Alberto Rigoni - Prog Injection

Review von Metal Guru vom 09.06.2019 (3938 mal gelesen)
Alberto Rigoni - Prog Injection ALBERTO RIGONI, seines Zeichens sowohl italienischer Bassist/Chapman-Sticker und Komponist als auch Gründer des BASSISTS ALLIANCE PROJECTs und Mitproduzent des VIVALDI METAL PROJECTs will uns mit seinem insgesamt achten Album (nach sieben Soloscheiben in den letzten zehn Jahren) den 'Prog' injezieren. Zu diesem Zweck hat er sich mit Langzeitschlagwerker Thomas Lang (Peter Gabriel, Paul Gilbert, Glenn Hughes) und Tastendrücker Alessandroni Bertoni (Craig Blundell, Ric Fierabracci, Brett Garsed) zusammen getan. Die Drei zelebrieren ihrer Meinung nach 'Heavy Prog', meiner (Meinung nach) eher 'Oldfashioned Fusion'. Zur Erklärung: Meine fusionierte, jazzige, progressive Prägung verpassten mir in den Siebzigern und Achtzigern Kapellen wie MAHAVISHNU ORCHESTRA (John McLaughlin), RETURN TO FOREVER (Chick Corea) oder WEATHER REPORT (Joe Zawinul) und Solisten wie Bill Bruford, Stanley Clarke, Billy Cobham, Al Di Meola, Allan Holdsworth, Pat Metheny, Steve Morse und Lenny White. Später kamen dann noch BRAND X (anfänglich mit Phil Collins), DIXIE DREGS (Steve Morse), ELEKTRIK BAND (Chick Corea), PLANET X (Virgil Donati und Derek Sherinian) oder TRIBAL TECH (Scott Henderson und Gary Willis) - DAS war Fusion, DAS war Jazz, DAS war Progression (und 'heavy' war's manchmal auch ohne ultraverzerrte, tiefergelegte, megabrutale Breitbandgitarren)!

"Prog Injection" beinhaltet acht instrumentale Songs in neununddreißig Minuten und sechsundzwanzig Sekunden mit geschlechtsneutralen Titeln wie beispielsweise 'Liquid', 'Omega' oder 'XYX' und injeziert - entgegen ihrem Titel oder/und zumindest MIR - nicht viel Progressives. Ich meine, laut Übersetzung aus dem Lateinischen bestehen sowohl das Substantiv 'Progression' als auch das Verb 'progredere' aus dem Stamm 'gredere' (= gehen, schreiten) und der Vorsilbe 'pro' (= für, vor), beide bedeuten zusammen also soviel wie 'vorgehen', 'fortschreiten' oder vielleicht noch 'entwickeln'. Kompositorisch/musikalisch/produktionstechnisch wären das abenteuerliche Arrangements, interessante Instrumentationen, ganz kurze oder ganz lange Stücke, krumme und schiefe Taktarten, sensationelle Soli und Verschmelzung sämtlicher verschmelzbaren Stile, nicht wahr? All DAS trifft auf "Prog Injection" kaum oder gar nicht zu. Trommler Lang sagt zwar: 'This album is a gritty, riff-heavy and progressive instrumental album that draws inspiration both from classic 70's Prog and 21st century Rock and Metal music. This fusion of styles makes for an interesting combination and I enjoyed driving these songs with heavy grooves that are rooted in traditional Rock, Funk and Metal. The album is full of hooky bass riffs, muscular beats and ethereal keyboards played with tons of personality and attitude', aber ICH sage: Sorry, hör' - beziehungsweise seh' - ich anders ...

Nach fünfmaliger sowohl Intensiv- als auch Nebenbeihörung bin ich eher enttäuscht/frustriert/gelangweilt als erregt/fasziniert/gekurzweilt von der (zum Großteil) wirklich mauen Mucke! Fast ausschließlich rein Dur oder rein Moll (harmonische Enttäuschung), selbstzweckende Soli (melodische Frustration) und kaum ungerade Taktarten (rhythmische Langeweile). Ja, sicherlich spielt der Bass auf "Prog Injection" eine sowohl klanglich als auch produktionstechnisch als auch von der Wichtigkeit (?) her eine/die herausragende Rolle, das Schlagzeug seinerseits von allen Instrumenten vielleicht am virtuosesten, aber 'Heavy Prog' - ne, also wirklich nich'! Nach DER vielversprechenden, selbstbeweihräuchernden, über den Klee lobenden Ankündigung hab' ich Anspruchsvolleres, Extremeres, Fordernderes, Interessanteres, Progressiveres erwartet. DAS hab' ich schlicht und ergreifend NICHT bekommen, deshalb heute nur fünf dünnflüssige Tropfen ...

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. XYX (2:23)
02. Metal Injection (5:53)
03. Blood Shuga (5:08)
04. Death Stick (4:17 )
05. Omega (6:00)
06. Liquid (7:18)
07. Low And Disorder (5:04)
08. Iron Moon (3:23)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:26 Minuten
VÖ: 07.06.2019

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