Malefice - Dawn Of Reprisal

Review von TadMekka vom 02.04.2009 (8119 mal gelesen)
Malefice - Dawn Of Reprisal Das nenne ich mal eine positive Überraschung! Unter einem Namen wie MALEFICE hatte ich einen weiteren Protagonisten des unsäglichen Old-School-Thrash-Revival-Hypes befürchtet. Aber wie sich doch immer wieder zeigt, hinter einer banalen Fassade versteckt sich all zu oft ein erstaunliches Juwel.

Ok. MALEFICE spielen tatsächlich ein Chose, die sich im weitesten Sinne als Thrash titulieren lassen muss. Das liegt aber weniger an den verwendeten Stilmitteln selbst als an der Tatsache, das Thrash heute (nix Retro!) ein so weit gefasster Begriff ist, dass kaum ein anderer dem Stile MALEFICE's so nahekommt. Deshalb machen wir mal wieder eine simple Faktensammlung:

Harscher, stellenweise angenehm aggressiv-brutaler 'Gesang' tönt einem leicht in den Hintergrund gemischt entgegen und weiß sofort Gänsehaut zu wecken. Überhaupt ist es der seltsame, durchaus gut produzierte, aber irgendwie leicht hallend aus der Ferne herüberwehende Sound, der hier eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Das Songwriting ist eher 'konventionell modern', also nicht zu (pseudo)mutig und (quasi)innovativ geraten. Dennoch äußerst spannend austariert und arrangiert, läßt es zu keinem Zeitpunkt eine Retro-Thrash-Rumpelödnis entstehen. Sehr spannende Gratwanderung!

Was aber meiner bescheidenen Meinung nach am positivsten heraussticht und MALEFICE das nötige Maß an Eigenständigkeit verleiht, sind viele über das ganze Album hinweg eingestreute, dezente aber wirkungsvoll in Szene gesetzte Melodien. Diese kommen gänzlich ohne Pathos, Kitsch und Überladung aus, unterlegen mal durch eine leise FX- oder Keyboardmelodie den Chorus oder laufen als Sample atmosphärisch dunkel aus dem Hintergund die Strophen entlang. Oftmals tauchen sie zunächst überraschend auf, passen dann aber perfekt ins Bild und verleihen MALEFICE eine sehr willkommene Cyber-Note. Was die Einarbeitung dieser Melodiebögen in den Songkontext angeht, kann der Kenner sich das vielleicht am besten vorstellen, wenn er sich das letzte JOHNNY TRUANT-Werk zurück vor's innere Ohr holt. Hier werden zwar andere Instrumente verwendet, der Effekt ist aber ähnlich.

Hab ich zuviel gelabert?

Ok, ich mach's kurz: MALEFICE haben ein schweinegeiles Cyber-Neo-Thrashalbum eingezimmert, das man unter diesem Namen nicht erwarten würde.

Besser? Ok, dann los jetzt, holt euch das Ding. Ihr werdet es nicht bereuen!

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. The Midas Effect
02. Abandon Hope
03. An Architect Of Your Demise
04. End Of Days
05. Human Portrait
06. As I Bleed
07. When Embers Ignite
08. Retribution
09. Hatred Justified
10. Sickened
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:00 Minuten
VÖ: 27.02.2009

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten