Filii Nigrantium Infernalium - Fellatrix Discordia Pantokrator

Review von Evil Wörschdly vom 15.03.2006 (6996 mal gelesen)
Filii Nigrantium Infernalium - Fellatrix Discordia Pantokrator Ziemlich eigenwillig, was diese Portugiesen uns hier vorsetzen: Bandname und Albumtitel sind schon mal schöne Zungenbrecher, dann wird man noch mit in Spiegelschrift gedruckten Songtiteln beglückt… und auch musikalisch sperren sich FILII NIGRANTIUM INFERNALIUM gegen gängige Kategorien. Als grobe Richtungsangabe könnte man von einer Mischung aus Thrash und Black Metal sprechen, wobei "Fellatrix Discordia Pantokrator" auf experimentelle Weise die verschiedensten Einflüsse verarbeitet – und dabei erstaunlich homogen klingt. So werden oft an klassischen Heavy Metal erinnernde Riffs und ausufernde (aber nie nervende) Gitarrensoli mit eingebaut, und bei aller Härte hat das Album auch einen gewissen rockigen Touch, was im Infotext mit dem Begriff Necro-Rock’n’Roll ganz gut auf den Punkt gebracht wird. Ob die Band nun mal kurzfristig an AC/DC erinnert, frech die Star Wars Melodie klaut oder sich sonstige Spinnereien leistet, all diese Elemente sind in den ureigenen infernalischen Sound eingebettet, der eine wunderbar schwarze Räudigkeit atmet. Dabei trägt vor allem auch Sänger BTHZR (was für ein Name!) zum hohen Wiedererkennungswert bei, allerdings werden sich gerade an den vocals sicher die Geister scheiden. Das wahnwitzige heisere Gekreische, das sich öfter mal vor Raserei überschlägt oder in ziemlich hohe Tonlagen ausrutscht, kann man vermutlich nur lieben oder hassen. Ich persönlich finde diese eigenwillig charismatische Art und Weise, sich die Seele aus dem Leib zu schreien, jedenfalls sehr geil, aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.
"Fellatrix..." ist ein verdammt originelles Album, das voll ungewöhnlicher Ideen steckt und dabei doch nie anstrengend verkopft klingt, sondern wirklich Spaß macht, wenn man sich denn mit dem kreativen Chaotentum der Portugiesen anfreunden kann. Sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich ein echtes Highlight, da sich hier Eigenständigkeit mit richtig guten Songs verbindet.


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Intro
2. Calypso
3. Bordel No Éden
4. Azur (Heliophobia)
5. Morte Geométrica
6. Cães De Guerra
7. Moïra
8. A Forca De Deua
9. Sacra Morte
Band Website: www.infernalium.com
Medium: CD
Spieldauer: 45:21 Minuten
VÖ: 01.11.2005

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