Dir En Grey - Uroboros (At Nippon Budokan) | |
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Review von Opa Steve vom 01.07.2010 (5242 mal gelesen) | |
Uiuiui, ganz schwerer Salat für europäische Ohren! Dass DIR EN GREY für die J-Rock-Szene eine führende Rolle einnehmen ist nicht nur Genre-Fans hierzulande bekannt. Auch in der sonstigen Rock/Metal-Presse werden die Japaner regelmäßig bedacht. Allerdings fällt es Einsteigern schwer, sich in diesem Universum zurecht zu finden. Wie man es von Asiaten im Allgemeinen kennt, adaptieren sie gerne westliche Kultur, kehren dabei aber ganz unvoreingenommen das Innere nach außen und mischen es mit eigenen Einflüssen. Das, was man dann zu hören bekommt, klingt im ersten Moment vertraut, aber schon im nächsten Moment gelten die musikalischen Naturgesetze, wie man sie einst gelernt hat, nicht mehr. Quasi Musik nach M. C. Escher. Das Live-Doppelpack "Uroboros" bietet einen Einblick in dieses Universum, welches für hiesige Metaller vielleicht sogar einigermaßen entgegenkommend ist. Denn die Band agiert on stage ein gutes Stück heftiger als im Studio. Ja, sogar waschechte Thrasher und brutale Death Metal Songs werden hier geprügelt. 'Obscurity' röchelgrunzt phasenweise schon ziemlich derb, 'Rasetsukoku' geht absolut auf die Omme, und 'Zan' überschreitet schon mal die Grenze zum Grind. Das findet man auch auf Anhieb geil, aber es gibt immer wieder die Ausflüge in poppig-progressive Gefilde, Mischungen aus PRIMUS und Crossover ('Stuck Man'), und auch mal ganz verrückte Klangcollagen, die arg an den Nerven zerren ('Inward Scream'). Allen Songs gemein ist der typisch japanische Gesang, den ich schon vor Jahrzehnten bei LOUDNESS unverkennbar fand, nämlich dieses stark weinerliche Vibrato. Erschwerend kommt hinzu, dass Sänger Kyo bei den hohen melodischen Passagen öfter deutliche Tonprobleme hat. Die Instrumentenfraktion gibt sich keine Blöße, und was hier runtergezockt wird, ist entsprechend hochwertig und teilweise gar beeindruckend. Wie so oft bei asiatischen Veröffentlichungen geizt auch "Uroboros" nicht mit "klasse Masse", denn das Digipack mit der zusätzlichen DVD kommt auf eine beachtliche Gesamtspieldauer. Die DVD hat auch nur teilweise Überschneidungen und geht mit knappen 2 Stunden wesentlich länger als die Audio-CD. Allerdings hat letztere den besseren Sound, denn weder Stereo- noch 5.1-Spur der DVD können hier klanglich mithalten. Dafür ist die Bildqualität für die dunklen Aufnahmebedingungen durchaus in Ordnung, das Konzert ist fantastisch gefilmt und geschnitten, und liefert einen interessanten Einblick in die gigantische Show, die DIR EN GREY in ihrer Heimat auffahren. Nur.... der Zugang zur Musik bleibt für Quereinsteiger nun mal nicht einfach. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
CD: 01 Sa Bir 02 Gaika Chinmoku Ga Nemuru Koro 03 Toguro 04 Inward Scream 05 Hydra -666- 06 Inconvenient Ideal 07 Conceived Sorrow 08 Rasetsukoku 09 Ware, Yami Tote... 10 Obscure 11 Doukoku To Sarinu 12 Dozing Green 13 Zan 14 Hageshisa To,.... 15 Vinushka | Band Website: Medium: CD+DVD Spieldauer: 68:33 + 11 Minuten VÖ: 24.05.2010 |
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