Slayer - Repentless | |
---|---|
Review von Eddieson vom 24.09.2015 (6964 mal gelesen) | |
Wie viele andere wohl auch stand ich der neuen SLAYER-Scheibe äußerst skeptisch gegenüber. Nach dem unfreiwilligen Ausstieg und dann auch noch dem Ableben von Hanneman, dem erneuten Rauswurf von Lombardo, begann das SLAYER-Monument doch gewaltig zu bröckeln. King als alleinigen Songwriter konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Auch das vorab veröffentlichte 'When Stillness Comes' konnte mich überhaupt nicht überzeugen, und wurde von mir mit dem Prädikat "langweilig" abgestempelt, und so hielt ich es auch nicht für nötig in die weiteren Vorab-Songs reinzuhören. Bis dann das komplette Album zur Verfügung stand. Und dann, ja, dann passierte es. Meine Meinung, mein Gemecker, mein Gemotze über die Band und meine Vorurteile musste ich komplett revidieren. Schon das instrumentale Intro 'Delusions Of Savior' klingt geil und baut eine mächtige Spannung auf, die sich dann im Titelsong kräftig entlädt. 'Repentless' knallt wie ein Thrash-Gewitter auf den Hörer ein, packt ihn und lässt ihn so schnell nicht wieder los. Die pure Aggression, Araya motzt und meckert wieder hektisch ins Mikro und auch die verschiedenen Soli lassen den Song glänzen. Mit Holt und King hat man nun mal zwei extrem gute Gitarristen am Start. 'Take Control' führt das Gewitter weiter, wird aber hier und da etwas grooviger. 'Vices' ist für mich der Überhit des Albums. Ein Nackenbrecher vor dem Gehörnten. Das Anfangsriff killt alles und mal im Ernst: Muss da noch jemand außer mir an GRAVE denken??? Der Song ist dreieinhalb Minuten pures Headbanging. Auch wenn er etwas SALYER-untypisch klingt, fügt er sich doch perfekt in das Album ein. Das folgende 'Cast The First Stone' beginnt ruhig und böse, entlädt sich dann auch wieder in einem derben Riff und hält sich überwiegend im Midtempo auf, was den Song zu einem bösen Brecher werden lässt. Besagtes 'When Stillness Comes' kann mich auch im Albumkontext noch nicht überzeugen, wirkt aber im Gesamtkonzept doch schon wesentlich besser als ein alleinstehender Song. Auch 'Chasing Death' ist ein Midtempo-Song, während 'Implode' auch erst im Midtempo anfängt, dann aber doch Fahrt aufnimmt und zu einer schnellen Thrash-Nummer wird. Der Song ist ein weiteres Highlight auf dem Album. Zum Ende haut man dann mit 'You Against You' und 'Pride And Prejudice' zwei geile Nummern raus. Ich bin echt überrascht ob des neuen Albums. Und freue mich dermaßen darüber, dass ich SLAYER noch nicht abschreiben muss. Natürlich werden sie nicht mehr so klingen wie früher, dazu ist mit Hanneman ein zu wichtiger Teil der Band verloren gegangen, allerdings sollte man Holt am Songwriting beteiligen, dann wäre eine zweite kreative Ader wieder in die Band eingefügt. Musikalisch ist der EXODUS-Zausel doch über jeden Zweifel erhaben. Produzent Terry Date verhalf dem Album außerdem noch zu einer fetten und modernen Produktion, die ordentlich nach vorne drückt. Alles in allem kann ich sagen, dass SLAYER mit "Repentless" ihr bestes Werk nach dem 1990 veröffentlichten "Seasons In The Abyss" abgeliefert haben. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Delusions Of Savior 02. Repentless 03. Take Control 04. Vices 05. Cast The First Stone 06. When The Stillness Comes 07. Chasing Death 08. Implode 09. Piano Wire 10. Atrocity Vendor 11. You Against You 12. Pride In Prejudice | Band Website: www.slayer.net/ Medium: CD Spieldauer: 41:58 Minuten VÖ: 11.09.2015 |
Alle Artikel