Interview mit Schmitti und Lutz von Damnation Defaced

Ein Interview von RJ vom 22.03.2015 (17173 mal gelesen)
In Sachen DAMNATION DEFACED sind wir Wiederholungstäter. Wer sich näher über die Niedersachsen auf unserer Seite informiert, stellt sehr schnell fest, dass wir uns im Zuge der EP-Veröffentlichung von "Slaughter Race" intensiver mit den Jungs auseinandergesetzt haben. Jetzt gibt es ein Full Length, welches zudem noch über ein Label veröffentlicht wurde und da damit meine Prognose quasi Wirklichkeit geworden ist, müssen wir da natürlich noch mal nachhaken und uns auf den aktuellen Stand bringen. Auskunftsfreudig standen die beiden Neuzugänge Kim-Patrick Friedrichs, genannt Schmitti und Lutz Neeman zur Verfügung. Here we go!

Hallo und einen schönen Gruß nach Celle! Ich hoffe, die Stimmung ist bei euch gut, insbesondere, weil euch die guten Resonanzen zu "The Infernal Tremor" förmlich überwältigt haben! Oder liege ich da falsch?

Schmitti: Hey Bleeding4Metal Team, vielen Dank erst mal für das Interesse an unserem neuen Album. Ja, das stimmt, wir sind quasi geplättet was die Resonanzen betrifft und freuen uns riesig darüber, dass wir bisher so viele Leute begeistern konnten. Ich hoffe, das geht so weiter!

Am 07.03. gab es im CRI eine Release-Party mit freiem Eintritt und Freibier! Die Fans müssen ja in Scharen herbeigeströmt sein und es wanderten bestimmt einige CDs über den Tresen. Was ging ab, gib uns mal einen Einblick in den infernalen Party-Tremor!

Schmitti: Haha, das war eine Riesenparty, wie wir sie uns vorgestellt haben. Die CRI war voll, das Freibier wurde merkwürdigerweise bestens angenommen *grinst* und die Leute hatten richtig Bock auf unsere neue Platte und die Live-Vorstellung. Es sind eine ganze Menge CDs und T-Shirts über den Tresen gewandert, wofür ich noch mal ein fettes Dankeschön aussprechen möchte. Es wurde bis in die späten Morgenstunden mit Musik vom Plattenteller durchgerockt. Einfach unglaublich.

Falls ihr schon eine Aussage treffen könnt: Wir läuft der Verkauf der CD? Kratzt ihr schon an den Charts?

Schmitti: Die Verkäufe laufen gut. Wenn wir wieder auf Tour sind, wird es sicherlich noch besser. An die Charts kommen wir noch nicht ganz ran, aber wir arbeiten dran!

Ich hatte vor rund zwei Jahren eure EP "Slaughter Race" zur Rezension vorliegen und hatte meine helle Freude daran. Wie ging es seitdem für euch weiter und wann habt ihr tatsächlich begonnen, an dem Material für dieses Album zu arbeiten?

Schmitti: Yeah! In der Zeit hat sich einiges geändert, personell sowie das Songwriting. Ich und mein ebenfalls neuer Mitstreiter Lutz sind zur Band dazugestoßen. Wir haben im letzten Jahr unter anderem die Möglichkeit gehabt mit unseren Freunden von DEATHSTAR zwei Wochenenden in Tschechien zu spielen. Wir wurden sehr gut von dem Publikum aufgenommen, was wieder in endlosen Partys endete. Einige Songs sind schon recht früh im Jahr 2013 entstanden, wie zum Beispiel 'Magma' oder 'Witchcraft', wobei der größte Teil erst im Herbst und Winter geschrieben wurde.

Kommen wir zu eurem Album "The Infernal Tremor". Bekannt ist, dass 'Aeons' von H. P. Lovecraft beeinflusst ist, wobei viele Bands erzählen, dass ihre Texte von H. P. Lovecraft oder J. R. R. Tolkien inspiriert sind. Welche Themen sind euch wichtig und finden sich in den Texten verarbeitet auf dem Album wieder?

Lutz: Textlich gibt es viele Möglichkeiten, einem Song einen bestimmten Sinn oder eine bestimmte Richtung zu verleihen. Das gute bei Melodic Death Metal ist, dass man selbst auch schon mit dem Songwriting, verträumten Melodien und groovigen Rhythmen einen Spannungsbogen produziert. Philipp hat sich lyrisch breit gefächert, hat jedoch seinen Fokus auf die Welt von Fridolin, welcher immer so tapfer unsere Artworks schmückt, gesetzt. Auch hier erkennt man, obwohl es fiktiv ist, einige Parallelen zur menschlichen Welt und so sollte auch jeder Fan des Tiefgangs bei "The Infernal Tremor" findig werden, wenn er nach musikalischer Untermalung kritischer Lyrics sucht

Ihr beschreibt das Album selbst als eingängig und auf das Wesentliche fokussiert, wobei Brutalität und Groove nicht fehlen. Unabhängig und auch in Unkenntnis davon habe ich das Album ziemlich ähnlich beschrieben. Ihr habt demnach genau das Album gemacht, was ihr machen wolltet, oder?

