Devin Townsend - Lightwork

Review von Schankwirt Arnie vom 04.11.2022 (9680 mal gelesen)
Devin Townsend - Lightwork Das letzte Album "Empath" erschien 2019 und das aktuelle Album "Lightwork" erscheint am 04.11.2022! Zwischen beiden Platten liegen eine Pandemie, Tourneen die nicht stattfinden konnten, sein 50. Geburtstag, aufgestaute Kreativität und allerhand Projektideen, die realisiert werden wollen. Natürlich ist hier die Rede von DEVIN TOWNSEND! ""Lightwork" verkörpert die Musik als auch den Prozess des Musik-schaffen als eine Art "Licht im Dunkeln", während man versucht, durch die scheinbar endlosen Herausforderungen, die das Leben oft bereitstellt, navigiert" - beschreibt Townsend das wunderbare Album, das reichlich melodiöse Elemente und gewohnt abstrakte Sound-Strukturen mit sich bringt. Bewusst wird "Lightwork" etwas ruhiger produziert, was es somit auch poppiger klingen lässt als die vorherigen Werke, zeigt jedoch auch, dass Townsend sich aus seiner Komfortzone heraus bewegen kann; seinen Ideen freien Lauf lässt, um neue Wege einzuschlagen. Ob er sich damit auf dünnes Eis begibt, sei erst einmal dahin gestellt.

Der Einstieg in "Lightwork's" ersten Track 'Moonpeople' ist gestaltet mit Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und einem Schiffshorn, abgelöst nach einigen Sekunden von Drums und Bass und immer weiter aufbauend mit Gesang, Gitarren, Synthesizern und vielen weiteren Instrumenten, bis sich der gewohnt sphärische Townsend-Soundteppich aufgebaut hat. Teilweise entsteht der Eindruck, sich auf einem Jahrmarkt wieder zu finden. Gute Laune, Spaß und Geselligkeit. Genau so setzt sich die Stimmung der drei folgenden Lieder fort. Traumhafte Melodien, einfache Rhythmen und sorgfältig durchdachte Arrangements bauen eine musikalische Landschaft auf, durch die man gerne spazieren möchte. "To follow your heart, the worst reaction is to freak out" singt Devin in 'Call Of The Void' und könnte damit nicht mehr Recht haben. Vermisst man bis hierhin die klassischen progressiven Elemente, für die Townsend bekannt ist, so kommt mit 'Heartbreaker' ein Umbruch in dem Album, auf den sich das Warten gelohnt hat. Die nachfolgenden Songs 'Dimensions' und 'Celestional Signals' stellen mit Abstand die Klimax der Platte dar und ragen besonders heraus. Letztgenannter Track wird mit Sicherheit auch Live ein Knüller. Weiter geht es dann im Programm mit 'Vacation', der auch genauso gut von Michael Stipe (R.E.M.) in Zusammenarbeit mit TOM PETTY AND THE HEARTBREAKERS geschrieben worden sein können.

Somit ist es dem Herrn Townsend wirklich gelungen, einen schönen und eleganten runden Abschluss zu schaffen, bevor es mit 'Children Of God' zum letzten Song übergeht. Kurz wird es wieder etwas lauter und leicht chaotisch, bis sich das Ende der letzten Melodien sanft in Meeresrauschen, Vogelgezwitscher und dem ertönenden Schiffshorn vom Beginn der Platte eintauschen.

Fazit: ein sehr gelungenes Werk, welches beim Hören sehr viel Freude bereitet! Wer jedoch "zu viel" Townsend der alten Stunde erwartet, sprich Songs im Sinne von STRAPPING YOUNG LAD, der wird womöglich enttäuscht werden, denn mit "Lightwork" setzt er auf ganz andere Strukturen und Sounds, die bereits bei "Empath" Verwendung fanden. Dennoch empfehle ich jedem Fan von DEVIN TOWNSEND, sich das Werk anzuhören und selbst zu urteilen. Vielleicht is es auch nicht verkehrt, noch ein paar Mal mehr rein zu hören und dann zu verstehen, was der Künstler selbst damit ausdrücken möchte. Definitiv ein großartiges Album und eine absolute Kaufempfehlung, und das nicht nur um die bestehende Plattensammlung zu erweitern. Dünnes Eis? Auf gar keinen Fall!



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Moonpeople
02. Lightworker
03. Equinox
04. Call Of The Void
05. Heartbreaker
06. Dimensions
07. Celestial Signals
08. Heavy Burden
09. Vacation
10. Children Of God
Band Website: www.hevydevy.com
Medium: CD
Spieldauer: 55:57 Minuten
VÖ: 04.11.2022

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