Distant Past - The Final Stage

Review von baarikärpänen vom 27.03.2021 (10980 mal gelesen)
Distant Past - The Final Stage Pure Steel sind, was Veröffentlichungen angeht, normalerweise eine Adresse, bei der der traditionsbewusste Metaller bedenkenlos und ungehört zuschlagen kann. Und doch finden sich unter all den Alben, die Pure Steel veröffentlichen, einige, bei denen Vorsicht geboten ist und vorheriges Antesten ratsam. Dazu zählten in der Vergangenheit schon "Utopian Void" und "Rise Of The Fallen" der Eidgenossen DISTANT PAST (schon das Debüt "Alpha Draconis" aus dem Jahre 2010 hat Kollege Elvis eher mittelprächtig bewertet). Leider, man muss es so sagen, bildet auch das vierte Album der Schweizer, "The Final Stage" betitelt, keine Ausnahme.

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DISTANT PAST wurden bereits 2002 als reines Studioprojekt gegründet. Erst im Jahre 2016 stand die Band für ein einziges Konzert auf der Bühne, dem 2018 nochmals ein Auftritt folgte. Übriggeblieben von der allerersten Besetzung ist lediglich Bassist Adriano Troiano. Sänger Jvo Julmy (wie Troiano und einige andere der stetig wechselnden Besetzungen vorher bei EMERALD aktiv) stieß später zur Band, seit 2019 komplettieren Drummer Remo Herrmann und die beiden Gitarristen Ben Sollberger und Lorenz Laederach die "neuen" DISTANT PAST. In dieser Zusammesetzung machte man sich an die Arbeit zum neuen "The Final Stage". Tatsächlich haben DISTANT PAST ihren Sound ein wenig verändert und Songs geschrieben, die schneller auf den Punkt kommen und hörbar im traditionellen Metal zu verorten sind. Das Infoschreiben spricht gar von IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST und tut der Band damit absolut keinen Gefallen. Auch wenn es irgendwie schmerzt es so auszudrücken, aber die Songs auf "The Final Stage" sind selbst vom Debüt der eisernen Jungfrauen Lichtjahre entfernt, was die Qualität betrifft. Eine Nummer kleiner wäre also schön gewesen im Infozettel des Labels. Dabei eröffnet mit 'Kill The Dragon' ein Song das Album, der gar nicht mal schlecht klingt und ein akzeptabler Banger ist. In dieser Klasse bewegen sich DISTANT PAST auch mit 'Queen Of Sin'. Die Idee, den Song 'I Am Omega' mit einem Soundschnipsel aus dem postapokalyptischen Film "Der Omega-Mann" zu eröffnen, darf auch als gelungen bezeichnet werden. Aber je länger die Scheibe läuft, desto mehr nutzt sie sich auch ab. Sicher, handwerklich ist das Ganze zwar OK, aber leider an vielen Stellen auch zu bieder. So kann man schlecht mit den Heerscharen an neuen Bands konkurrieren, die sich dem traditionellen Heavy Metal aus der Blütezeit des Genres verschrieben haben und ungestümer und frischer klingen. So weiß auch nur noch der vorletzte Song des Albums, das treibende 'World Of Wires', halbwegs zu überzeugen. Macht summa summarum also lediglich 30% (Fast-)Trefferquote und das ist, in Anbetracht der unzähligen starken Veröffentlichungen anderer Truppen, zu wenig, um aus der Masse hervorzustechen. Letztlich ist so eine Kritik ja auch nur subjektiv und entspricht der persönlichen Meinung des Rezensenten. Deshalb die Empfehlung, sich das Video anzusehen und eine eigene Meinung zu bilden.

Im Moment ist ja noch nicht abzusehen, wann wir uns wieder auf Konzerte freuen dürfen. Ob DISTANT PAST die Absicht haben, nach lediglich zwei Konzerten in 19 Jahren dann aktiv daran teilzunehmen, kann ich nicht sagen. So bewerte ich "The Final Stage" als weiteres Album eines Studioprojekts, dem man den Spaß am Metal nicht absprechen kann, das aber im Endeffekt eher Mittelmaß mit sehr vereinzelten Ausreißern nach oben bietet. Sechseinhalb Punkte sind deshalb die Bewertung.



Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Kill The Dragon
02. Staring At The Stars
03. Queen Of Sin
04. Fall From Glory
05. I Am Omega
06. The Power Of Evil
07. The Final Stage
08. Dawn City
09. World Of Wires
10. Path Of Fate
Band Website: www.facebook.com/distantpast.ch/
Medium: CD, LP
Spieldauer: 41:00 Minuten
VÖ: 26.03.2021

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