Lutz: Songwriting-technisch muss man sagen, dass Lutz Gudehus wahnsinnig gute Arbeit geleistet hat. Die Songs sind zueinander stimmig und die musikalische Ausrichtung fand in dieser Platte meiner Meinung nach ihren Fokus. Nun seit zwei Jahren in dieser Band kann ich mich voll und ganz mit dieser Ausrichtung identifizieren und somit auch etwas zum Album beitragen. Mit "The Infernal Tremor" haben wir jetzt eine Scheibe am Start, wo wir tatsächlich alle voll und ganz mitgehen und die uns schon jetzt sehr inspiriert, möglichst bald mit dem Songwriting für die nächste Scheibe beginnen zu dürfen.

Seid ihr der Meinung, dass Melodic Death Metal so einfach auf den Punkt gebracht werden kann, wir ihr das macht? Was ist deiner Meinung nach die Blaupause für den Melodic Death Metal schlechthin?

Lutz: Schubladen sind gerade in diesem Subgenre des Metals besonders schwierig. Immerhin bewegt man sich hier zwischen Bands wie INSOMNIUM über IN FLAMES bis hin zu AT THE GATES, welche grundsätzlich verschieden sind, aber dann doch irgendetwas gemeinsam haben. Was so viel heißt wie "nein". Einfach so auf den Punkt gebracht werden kann es nicht. Grundsätzlich kann man sagen, dass man sich im klassischen Metal, nur auf tonal viel tieferer Ebene bewegt. Letztlich ist es wichtig, seinen Groove zu finden und seine eigenen Strukturen, jedoch wird man das Rad nicht neu erfinden. "The Infernal Tremor" hat meiner Meinung nach einen ganz eigenen Groove und ist strukturell sehr gegliedert. Weiterhin sorgt Philipp mit seiner Schnauze natürlich für frischen Wind. Wir haben also uns nicht zwingend an irgendwelchen Melodic Death Metal-Rezepten bedient, aber doch musikalisch sehr viel damit gemein.

Ihr habt das aktuelle Album – und ich habe es ja 2013 schon prognostiziert – über ein Label herausgebracht. Dadurch erzielt ihr eine breitere Aufmerksamkeit, so dass sich im Vergleich zur Vergangenheit bestimmt gewisse Dinge ändern werden. Habt ihr spezielle Ziele definiert oder gibt es besondere Hoffnungen, die ihr mit der Veröffentlichung von "The Infernal Tremor" verbindet?

Lutz: Wir sind sehr froh, mit Kai und Kernkraftritter Records zusammenarbeiten zu können. Das Label ist sehr engagiert und gibt alles dafür, dass wir uns wohl fühlen. Zusammen mit unserem Engagement und CMM haben wir eine gute Promo fahren können, sodass wir medial sehr präsent sind. Beim Booking sind wir derzeit noch in der Planung und werden bald weitere Dates raushauen. Wir werden definitiv versuchen, das Album noch etwas gezielter mit Shows zu promoten, doch dazu gibt es dann in nächster Zeit mehr auf unserer Facebook-Seite.

Ich weiß, dass ich die Frage auch schon vor zwei Jahren gestellt habe, aber ich frage dennoch, wie jetzt eure weiteren Pläne sind? Die Promotion läuft wahrscheinlich auf vollen Touren und ihr bastelt bestimmt schon an den nächsten Auftrittsmöglichkeiten, Gibt es da schon konkrete Fakten zu vermelden und was habt ihr für den Festivalsommer eventuell im Köcher?

Lutz: Ja, wie schon bereits gesagt sind wir mitten in den Planungen und werden bald über neue Dates sprechen. Wir haben tierisch Bock und freuen uns über jedes Interesse. Die Promotion stimmt, das Label stimmt, wir sind einfach tierisch heiß auf das, was da jetzt kommt!

Soweit meine Fragen. Für die persönlichen Worte an die Fans kannst du dich jetzt austoben.

Schmitti: Lieber Robert, liebe Leser, ich danke für die riesige Unterstützung aller und seid Euch sicher, dass 2015 noch viele Konzerte anstehen werden, auf die Ihr Euch freuen könnt. Darüber hinaus sind wir jedem dankbar, der mal in unserem Shop vorbeischaut und für echt günstige Preise was mitnimmt!

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolgt mit "The Infernal Tremor".

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