Rival Sons - Darkfighter | |
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Review von Stormrider vom 03.06.2023 (4879 mal gelesen) | |
Die RIVAL SONS sind mittlerweile alles andere als Unbekannte im Rockbusiness. Dabei ist ihr Weg durchaus bemerkenswert. Ich erinnere mich, wie ich sie mit vielleicht 100-200 Leuten in einem kleinen Club in Frankfurt gesehen habe. Die Liveenergie hat mich damals schon ziemlich umgeblasen. Sie dann auf den großen Bühnen wiederzusehen und dort genauso zu überzeugen, das schaffen ja nicht alle Bands. Die RIVAL SONS haben das aber bemerkenswert gut hinbekommen und sich in den letzten Jahren zu einer Konstante und Größe in der Szene mit einer sehr breiten Fanbasis hochgearbeitet. Dabei haben sie viele Weggefährten des Retro-Booms weit hinter sich gelassen und beweisen immer wieder, dass sie alles andere sind als eine 70er Jahre Tribut-Band oder ein Haufen Ewiggestriger. Dazu haben sie sich sowohl instrumental, als auch mit den charismatischen Vocals absolute Widererkennungsmerkmale geschaffen. Nun liegt also das siebte Album, "Darkfighter", in den Regalen, und wir hören mal rein. Der Opener, 'Mirrors' lässt nach einem kurzen Intro auch ungefähr null Prozent Zweifel welche Band hier zu hören ist. Zu viel Signaturesound sowohl in der Gitarre von Scott Holiday, als natürlich auch die Stimme von Sänger Jay Buchanan, dessen Charisma immer einen latenten Jim Morrison-Einfluss hat und damit dieses Überlebensgroße ausstrahlt. Aber auch die Rhythmussektion groovt so, wie man es von der Band gewohnt ist. Vielleicht sogar wieder ein wenig mehr, als es bei den beiden Vorgängern "Hollow Bones" (2016) und "Feral Roots" (2019) der Fall war. 'Nobody Wants To Die' ist dann eher ein treibender Rocker, denn ein Groover, dessen Aussage so wahr wie traurig ist. Niemand will sterben, und doch wird es uns früher oder später alle treffen. Also nutzen wir die Zeit, um uns möglichst viele gute Alben in der Erdenzeit anzuhören oder?! Und das sei nach zwei Tracks schon verraten, auch "Darkfighter" darf zu den wirklich hörenswerten Alben gezählt werden. 'Bird In The Hand' geht dann zunächst einen ganz anderen Weg und fängt mit Schellenring eher folkig an, bevor er sich in einen simplen Beatstampfer entwickelt, der nach den beiden Tanzbeinschwingern zum Start eher mal zum Biertrinken und mitnicken animiert und mit seiner "…down to the river" Zeile kurzzeitig BRUCE SPRINGSTEEN-Vibes atmet, nur um dann einen Dreh in Richtung BEATLES zu nehmen. Das darauf folgende 'Bright Light' hat dann diesen typischen Americana-Swing, der mit einem einfachen, aber effektiven Gitarrensolo aufwartet. Aber auch das rockige Element kommt nicht zu kurz, denn 'Guillotine' ist zum Glück ein Rocktrack, der viel 70er Vibe versprüht, die Orgel, die zwar gar nicht das tragende Songelement ist, aber sich hintergründig doch in den Schädel fräst, steht da neben den doch schnittigen Gitarren. Ok, vielleicht geht die Gitarre doch mit einem Schnitt durch den Nacken. 'Horses Breath' kommt dagegen fast schon leichtfüßig daher, was hauptsächlich an der zugänglichen Vocalline liegt. Hier gönnen sich RIVAL SONS ansonsten ja auch gerne mal ein wenig Sperrigkeit. Der Abschlusstrack, 'Darkside', startet mit einem düsteren Grungeriff, ehe er sich für eine Weile hauptsächlich auf die ausdrucksstarken Vocals fokussiert und damit in Richtung Singer/Songwriter schwingt, nur um dann wieder die Anfangsintensität aufzubauen und wieder minimalistisch zu zerfallen. Über sechs Minuten Kopfhörermusik, in die man tief sinken kann. Jeder Track ist auf seine Art organisch und energetisch, und auch, wenn man ganz viele Referenzen ziehen kann, doch immer RIVAL SONS. Und das macht eine Band natürlich aus, wenn sie es schafft, immer nach sich selbst zu klingen. Die Hitdichte des weiterhin unangreifbaren "Great Western Valkyrie" (2014) erreicht zwar auch "Darkfighter" nicht, aber wer zeitlose und jederzeit authentische Rockmusik goutiert, der kann sich auch dieses Album ins Regal stellen. Denn es nicht weniger als vierzig Minuten ehrliche Rockmusik, gespielt von Musikern, denen man zu jeder Sekunde anmerkt, wieviel Herzblut in jede Note und jeden Beat fließt. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Mirrors 02. Nobody Wants To Die 03. Bird In The Hand 04. Bright Light 05. Rapture 06. Guillotine 07. Horses Breath 08. Darkside | Band Website: www.rivalsons.com Medium: CD Spieldauer: 39:35 Minuten VÖ: 02.06.2023 |
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