Pantaleon - Virus

Review von Cornholio vom 25.06.2017 (7472 mal gelesen)
Pantaleon - Virus Mit "Virus" legen PANTALEON aus Köln ihr Debüt vor, das sie in Eigenregie veröffentlicht haben, sieben Jahre nach der EP "Inner Impact". Acht Songs mit insgesamt fast einer Stunde Spielzeit. Das Quartett erinnert etwas an DREAM THEATER, nur etwas düsterer, vermutlich wären Assoziationen mit MIND ODYSSEY oder INFINITE HORIZON eher angebracht. Vereinzelt tauchen Verbindungen zu SYMPHONY X auf, aber dafür fehlt mir nicht nur in der Produktion die Power. Außerdem spielt deren Sänger Russel Allen bekanntlich in einer anderen (eigenen?) Liga. Wie auch immer, die Marschrichtung ist schon mal vorgegeben. Sänger Patrick Sühl, der mittlerweile von Till Sauer am Mikro abgelöst wurde, erinnert streckenweise an Andi Deris (HELLOWEEN), aber das ist eigentlich Nebensache.

Die CD beinhaltet durchweg ambitionierte Musik, man merkt deutlich, dass die vier Jungs viel Herzblut in diese CD investiert haben, und das ist auch gut so! Die Scheibe wird zu keiner Zeit langweilig, was schon mal ein wichtiger Aspekt ist. Allerdings fällt 'March Of The Titans' aufgrund der aus meiner Sicht unpassenden Keyboard-Melodie irgendwie voll aus dem Rahmen.

Bereits zu Beginn steht ein Monster von über zehn Minuten, der Titelsong 'Virus" ist nicht leicht verdaulich. Ob es taktisch ein kluger Schachzug war, dieses Stück an den Anfang des Debüts zu stellen? Ich weiß es nicht, aber womöglich wird dieser Mut zum Risiko belohnt. Es folgt mit 'Wake Up' ein "leichterer" Song mit starkem Chorus ehe es mit 'The Condemned' etwas heavier, im Refrain fast schon thrashig wird. Für 'Slaves To Ourselves' wurde mit Rick Altzi (AT VANCE, ex-MASTERPLAN) und Olaf Lenk (AT VANCE) prominente Verstärkung engagiert, die den Song aufgrund der Vielseitigkeit zu einem echten Highlight machen. Mit 'March Of The Titans' werde ich leider aufgrund der angesprochenen cheesigen Melodie überhaupt nicht warm, abgesehen davon ist der Song aber ganz cool. Aber dieser rote Faden schreckt mich leider ab. 'The Only One' beginnt wie eine Ballade, mit viel Epik und Emotionen, wandelt sich aber in den sechseinhalb Minuten zu einem Mid- bis Uptempo-Banger, bei dem nicht nur der starke Refrain überzeugt! Weiter geht's auf hohem Niveau mit 'Winter's Sun', ein teils sehr ruhiger Prog-Song voller Genialität in nur fünfeinhalb Minuten, der eine interessante Geschichte erzählt. Den neben dem Opener zweiten Longtrack (neuneinhalb Minuten) gibt es als Abschluss: 'Recovery' zeigt einmal mehr die Fähigkeiten in puncto Songwriting und Performance von PANTALEON. Thematisch schließt 'Recovery' die Brücke zu dem Song 'Virus' und rundet die düstere Thematik von "Virus" gelungen ab.

Genre-Freunde, die die Muße haben, sich mit diesem "Virus" intensiv zu befassen, werden sicherlich viel Freude an dem Album haben, es lohnt sich! Ich habe die CD zuerst ein paar mal im Auto gehört, und erst als ich mich voll drauf konzentriert habe, hat mich der "Virus" auch infiziert; gut Ding braucht eben Weile. Außergewöhnlich gute Bands wie PANTALEON kann man immer gebrauchen!


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Virus
02. Wake Up
03. The Condemned
04. Slaves To Ourselves
05. March Of The Titans
06. The Only One
07. Winter's Sun
08. Recovery
Band Website: www.pantaleon-band.de
Medium: CD
Spieldauer: 54:06 Minuten
VÖ: 16.06.2017

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