Stryper - Fallen | |
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Review von Bischof vom 01.11.2015 (9722 mal gelesen) | |
Psalm 23: 4 "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal - ich fürchte kein Unheil..." Mit dieser Einstellung geht es an das Werk der schwarz-gelben kalifornischen Jünger STRYPER, die soeben mit "Fallen" die Top 50 der US Billboard-Charts missionieren. Anfang der 80er läuteten die Gebrüder Sweet ihren Kirchenchor ein und verfolgten mit metallischem Geläut und BVB-Outfit ihr Vorhaben, kommerziellen White Metal an das ungläugige und gläubige Volk zu bringen. Mit einigen Höhen und Tiefen in ihrer bibelwerfenden Karriere saßen die fünf Jünger 1993 vor ihrem letzten Abendmahl und ein imaginärer Statthalter namens Pontius Pilatus verurteilte sie zur Kreuzigung. Die Epiphanie sollte ab 2005 gelingen und STRYPER verkündete bis heute die biblische Überlieferung vom Bundeswillen Gottes in ganz eigener Form. "Fallen" startet standesgemäß mit dem Opener 'Yahweh' in den Gesangshallen, wie man es in weihrauchgetränkten Gotteshäusern erwartet. Mit orchestralem Gesang leitet ein Messdienerchor soliden, eingängigen, smashigen Metal ein. Stellenweise singt Michael Sweet in so hohen Gesangslagen, als würde er versuchen, Gottes Kelch zerspringen zu lassen. Auch der Titeltrack 'Fallen' lässt jeden Anhänger dieses Genres erkennen, dass auch musikalisch was geboten wird. Kraftvoll mit leicht verzerrten Gitarren und Eingängigkeit geht's nach Vorne. Noch mehr Gottseligkeit werden diejenigen erfahren, die sich auch inhaltlich mit 'Fallen' beschäftigen und ihre Bibelfestigkeit damit untermauern, wie Luzifer von Gott verstoßen wurde. Ja und dann? Subjektiv betrachtet durchwandern STRYPER mit müden und durstigen Schritten eine Einöde einer unbekannten Wüste im Westjordanland. Die Songs sind nett, aber auch geprägt von Eintönigkeit, wie 'Pride' und 'Heaven' und vermischen sich so mit kreativeren Songs wie 'Big Screen Lies' zum allgemeinen Einheitsbrei. Ein zartes Balladen-Glöckchen, welches bei einer kollektiven Gebetsrunde hinhören lässt, wurde als 'All over Again' betitelt und erhält stellenweise mit seinen Gitarrenakkorden Anlehnung an LYNYRD SKYNYRDs 'Free Bird'. Aber das war es auch schon, weshalb man die Lauscher kurzzeitig aufstellt. Allerdings frage ich mich nach dem Sinn, einen Coversong von BLACK SABBATH, 'After Forever', zwischen insgesamt zwölf Tracks unterzumogeln. Das ist ja schon fast Blasphemie. Zum Schluss ihrer Andacht ziehen STRYPER noch einmal die Zügel an, knüpfen an die Qualität der Anfangsgssongs des Albums an und beenden ihre heilige Schrift "Fallen" in 'King of Kings' im obersten stimmlichen Frequenzbereich. Fazit: Unheil ist mir nicht widerfahren und so "finster", wie befürchtet, ist das Werk der bibeltreuen Christen auch nicht. Gottes Schäfchen liefern zwar kommerziellen 08/15 Metal mit wenigen, aber interessanten und auffälligen musikalischen und textlichen Höhepunkten, jedoch konnte eine persönliche Missionierung nicht erfolgen. Quod scripsi, scripsi (Pontius Pilatus, "was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben"). Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Yahweh 02. Fallen 03. Pride 04. Big Screen Lies 05. Heaven 06. Love You Like I Do 07. All Over Again 08. After Forever (BLACK SABBATH-Cover) 09. Till I Get What I Need 10. Let There Be Light 11. The Calling 12. King Of Kings | Band Website: www.stryper.com Medium: CD Spieldauer: 52:22 Minuten VÖ: 16.10.2015 |
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