Disbelief - Protected Hell

Review von TadMekka vom 19.05.2009 (11248 mal gelesen)
Disbelief - Protected Hell DISBELIEF sind eine dieser Bands, die den geneigten Hörer an der Szene verzweifeln lassen können. Man fragt sich, warum einer Band die a) seit 1997 aktiv ist, b) mit Alben wie dem 2001er "Worst Enemy" oder dem 2003er "Spreading the Rage" in meinen Augen Brutalo-Doomdeath-Geschichte geschrieben hat, und die c) vollkommen eigenständig hochqualitativen und extrem intensiven Metal komponiert, auch im Jahre 2009 und mit Album Nr. 8, "Protected Hell" immer noch nicht die verdiente Aufmerksamkeit zu Teil wird.

Ok, es gab vielleicht mit "66Sick" und "Navigator" 2005 und 2007 zwei Scheiben, die das Niveau nicht ganz halten konnten, aber da gibt es auch vollkommen konträre Meinungen zu dieser Aussage zu hören. Was nun "Protected Hell" angeht, haben DISBELIEF ihren oft extrem fett groovenden Doomdeath auf eine neue Stufe gehoben. Die Band kehrt zurück zu Verweiflung und Hoffnung, zu Schmerz und Revelation, so wie es auf den Highlightalben schon zelebriert wurde. Neuer und willkommen sind zwei Stilmittel: Zum Ersten klarer Gesang, der mal den rauh, wütend und verzweifelt brüllenden Karsten 'Jagger' Jäger begleitet oder durchaus auch mal die Führung übernimmt, dabei aber eher klagend und dämonisch verführend klingt und damit ganz und garnicht cheesy oder SOILWORKisch, keine Angst! Weiterhin werden die fetten, groovigen Riffs oft mit leisen aber bestechenden Gitarrenmelodien aus dem Hintergrund verfeinert. Beides zusammen gibt "Protected Hell" erstens eine vollkommen eigene Note und das mehr als je zuvor und hebt meines Erachtens den Stil DISBELIEFs auf einen neuen Level an Qualität. Natürlich ist noch nicht alles Gold was glänzt, diese neuen Variationen müssen noch etwas ausgefeilt werden, dennoch, die Atmosphäre, die hierdurch hervorgerufen wird, brennt sich ein und passt zur Zeitqualität und all den neuen, alten Dämonen, die überall wieder um die Ecken linsen. Beklemmend.

Dennoch: "Protected Hell" ist (auch textlich soweit erkennbar) ein fetter Schritt nach vorne. Hoffen wir, dass das da draußen mal ein paar mehr Leute mitkriegen.

Anspieltip: der fette Tripleschlag 'Nemesis Rising', 'The Return of Sin' und das donnernde 'Hell goes on'.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Hell (Intro)
02. A Place To Hide
03. Hate/Agression Schedule
04. Nemesis Rising
05. The Return Of Sin
06. Hell Goes On
07. S.O.S.-Sense Of Sight
08. One Nation's Son
09. Trauma (Instrumental)
10. The Dark Soundscapes
11. Room 309 (Kraftprinzip)
12. Demon's Entry
Band Website: www.disbelief.de
Medium: CD
Spieldauer: 48:09 Minuten
VÖ: 17.04.2009

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