Interview mit Lenny von Kingdom Come

Ein Interview von Lestat vom 27.05.2013 (13785 mal gelesen)
Lenny Wolf ist das letzte verbliebene Mitglied von KINGDOM COMEs ursprünglicher Besetzung. Das letzte Album "Outlier" erntete wieder etwas bessere Kritiken als zurückliegende Alben. Im Interview erzählte Lenny über die Zeit, als die Band erfolgreich war, "Outlier" und sein Verhätlnis zu Tourneen.

Ihr habt vor einigen Tagen eure neue Platte "Outlier" herausgebracht. Wie waren die Reaktionen?

Lenny: Bis jetzt sind die Vibes grundsätzlich überraschend positiv. Man fängt an, mich zu verstehen. Hallelujah!

Bist du zufrieden damit?

Lenny: Bis auf ein paar ewig dumme Pappnasen, die entweder nur abschreiben oder nicht wirklich "hinhören" bin ich soweit zufrieden.

Euer erstes Album war gleich ein Riesen-Erfolg. Wie war das damals?

Lenny: Mega! Die ganzen Details zu schreiben würde jetzt wirklich den Rahmen sprengen, Aber auf unserer Homepage gibt es eine Biographie-Seite.

So richtig konntet ihr daran nicht mehr anknüpfen. Was denkst, woran liegt das?

Lenny: Gottes Hand (lacht). Na ja, erst wurde unser Sound gefeiert, dann kamen die Tomaten aus allen Himmelsrichtungen weil unser Danny falsch verstanden wurde. Dann hat sich die Band leider zu früh aufgelöst und somit keine Gelegenheit mehr gabt, unser Potenzial auszuleben. Es ist wie's ist. Keine bösen Vibes. Genau wird man Erfolg oder Misserfolg nie definieren können. Es ist immer ein Zusammenspiel von Glück, Timing, und natürlich gutem Material.

Wo würdest du die Band und / oder das Album stilistisch einordnen?

Lenny: Irgendwo zwischen Rock, Metal, Soundtrack. Ich finde es besser, wenn der Hörer selbst entscheidet. Mir ist es jedenfalls scheißegal, was für ein "Stempel" meine Mucke hat, solange sie nur viele Wege in viele Gehörgänge findet! Dieser ganze Zwang Dinge "einordnen" zu müssen, nervt eh.

Wie siehst du die Entwicklung der Band, also vor allem musikalisch?

Lenny: Wirklich null Peilung. Ich schreibe weder für Plattenfirmen, oder sonst jemanden. Ich muss mich happy machen, und kann darüber hinaus nur hoffen viele andere menschen zu erreichen. Möge das Abenteuer fortfahren.

Du bist das einzige konstante Bandmitglied, hast auf dieser Platte fast alles gemacht. Siehst du die Band als eine Band oder als dein Projekt?

Lenny: KINGDOM COME wurde im Laufe der Zeit wohl immer mehr mein musikalisches Vehikel. Ich könnte es auch blaue Banane nennen. Ich habe leider nie meinen kreativen Traumpartner wie Lennon / Mc Cartney kennen gelernt. Deshalb musste ich mich schon früh auf mich selbst verlassen, um nicht verlassen zu sein.

Was bedeutet KINGDOM COME für dich?

Lenny: Meine Mission. Meine Berufung. Meine Achterbahnfahrt. Mein Ventil. Mein Glaube, wobei ich "Glauben" stark von "Religion" trenne!

Die letzten Jahre warst du live nicht so richtig präsent. Woran lag es?

Lenny: Kein Bock mehr auf Löcher mit schlechter Technik und unterbezahlten Musikern & Crew. Es müssen einfach mehrere Dinge stimmen, um uns zu bewegen. Ich möchte jetzt nicht arrogant rüberkommen, aber KC ist weder Party noch Fahrstuhlmucke. Und die Zeiten, in denen ich Musiker mit Camping und 3 mal McDonalds am Tag begeistern konnte, sind lange vorbei (lacht). Dass wir es uns nicht aussuchen können, wie eine Band von METALLICAs Format, ist kein Geheimnis. Darum bleib ich lieber auf meinem Boot und schaue den Vögeln zu, wie sie mich mal wieder vollkacken (lacht).

Wie sind die Tourplanungen für dieses Jahr? Werden ein oder zwei Festivals kommen?

Lenny: Ich hasse es, im Tageslicht zu spielen. Wenn wir eine Position am Abend bekommen, gerne, dazu ist KC aber zur Zeit nicht angesagt genug. Also zurück zum Boot.

Viele Dank für das Interview. Ich wünsche euch alles Gute. Die letzten Worte gehören dir!

Lenny: Glaubt nicht alles, was man über mich schreibt. Ich bin viel schlimmer! Aber immer mit reinem Herzen und guten Absichten unterwegs! Hab euch lieb, Lenny.

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