Art Against Agony - Shiva Appreciation Society | |
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Review von Metal Guru vom 05.10.2018 (8291 mal gelesen) | |
ART AGAINST AGONY präsentieren uns nach politisch korrekter (Zwangs-)Erfindung eines ca. dritten Geschlechts mit ihrer "Shiva Appreciation Society" eine ebenfalls neue sexuelle Spielart namens 'Hirnfick'. Ob es sich beim Bandnamen (der übersetzt ungefähr so viel wie 'Kunst gegen Leid' bedeutet) um irre Ideologie oder kulturelle Kampfansage oder lächerliche Lebenseinstellung oder politische Parole oder weltfremde Wunschvorstellung handelt, weiß ich/man nicht. Unstrittig ist, dass es sich im vorliegenden Fall nicht nur um Kunst im Allgemeinen, sondern um Musik im Besonderen handelt. Ob diese überhaupt 'für' oder 'gegen' irgendetwas sein kann, wage ich (als durch und durch unpolitischer Mensch) allerdings zu bezweifeln. Vor ihrer "Shiva Appreciation Society" hatten ART AGAINST AGONY bereits die zweiundzwanzig Minuten drehenden "Russian Tales" (2017) und die sechsundzwanzig Minuten rotierende "Forgotten Story" (ebenfalls 2017) am Start. Beide enthielten jeweils fünf Stücke mit befremdlichen Titeln, wurden noch nicht ein einziges Mal rezensiert und sind/waren schweineteuer - ja, so stell ich mir 'Kultur gegen (mein finanzielles) Leid' vor! Im Ernst: Jedem/Jeder seine/ihre persönliche Crazy-, Freaky- oder Stupidness, aber Frau/Mann (in diesem Falle ART AGAINST AGONY) kann sich das Leben auch selbst schwer machen, oder? Die fünf offiziellen Musiker/innen (?) nennen sich 'The Machinist' (Rhythm Guitar), 'The Malkavian' (Drums), 'The Maximalist' (Percussion), 'The Sorcerer' (Lead Guitar, Piano) und 'The Twin' (Bass Guitar) - live sitzt oder steht noch der inoffizielle 'The Surgeon' am Klavier. Apropos live: Da tragen alle grundsätzlich mit Sekundenkleber auf Gesichtshaut fixierte (only joking) Masken. Was genau die Maskierten zu einer derartigen Pseudonymisierung ihrer selbst bewegt, beantwortet das beiliegende Infoblatt (Zitat): 'Als Musiker sind sie (die sich im 'realen Leben' als Erschaffer und Schöpfer ihres eigenen Kunstkosmos verstehen) Maskenträger, weil sie besonderen Wert darauf legen, dass am Ende (?) der Applaus nicht ihren Gesichtern, Körpern und Namen, sondern einzig und allein der Musik dient!' Dass dabei kein einziger Mund geöffnet und geschlossen, keine einzige Silbe gesprochen oder gesungen, kein Text nach- oder/und vorgetragen wird, erscheint nur konsequent, aber: siehe weiter oben ('Leben schwer machen')! Hätte ich den Beipackzettel gelesen, ohne vorher die Scheibe zu hören, dächte ich: 'Wow, wie weltfremd/idealistisch/hochnäsig/elitär/arrogant!' So aber (nach mittlerweile dreimaliger Hardcorehörung - und weil ich ganz nebenbei auf frickelige Instrumentalmusik stehe) - ist es mir wurscht, was oder wer genau "Shiva Appreciation Society" sein soll oder will: Fusionjazz oder Jazzmetal oder Metalprog oder Progrock oder eine Zusammenlegung aller Schubladisierungen - muss jeder Hörer/jede Hörerin eh für sich selbst entscheiden. Amorphe Arrangements, mangelnde Melodien, rempelnde (Poly-)Rhythmen, seltsame Soli über sonderbaren Skalen sowie verschreckende Verzerrung wirken dabei eher verwirrend. Wem auch akustikgitarristische Duette, elektrikgitarristisches Gejazze/Geprogge/Gerocke und frei schwebende Klaviere nichts nutzen, dem/der helfen hoffentlich diese Spontanvergleiche: COUNTER WORLD EXPERIENCE (ohne Songstrukturen), HIRSCH EEFEKT (ohne Gesang), PANZERBALLETT (ohne Gebläse), SIEGES EVEN (ohne Gesang und Songstrukturen) oder WATCHTOWER (auch ohne Gesang und Songstrukturen). Aber wie war das noch gleich mit Vergleichen: Sie hinken - früher oder später ... Zehn Tropfen vergebe ich (als alter B4M-Verreißer) eher selten, aber die definitiv deutschen ART AGAINST AGONY und ihre "Shiva Appreciation Society" machen es mir leicht. Das Album enthält alles, was mich bzw. meine Ohren animiert, beeindruckt, euphorisiert, fordert, interessiert, kurzweilt, reizt, wundert und zentriert. Dazu eine Produktion, die kein MP3-Müll, sondern eine wahrhaftige WAV-Datei zu sein scheint, dementsprechend alle Instrumente (speziell das Schlagzeug) wie solche klingen lässt und keine pseudopolitischen Aussagen in Form inhaltsschwangerer Texte erzwingt. Für die Company sind ART AGAINST AGONY und ihre "Shiva Appreciation Society" der ultimative (Zitat) 'Brainfuck', für mich 'ne glatte Zehn! Wenn ich jetzt noch die beiden oben genannten EPs bekäme, stünde einem hemmungslosen Hirnfick bis hin zu multiplen Aural-O(h)rgasmen nichts mehr im Weg! Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Introduction 02. Nothing To Declare! 03. Nandi 04. Katz 05. Pumpkin Thief 06. Emissary 07. Feste 08. Voerman Interlude 09. Write A Word: THC 10. Write A Sentence: The Headbanger's Confusion 11. Lemon Tree 12. Hulullúlulu Pt. II 13. House Build On Sand 14. Queen's Lullaby 15. Coffee For The Queen - Extended Edition (Bonus) 16. Above the Clouds - feat. The Sorcerer (Bonus) | Band Website: artagainstagony.de/ Medium: CD Spieldauer: 69:44 Minuten VÖ: 05.10.2018 |
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