Livebericht Hypocrisy (mit Survivors Zero ) |
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Ein Livebericht von Kex aus Aschaffenburg (Colos Saal) - 10.02.2010 (27949 mal gelesen) |
Frost und Eiseskälte, manche können die beiden Worte nicht mehr hören, wenngleich auch ein paar unverbesserliche Romantiker darauf schwören mögen. Beide Fraktionen werden sich aber mit Sicherheit einig sein, dass ein wenig Wärme zur Abwechslung nicht schadet, und wo bekommt man diese nicht besser, als bei einem Höllenkonzert voll Todesblei? So machte sich denn ein Teil des Giessener Teams sich in Richtung Aschaffenburg auf, einen solchen Abend im Colos-Saal zu verbringen. Auf dem Programm erwarteten uns die Newcomer SURVIVORS ZERO, entstanden aus der Vision des Tontechniker Sami Jämsén die finnische Metalszene qualitativ auszuwerten, sowie Peter Tägtgren und Konsorten von HYPOCRISY; Worte zu diesen müssen wohl keine verloren werden. Punkt 20:00 Uhr betraten SURVIVORS ZERO die Bühne, den Soundcheck bereits abgeschlossen, sodass das Quintett direkt loslegen konnte. Das Colos-Saal war in etwa zu zwei Dritteln gefüllt, wenn auch das Publikum sich eher zurückhaltend gebärdete. Dies mochte wohl auch daran liegen, dass SURVIVORS ZERO hier zu Lande kaum bekannt sind. So ließ sich die eine oder andere Irritation der Metalheads bezüglich des Beginns des Applauses nicht verheimlichen. Dass die Finnen keine Neulinge auf der Bühne waren, merkte man bereits mit den ersten Akkorden von 'Armageddon Cult', lediglich Gründer Jämsén merkte man an, dass er das Rampenlicht noch nicht so sehr gewohnt ist. Die Show an sich, konnte sich durchaus hören lassen, eine halbe Stunde melodisch angehauchtes Geknüppel vom Debütalbum brachte schließlich doch vereinzelt Köpfe zum Schütteln. Ein leichtes Schmunzeln bereitete ein kleiner Seitenhieb Richtung SIX FEET UNDER, als während der Ansage von 'Bury them Deeper' großspurig angekündigt wurde, mindestens sieben Fuß tief zu buddeln. So ganz brach das Eis allerdings nicht, was irgendwie auch ein negatives Licht auf das Publikum vor Ort wirft, denn SURVIVORS ZERO wussten zu begeistern, Frontgrowler Tommi Virranta machte seinen Job ordentlich und die tiefen Einlagen von Ex-FINNTROLLer Tapio Wilska ergänzten das Gesamtbild hervorragend. Mit 'Embrace The Inferno' gelang schließlich ein feuriger Abgang - das Publikum blieb verhalten bis zum Schluss, donnernder Applaus sieht anders aus. Schade, denn diese Vorband sollte man sich durchaus merken. 01. Armageddon Cult 02. Thorns Of Rapture 03. Scavangers Of Christ 04. I Bury Them Deeper 05. Trail Of Fears 06. I Am The Gun 07. Reclaim My Heritage 08. Embrace The Inferno 09. People Of The Lie Punkt neun betraten dann HYPOCRISY die Bühne, das Colos-Saal urplötzlich gerammelt voll, und unter "Peter, Peter"-Rufen legten die Schweden mit 'Valley Of The Damned' ein Mords Brett hin. So geheimnisvoll das Bühnenbild während des Soundchecks versteckt gehalten wurde, umso mehr überraschte mit welch einfachen Mitteln die Band sich ordentlich in Szene zu setzen weiß. Unterstützt wurde das Trio wie immer von Gitarrist Klas Ideberg. Gehoben wurde die Stimmung nicht nur durch den fulminanten Sound, nein, auch bei der Lightshow saß jedes Flackern und jeder Farbwechsel. Gab es zunächst zwei Songs der aktuellen Platte 'A Taste Of Extreme Divinity', wurde nach und nach in der Bandgeschichte zurückgegangen. Bereits bei 'Fractured Millenium' bewies das Publikum Textsicherheit, doch auch bei den Medleys zu den Jahren 1992-1994 erhoben sich zahlreiche Stimmen. Entsprechend gemischt fanden sich im Publikum alle Altersschichten, wenn auch die U20 Fraktion eher geringfügig vertreten war und der Schnitt wohl so bei Anfang, Mitte 30 lag. Spätestens bei 'Weed Out The Weak' blieb nichts anderes, als fleißig die Köpfe zu dem Mix aus doomig angehauchten Passagen und treibenden Gitarrensoli zu wirbeln, auch wenn sich dies nach und nach ob der Enge recht schwierig gestaltete. Mit 'Fire In The Sky' stellte Schlagwerker Reidar "Horgh" Horghagen zum Abschluss brillant unter Beweis, dass er mit dem imposanten Drum-Set das Publikum zum Rasen bringen kann. So verließen HYPOCRISY um Punkt 22:05 Uhr die Bühne, das Publikum kochend und um Zugabe rufend zurücklassend. Auch hier schwächelte das Publikum ein wenig, doch vielleicht muss man in Aschaffenburg bei -7 Grad Außentemperatur auch einfach Abstriche machen, wer weiß. Nach nicht all zu langem Warten kehrten die vier Mannen auf die Bühne zurück um mit 'Roswell 47' und 'Warpath' zwei weitere Evergreens zu spielen. Um 22:25 beendeten HYPOCRISY ihren grandiosen Auftritt klassisch mit 'The Final Chapter'. Die von den Fans investierten 23 Euro haben sich in jedem Fall gelohnt, was an Stimmung fehlte, hatte das Publikum selbst zu verschulden. Der Nacken schmerzte noch die folgenden zwei Tage - eben ein gelungener Abend. 01. Valley Of The Damned 02. Hang Him High 03. Fractured Millenium 04. Adjusting The Sun 05. Eraser 06. Pleasure, Osculum, Penetralia - Medley 07. Apocalypse, 4th Dimension - Medley 08. Killing Art 09. A Coming Race 10. Let The Knife Do The Talking 11. Weed Out The Week 12. Fire In The Sky Zugabe: 13. Roswell 666 14. Warpath 15. Final Chapter |
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