Ereley - Diablerie | |
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Review von Metal Guru vom 21.01.2020 (6710 mal gelesen) | |
ERELEY sagten mir absolut gar nix - bis gestern! Seit heute weiß ich: René Cervínek rupft vier oder fünf dicke Stahlsaiten, Mariana Fernandez drückt schwarze und weiße Plastiktasten, Jirí Réda zupft sechs oder sieben dünne Stahlsaiten und Lukáš Réda programmiert, rupft und zupft ebenfalls stählerne Saiten, singt und drückt ebenfalls schwarzweiße Plastiktasten. Gastschlagwerker Petr Hataš bearbeitet plastische Felle und metallische Teller und warum seit Aufnahme der neuen Scheibe Cervínek durch den Livebasser Jan Kapr, Hataš durch den Livetrommler Martin Necekal ersetzt und Mariana ersatzlos gestrichen worden sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Na gut, wär' ja nicht das erste Mal, dass sich zwischen Aufnahme und anschließender Tourung eines Albums das Besetzungskarussell dreht - die eine geht, der andere kommt, c'est la vie ... "Diablerie" nennt sich nach ERELEYs Debüt "Katharsis" deren zweites Album, umfasst zehn Stücke in vierundfünfzig Minuten und neunzehn Sekunden und wird der Vereinfachung halber als 'Progressive Metal' schubladisiert. Also, wenn sich 'Metal' durch Schlagzeugrolle, -sound und -stil und Stromgitarrendominanz, -einsatz und -zerre definiert und wenn ferner mehr als drei (vielleicht vier) Akkorde pro Song, mehr als Intro/Strophe/Bridge/Refrain/Outro und die Miteinbeziehung von Keyboards ordinären Rock'n'Roll 'progressiv' machen, passen ERELEY definitiv in genannte Schublade. Verglichen mit wirklich progressiven Bands (FAR too numerous to mention) klingen ERELEY allerdings - und diese ganz persönliche Meinung sei mir gestattet - wie 'just another harmonically over-average, rhythmically not-exactly-boring, soundwise technical band with omnipresent keyboards and substandard solos'. Tja, woran liegt's? Der Infoflyer behauptet (Zitat): 'Das erste Album hat sich leicht, wie ein Schmetterling im Wind, angefühlt - das neue Album fühlt sich an, als würde man auf einem Zug sitzen, der durch jedes Hindernis rauscht, das sich ihm in den Weg stellt. Auch die Vocals sind nun verzweifelter und wütender'. Ja, die Vocals - DIE gefallen mir überhaupt nicht! Irgendwo zwischen METALLICAs (James) Hetfield, mehrstimmigem (aber eintönigem) Saubergesang und gewolltem, aber nur bedingt gekonntem Grunzen überzeugt mich Lukáš Réda beziehungsweise seine Vokalperformance zu keiner Zeit. Im Gegenteil: Je länger und mehr er singt (und DAS tut er oft und viel), desto kürzer und weniger ertrage ich ihn beziehungsweise seine Stimme(n) - absolut öde! Am 11. Dezember 2019 beziehungsweise am 3. Januar 2020 wurden die sogenannten Singles 'Diablerie' beziehungsweise 'Enchantress' veröffentlicht. Da frag' ich mich: Was ist (heutzutage) eine Single? Wer braucht/hört/kauft (heutzutage) noch Singles? Bewirkt die Vorabveröffentlichung irgendwelcher Singles irgendeine messbare Verkaufssteigerung des eigentlichen Albums? Abgesehen davon empfinde ich das Album als zu lang, VIEL zu lang! Oder mit anderen Worten: Dieselbe Musik, derselbe Gesang, nur kürzer - DAS wäre gut gewesen. Dieselbe Musik, weniger Gesang - DAS wäre besser gewesen. Dieselbe Musik mit virtuoseren Soli, anderer oder gar kein Gesang und das Ganze deutlich kürzer - ja, DAS wäre super gewesen! Fünf triste Tropfen für zehn (aufgrund von ödem Gesang) stressige Stücke an fünf, sechs oder sieben Möchte-Gern-Progger ... Gesamtwertung: 5.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Diablerie 02. Nephilim 03. Room 666 04. Hex 05. Boogie Man 06. Echantress 07. Beast 08. Flames Of Deliverance 09. Love And Hate 10. Burning Hell | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 54:19 Minuten VÖ: 24.01.2020 |
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