Steel Panther - Balls Out | |
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Review von Elvis vom 24.11.2011 (12871 mal gelesen) | |
STEEL PANTHER... ein Name wie Donnerhall! Zahlreiche Legenden und Mythen ranken sich um die vermutlich maskulinste Band, die der Heavy Metal je hervorgebracht hat. In den 80er Jahren auf dem Sprung an die Spitze der Metalwelt, verschwanden die vier härtesten Typen, die je Haarspray und Lipstick benutzten, plötzlich für gut 20 Jahre irgendwo im Raum-Zeit-Kontinuum. 2009 war es endlich so weit, STEEL PANTHER kehrten endlich zurück und schockten die versammelte Welt mit ihrem lange verschollen geglaubten Debütalbum "Feel The Steel"! Und wie wir den Stahl fühlten... denn das Album versammelte zehn grandiose Hymnen, von denen jede einzelne ein Kleinod und der Beweis dafür war, dass es neben Metal an sich nichts mehr geben kann und darf. Hymnen für die Ewigkeit, Oden an die holde Weiblichkeit und ihre besten Eigenschaften, Kampfansagen an die Feinde der wahren Musik, und vor und über allem wohl das mit Abstand sexuellste Stück Musik aller Zeiten. Kein Wunder, dass STEEL PANTHER wie eine Neutronenbombe einschlugen und die wöchentlichen Konzerte im "House Of Blues" immer wieder illustre Gaststars und Musikgrößen anlocken. 2011 haben sich die vier Recken des Musikbusiness geschworen, ihren Thron mit "Balls Out" zu verteidigen und ihre Herrschaft zu festigen. Allein das Cover verheißt und sagt nahezu alles: STEEL PANTHER sind auch heuer unterwegs, die weibliche Lust allerorten zu befriedigen und nur noch verbrannte Erde zu hinterlassen. Nach dem Intro 'In The Future' über einen Sexroboter aus der Zukunft geht es gleich stilecht los mit 'Supersonic Sex Machine'. Kein übler Einstieg, aber auch noch steigerungsfähig... ein flotter Up Tempo-Song, der jedenfalls schon mal schön die Marschrichtung vorgibt. Inhaltlich geht's gekonnt um die zahllosen Feature, die der Sexroboter so drauf hat. Viel besser wird es gleich mit 'Just Like Tiger Woods', einer romantischen Halbballade mit knackigem Einschlag. Nach zig Durchläufen entpuppt der Song sich auch klar als ein Highlight des Albums. Keine Frage, Tiger Woods kann mit seinem nahezu legendär nervösen Genital nur als Vorbild der Band dienen! Nichtsdestotrotz kann er nach meinem persönlichen Empfinden dem nun folgenden '17 Girls In A Row' nicht ganz das Wasser reichen. Die Single zur Albumveröffentlichung glänzt durch ein superbes Riff sowie Lyrics in allerbester STEEL PANTHER-Tradition und ist schon nach dem ersten Lauf ein dermaßen gewaltiger Ohrwurm, dass man ihn einfach nicht mehr aus den Gehörgängen herausbekommen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich zudem berichten, dass auch 30 Durchläufe am Stück kein Problem darstellen und der Song einfach nicht an Reiz verliert - selbst wenn vielleicht nicht jeder Hörer mit der Potenzleistung von Michael Starr mithalten kann, der hier über seine Eskapaden eindrucksvoll berichtet. 'If You Really Really Love Me' bedient dagegen wieder die Balladenfraktion, mit leichtem Schielen in Richtung 'Community Property', nur mit ein paar rockigeren Einschlägen. Mit einem Augenzwinkern runtergezockt ist das folgende 'It Won't Suck Itself' zwar flott und textlich gewohnt sicher, dennoch nicht ganz so gut wie der bisherige Rest, ein solider Song. Deutlich cooler kommt dagegen 'Tomorrow Night' rüber, ein Song, der sich auch über die Distanz durchaus als Ohrwurm etablieren kann und textlich schlichtweg genial ist. Nach so viel Vorfreude auf eine Party am nächsten Tag gibt's zum Ausgleich gleich wieder eine romantische Powerballade in Gestalt von 'Why Can't You Trust Me?', die jegliche Zweifel an der Treue von Michael Starr in sämtliche Winde zerstreuen dürfte. Ein hübscher Song, bei dem es sich sicherlich doppelt lohnt, genauer hinzuhören, wenn man mal wieder eine Ausrede fürs Fremdgehen braucht. Ein