Satyricon - Live At The Opera | |
---|---|
Review von Eddieson vom 19.05.2015 (10133 mal gelesen) | |
Livealbum ist ja nicht gleich Livealbum. Es gibt gute und schlechte. Es gibt nötige und unnötige. Es gibt welche mit einer guten Setlist und es gibt welche mit einer lieblosen Setlist. Es gibt welche mit Orchester und welche nur mit den üblichen Instrumenten. Es gibt Livealben mit Überraschungen und es gibt welche, die dümpeln einfach so dahin. So, und es gibt ein Livealbum von SATYRICON. "Live At The Opera" nennt sich das neue Teil und beschreibt eigentlich schon, worum es geht. Am 08.09.2013 wurde dieses Spektakel in der norwegischen Nationaloper aufgezeichnet. Für ein Black-Metal-Konzert eine vielleicht doch etwas ungewöhnliche Location. Doch für SATYRICON-Verhältnisse auch irgendwie passend. SATYRICON sind nicht mehr Underground. SATYRICON passen und gehören mittlerweile auf große Bühnen. Und als wäre die Location noch nicht ungewöhnlich genug, hat man sich gleich noch den norwegischen National-Chor als Verstärkung geholt. Und ja, man kann sagen, der Chor ist wirklich eine Verstärkung. Er passt sich super den Songs an, ist nicht überladen, wird an den passenden Stellen eingesetzt und Songs, wie z. B. 'Phoenix' oder auch der Smasher 'Mother North' können von diesem Chor extrem profitieren. Die Show startet mit 'Diabolical, Now' und es wirkt etwas unwirklich, dass das Publikum sitzt. Klar, es ist eine Oper aber SATYRICON im Sitzen? Das ist schon ziemlich strange. Doch schon bei Song-Nr. 2 'Repined Bastard Nation' ändert sich das schon. Die Leute kleben nicht mehr auf den Sitzen, sondern springen auf. Wohl auch wegen der Ansage, die Rampensau Satyr im Vorfeld macht. Wo wir auch schon beim ersten Kritikpunkt angelangt sind. Er begrüßt Leute aus Japan, Taiwan und ganz Europa, die DVD ist international erhältlich aber seine Ansagen zwischen den Songs macht er auf Norwegisch. Das hätte ich mir anders gewünscht. Bei einer weltweit erfolgreichen Band und einer solchen Show kann man schon erwarten, dass die Ansagen auf Englisch gemacht werden, damit jeder was davon hat. Aber gut, letztendlich geht es ja auch um die Musik und vielleicht ist es auch nicht verkehrt, wenn man nicht alles versteht, was Satyr so von sich gibt. Die Band agiert übrigens nicht übermäßig viel auf der großen Bühne. Generell hat man sich hier, was die Bühnendeko angeht, sehr zurückgehalten. Keine Leinwände, keine Deko. Lediglich der Chor im Hintergrund und die Band im Vordergrund. Die Saitenfraktion bewegt sich eigentlich gar nicht von der Stelle, lässt aber hier und da mal die Haare fliegen, Drummer und SPINAL-TAP-Imitator Frost lässt ebenfalls die Haare fliegen und Sänger Satyr macht nun auch nicht übermäßig viel, animiert aber das Publikum hier und da. Gut, ob nun Übern-Kopf-Klatschen noch Black Metal ist, kann ja jeder für sich selber entscheiden. Als besonderes Highlight gibt es den Song 'Phoenix', der auch hier von Sänger Sivert Hoyem übernommen wird. Ja, mit dem Chor ist der Song absolut die Macht und wenn man live dabei war bestimmt Gänsehaut pur. Insgesamt kann man also, sagen, dass dieses Livealbum eine wirklich lohnenswerte Sache ist und Fans von SATYRICON hier wirklich einiges geboten bekommen. Die Setlist ist gut, klar dürfen 'Diabolical, Now', 'Mother North' und 'K.I.N.G.' nicht fehlen. Zweiter Kritikpunkt ist allerdings die Kameraführung, die an einigen Stellen doch sehr wackelig ist. Jedoch lassen viele Total-Aufnahmen und ständige Close-Ups von Frost die Szenerie, das Ganze lebendig rüberkommen. Alles in allem eine feine Sache, die SATYRICON hier abliefern. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Voice Of Shadows 02. Now, Diabolical 03. Repined Bastard Nation 04. Our World, It Rumbles Tonight 05. Nocturnal Flare 06. Die By My Hand 07. Tro Og kraft 08. Phoenix 09. Den Siste 10. The Infinity Of Time And Space 11. To The Mountains 12. The Pentagram Burns 13. Mother North 14. K.I.N.G. | Band Website: www.satyricon.no Medium: CD/DVD Spieldauer: 97:18 Minuten VÖ: 01.05.2015 |
Alle Artikel