vermute, dass trotz der Probleme bezüglich der Technik viele Fans auf ihre Kosten kamen. Das Auftreten auf der Bühne war überzeugend und die Jungs hatten durchaus etwas Begeisterndes an sich. Weiter ging es dann mit den Jungs von den GRABNEBELFÜRSTEN, die einen interessanten Avantgarde Black Metal aufs Parkett legten. Dabei waren ihre Songs etwas langatmig und konnten so manchen Zuhörer überfordern. Aber dieses ist bei experimentellen Elementen wohl regelmäßig der Fall. Die Band war auf jeden Fall gut drauf und zeigte auf der Bühne, dass sie ihre Musik leben. Auf ihrer Myspace Seite kann man lesen, dass Musik bluten muss und das hat sie bei RTN6 definitiv getan - und zwar in Strömen. Die Lyrics waren tiefgründig und gefällig, und gegen ein zu monotones Set spielten sich die Westfalen durch ihre Alben statt sich auf eines zu beschränken. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt. Zu guter Letzt traten dann die Finnen von WYRD auf die Bühne und jetzt ging erst richtig los. Die Zuschauermenge in Relation zur Halle war schon den Ganzen Abend über gestiegen und hatte nun ihren Höhepunkt erreicht, so dass es zu einem Kampf ausartete an die Bühne zu gelangen und Fotos zu erhaschen. Die Jungs rockten die Menge und die Menge rockte zurück. Dabei wurde nicht auf übertriebene Selbstdarstellung gesetzt sondern auf vernünftige Präsentation, die sehr gut zu der keyboardlastigen Musik passte, die dennoch nicht ins Klischee abdriftete, sondern eine gute Mischung von Atmosphäre und Melodie erschuf. Definitiv eine gute Show. Aftershowmäßig kamen dann passend zum Freibier KFZ UND BAND auf die Bühne. Diese passten musikalisch zwar nicht ideal in das Konzept des Abends, aber zu Freibier und einem gemütlichen und partymäßigen Beschließen des Abends waren sie ohne Frage geeignet. Man kann also sagen, dass auch diese RTN - wie sollte es auch anders sein - richtig Stimmung brachte. Man traf Leute die man länger nicht gesehen hatte, hob das ein oder andere Bierchen, manche auch Fässchen, und genoss die gute Stimmung, die trotz einiger Kritik an dem überwiegenden Genre vorherrschte. Die Preise waren super, es gab leckeres Essen zu erstehen und durch den Flaschenpfand wurde das Risiko für Autoreifen stark reduziert. Man kann OsnaMetal nur wünschen, dass es auch nach dem Ausstieg von Chef Marc so weiter geht. In diesem Sinne noch mal herzlichen Dank für dieses Event und viel Glück für die Zukunft! |
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