Highlight folgt auf dem Fuß, denn 'That's What Girls Are For' gibt gleich die passende Antwort auf jegliche Geschlechterrollendiskussion - wenn nach diesem Ohrwurm noch irgendwelche Fragen offen sein sollten, hängen sie einzig und allein an einer eventuellen Sprachbarriere. Dennoch, mögen STEEL PANTHER auch noch so klar wissen, was sie vom weiblichen Geschlecht erwarten: es gibt auch gefährliche Exemplare. Das wird anschaulich im Song 'Gold-Digging Whore' beschrieben, der eindringlich vor den Gefahren ausbeuterischer Frauenzimmer warnt. STEEL PANTHER kennen und verstehen eben die Damen wie keine zweite Band! Zu jeder anständigen Band gehören natürlich auch Drogen. Dennoch lernt man im Laufe der Zeit, dass die auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind, weswegen 'I Like Drugs' zwar die nachvollziehbare Liebe zum Rausch besingt, jedoch auch eindringlich davor warnt, dass die Drogen einen selbst vielleicht doch ein bisschen weniger mögen als umgekehrt. Nun ja, Liebe ist ja oftmals einseitiger Natur! Damit das nicht so sein muss, gibt's gleich wieder praktische Tipps im Ohrwurm 'Critter' - was würde die Damen auch besser bei Laune halten als gepflegter Analverkehr? STEEL PANTHER sind jedenfalls aus eigener Erfahrung davon überzeugt, dass jede Beziehung dadurch nur gefestigt wird. Nüchterner betrachtet verhält es sich damit wohl letztlich wie mit MODERN TALKING: Keiner will's gewesen sein oder gut gefunden haben, aber hinter verschlossenen Türen macht's doch enorm vielen einen perversen Spaß. Nun ja, auch hier nehmen Michael Starr und Co. eben kein Blatt vor den Mund! 'Let Me Come In' beschreibt dafür wiederum in romantischen Wortspielen Übernachtungswünsche. Ein flotter, netter Song, der das letzte Aufbäumen vor dem soften Finale mit 'Weenie Ride' darstellt. Nach knapp 48 Minuten ist dann schon wieder Schluß - für einen gepflegten Akt ist das jedoch eine ordentliche Marke. Die Produktion stimmt ebenso wie die musikalische Leistung aller Beteiligten und das Songwriting. Nun ja, was bleibt als Resümée nach dem x-ten Durchlauf? "Balls Out" ist ein wirklich starkes zweites Album geworden, bei dem STEEL PANTHER nahezu alles richtig machen, aber auch eher auf Nummer sicher gehen als nicht. Wer "Feel The Steel" mochte, wird daher auch mit "Balls Out" einen enormen Spaß haben. Übermäßige musikalische Überraschungen werden erwartungsgemäß nicht geboten, aber das war wohl auch nicht das Ziel der Band. STEEL PANTHER hätten vielleicht mit zwei bis vier Songs weniger ein ähnlich kompaktes Album schaffen können wie "Feel The Steel", dennoch gibt es kein Füllmaterial im eigentlichen Sinne. Klar, dasselbe Rezept wie beim Debüt kann natürlich beim zweiten Aufguß nicht mehr mit dem gleichen Neuigkeiten-Faktor punkten, "Balls Out" bewegt sich jedoch auf einem so hohen Niveau, dass sich die meisten anderen Bands des Genres und anderer Bereiche davon mehr als nur eine Scheibe abschneiden könnten. Wer sich also nicht an leicht infantilem Humor stört, wird mit STEEL PANTHER auch anno 2011 sein Glück finden. Live ist die Band im Frühjahr 2012 wieder in deutschen Landen unterwegs - wer sich das entgehen lässt, ist jedoch wirklich selbst schuld. Jeder auch nur ansatzweise Hypersexuelle wird von "Balls Out" jedenfalls begeistert sein. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. In the Future (1:28) 02. Supersonic Sex Machine (3:10) 03. Just Like Tiger Woods (3:41) 04. 17 Girls in a Row (3:41) 05. If You Really, Really Love Me (2:25) 06. It Won't Suck Itself (2:54) 07. Tomorrow Night (2:58) 08. Why Can't You Trust Me (4:01) 09. That's What Girls Are For (3:59) 10. Gold-Digging Whore (3:55) 11. I Like Drugs (4:19) 12. Critter (3:38) 13. Let Me Cum In (3:30) 14. Weenie Ride (4:20) | Band Website: www.steelpantherrocks.com Medium: CD Spieldauer: 47:48 Minuten VÖ: 04.11.2011 |
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