Bruce Dickinson - The Mandrake Project | |
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Review von Eddieson vom 29.02.2024 (9158 mal gelesen) | |
20 Jahre nach "Tyranny Of Souls" erscheint nun endlich das neue Soloalbum von Bruce Dickinson. 20 Jahre voller Hoffnungen und Erwartungen sind vergangen und mit jedem vergangenen Jahr sind die Erwartungen größer geworden. Doch was kann man nun von "The Mandrake Project" erwarten? Sicherlich kein zweites "The Chemical Wedding", aber auch erst recht kein "Skunkworks". Schließlich hat sich das Duo Roy Z. und Dickinson sehr viel Zeit gelassen, um ein ordentliches Album zu schreiben. Vorsicht ist aber geboten, denn natürlich kann die Freude eines neuen Albums und das Hören eben jenes durch die rosarote Brille dessen eigentlich Qualität überdecken. Also schauen wir mal was "The Mandrake Project" zu bieten hat. Eröffnet wird das Album durch das schon im Vorfeld veröffentlichte 'Afterglow Of Ragnarok', welches durch ein düsteres Intro und einem mächtigen Riff eingeleitet wird und sich dann zu einem eingängigen und ohrwurmtauglichen Song entwickelt. Ich persönlich stehe ja nicht auf Einsätze einer Hammond Orgel in irgendwelchen Songs. Es verleiht den Tracks immer einen Altherren-Rock-Touch. Das bleibt auch beim folgenden 'Many Doors To Hell' nicht aus. Im Gegensatz zum Opener, der metallisch klingt, zeigt sich 'Many Doors To Hell' auch weniger metallisch, als mehr dem Hard Rock zugewandt. Live dürfte er aber ob seines eingängigen Rhythmus gut ankommen. 'Rain On The Graves' ist die zweite Single, die vor der Veröffentlichung des Albums rausgebracht wurde. Dazu gibt es ein starkes Video. Musikalisch hat der Song ebenfalls einiges zu bieten. Das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Orgel ist hier absolut stimmig und passend und das Gitarrenspiel alleine kann man nicht anders als stark bezeichnen. Doch ist das auch einer der Songs, bei dem man Herrn Dickinson sein Alter etwas raushört, was aber absolut nicht negativ gemeint ist, denn letztendlich singt er auch 2024 immer noch als einer der besten Metalsänger weltweit. Dickinson goes Western? Ja, zu 'Resurrection Man' passt das schon irgendwie. Der Song versprüht ein ordentliches Western-Flair. Bis der Song in der Mitte eine dicke Wendung nimmt und dann mit doomigen SABBATH-Riffs auffährt. Etwas überraschend, aber irgendwie auch ganz geil. Leicht bombastisch wird es dann bei 'Fingers In The Wound'. Tastentöne und orchestrale Arrangements ziehen sich durch die etwas über dreineinhalb Minuten, die auch noch mit orientalischen Klängen gefüllt werden. 'Eternity Has Failed' dürfte den MAIDEN-Jüngern als 'If Eternity Should Fail' von "Book Of Souls" bekannt sein. Nach 'Bring Your Daughter ... To The Slaughter' der nächste Song, den Bruce für sein Soloalbum geschrieben hat und den Harris dann für MAIDEN haben wollte. Welche Version ihr nun lieber mögt bleibt euch überlassen, jedenfalls wirkt der Song natürlich etwas befremdlich, weil man ihn einfach in erster Linie mit MAIDEN in Verbindung bringt - letztendlich bleibt es aber ein verdammt starker Song. 'Mistress Of Mercy' ist dann eher so die 08/15-Nummer. Plätschert so dahin, ohne dass wirklich etwas hängenbleibt. Alles andere als schlecht, aber wohl auch die schwächste Nummer des Albums. Danach wird es ruhiger. 'Face In The Mirror' wird durchgängig von akkustischen Gitarren und Klaviertönen dominiert. Ein Händchen für große Powerballaden hat Herr Dickinson ja, und das zeigt er anfangs mit dem bombastischen 'Shadow Of The Gods' erneut, doch dann nimmt der Song im Mittelteil mit eher rockigen Riffs eine große Wende, bevor er dann wieder mit orchestralen Arrangements und fast epischen Gitarren zu Ende geht. Knapp zehn Minuten läuft dann noch 'Sonata (Immortal Beloved)', ein ebenfalls recht ruhiger Song; und spätestens da wünscht man sich, dass die drei ruhigeren Songs in einer anderen Reihenfolge auf dem Album verteilt wären und nicht nacheinander ans Ende des Albums. Wobei 'Sonata (Immortal Beloved)' auf jeden Fall ein passender und würdiger Abschlusstrack ist. Tja, doch was hält man nun vom neuen Solowerk des Herrn Dickinson? Beim erstmaligen Hören ist es nicht das Überwerk, das man vielleicht erwartet hat. Es wirkt erstmal nicht wie aus einem Guß, wirkt zeitweise sogar etwas zerfahren. Dickinson und Z. packen hier und da etwas zu viel in die Songs, sodass manchmal weniger eben mehr wäre. Dennoch hat es mit dem Opener, 'Rain On The Graves', 'Resurrection Man', 'Eternity Has Failed' und 'Fingers In The Wound' ein paar wirklich gute Tracks, sodass man nach mehrmaligem Hören am Ende des Tages mit einem guten Gewissen sagen kann, dass "The Mandrake Project" ein wirklich gutes Album geworden ist. Wer zusätzlich nochmal rekapitulieren möchte, wie Dickinsons Solokarriere bisher verlaufen ist, kann dies in unserem ausführlichen Redaktionsspecial tun! Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Afterglow of Ragnarok 02. Many Doors To Hell 03. Rain On The Graves 04. Resurrection Men 05. Fingers In The Wounds 06. Eternity Has Failed 07. Mistress Of Mercy 08. Face In The Mirror 09. Shadow Of The Gods 10. Sonata (Immortal Beloved) | Band Website: www.screamforme.com/ Medium: CD, LP, digital Spieldauer: 58:50 Minuten VÖ: 01.03.2024 |
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