Eisregen - Todestage

Review von Wulfgar vom 11.12.2013 (11685 mal gelesen)
Eisregen - Todestage Was könnte besser auf die kommenden Feiertage und den dadurch erzeugten Hass vorbereiten, als der ausgiebige Konsum von EISREGEN? Das allein reicht als Kaufargument für das neue Album der Thüringer Dunkel-Metaller, "Todestage", eigentlich schon aus. Aber ganz nebenbei steht EISREGEN ja auch für verdammt guten Metal, mit morbiden, jedoch durchaus hintergründigen Texten.

Das Erfolgsrezept von EISREGEN war schon auf den letzten Alben ("Schlangensonne" und "Rostrot"), kein vorgefertigtes Rezept zu haben. Sie hatten sich immer wieder ein bisschen neu erfunden und blieben doch unverwechselbar sie selbst. "Todestage" bildet da keine Ausnahme. Die typischen Trademarks sind unverkennbar vorhanden. Ob es sich dabei nun um die Mischung aus rasenden Extrem-Riffs (plus Blastbeats) und sehr melodischen, ja fast getragenen Parts handelt, oder eben die Texte von Michael Blutkehle Roth. Der Kenner wird das alles relativ schnell unter einen Hut bekommen. Worin besteht dann aber die Neuerung auf diesem Album? Ich würde sie in der Gesangsarbeit verorten. Wo die cleanen Gesangsparts früher gerne mal mit leicht überzogener Betonung vorgetragen wurden, da intoniert das Blutkehlchen (muhaha) nun anders, man will fast sagen: sauberer. Die Gitarrenarbeit kommt mir ein wenig so vor, als würde sie ein wenig mehr in Richtung Metal-Mainstream gehen, ohne dass das eine qualitative Minderung ausdrücken soll. Wobei man sich allerdings sicher sein kann, ist dass die Hitmaschine nach wie vor läuft. Alleine der Titeltrack 'Todestag' und 'Mitternacht' transportieren alles was man an EISREGEN über die Jahre zu lieben gelernt hat. Auch der sehr eigene Humor der Thüringer Todestruppe findet in 'DSDSL (Deutschland Sucht Die Superleiche)' seinen Ausdruck. Schlussendlich möchte ich noch den Track 'Ostern Am Narbenhimmel' erwähnen, da mir dieses Lied einfach nicht mehr aus dem Kopf geht. Und wer schon immer mal wissen wollte, wie sich der Nachwuchs aus dem Hause EISREGEN anhört, der horche mal beherzt in 'Eisenherz' hinein.

Was soll ich sagen, liebe Metalheads? Mit "Todestage" kriegt ihr EISREGEN in Hochform. Wer es mag, sollte es sich unbedingt besorgen. Wer nicht, soll es eben bleiben lassen. Eine beeindruckende Scheibe, die die Gegensätzlichkeit von Neuerung und Altbewährtem locker flockig verbindet. Ich bin für einen ordentlichen Hassbatzen immer zu haben und dieser hier gefällt auf ganzer Linie, hoch die Tassen, euer Wulfgar.


Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Waldgott
02. Todestag
03. DSDSL
04. Höllenfahrt
05. Lang Lebe Die Nadel
06. Familienbande
07. Oh Wie Sie Schrie
08. Mitternacht
09. Ostern Am Narbenhimmel
10. Tot/ Untot
11. Seele Mein
12. Eisenherz
Band Website: www.fleischhaus.de
Medium: CD
Spieldauer: 55:06 Minuten
VÖ: 15.11.2013

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