Negura Bunget - Zau | |
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Review von Opa Steve vom 26.11.2021 (5736 mal gelesen) | |
Ja, was ist das denn? Nach dem Tod von Mastermind Negru im Jahr 2017 existierte die Band eigentlich nicht mehr. Doch - wie es schon bei VOIVOD nach Piggys Tod geschah - existierten schon fertige Drum-Spuren und ganz viele Notizen und Demo-Recordings von Negru, um die transylvanische Trilogie abzuschließen. Das Ergebnis liegt nun in Form von "Zău" vor. Und ich muss konstatieren: Was. Ein. Würdiger. Abgang! NEGURA BUNGET konnten mich eigentlich nie so richtig packen, ich schwankte oft zwischen "interessant" und "ganz nett", bin aber jetzt nie auf irgendein Release angesprungen, als wäre das das große Ding. Aber diese posthume Abschiedsscheibe ist einfach nur intensiv, eindringlich und trägt einen ganz weit weg. Die vielfältigen Natursounds und Flöten vermischen sich mit fetten Synthie-Flächen, Ambient-Sounds bekommen ganz viel Platz im Musikgeschehen, weswegen manche Songs auch die Zehn-Minuten-Grenze überschreiten. Auch wenn die Distortion-Gitarren die Songs episch verdichten, bleibt alles vielschichtig, klingt nicht zu aggressiv. Wie im Gothic Rock werden auf viele Leads kräftige Chorus-Effekte addiert, um die Gitarren zu entschärfen und sie schweben zu lassen. Die Songs sind beim genauen Hinhören eigentlich recht geradlinig und nutzen simple Schemata, um den gewünschten Effekt beim Hörer zu erzielen. Genauso simpel ist der Trick, zusätzlich zu den massiven Flächensounds jede Stimme durch exorbitante Halleffekte aufzublasen und sich dreidimensional in einem riesigen Raum zu präsentieren. Aber diese simplen Herangehensweisen, die viele andere Songs zerstören würden, funktionieren hier wunderbar, weil die Songs genau so arrangiert sind, dieser Dichte eine Bühne zu geben. Dazu steuern die langen und ruhigen Passagen Dynamik bei und bieten immer wieder Rückzugsraum. Klar können Songs wie 'Tinerete Fara Batranete' bis ins Schwarzmetallische hochgetrieben werden, aber auf Dauer wäre das recht einerlei. Als Achtminüter hingegen funktioniert es, eingebettet in die wunderbar meditativen bis mystischen Klangskulpturen, die das Album über große Teile der 51 Spielminuten wohlfeil bietet. Gerade in den aktuell verrückten Zeiten, wo eine verdammte Pandemie keinen politischen Fehler verzeiht und eine gereizte Gesellschaft immer dünnhäutiger wird, ist es eine Wohltat, sich akustisch in diese musikalischen Welten zurückzuziehen und sich darin zu verlieren. "Zău" ist mächtig, klingt wunderbar vielschichtig und entführt einen in eine Wolke aus weicher Watte. Ein besseres Denkmal konnte man Negru kaum setzen - auch wenn seine hinterlassenen Drumtracks ein wenig in dieser Klangwucht untergehen, so ist es letztendlich dennoch seine Vision, aus der diese Musik entsprungen ist, und die damit nun der Nachwelt zur Verfügung steht. Man muss nicht jeden Takt überkritisch beäugen, aber das Album bietet so eine Fülle an geilen Momenten und Emotionen, dass ich in Anbetracht der Umstände, wie es entstanden ist, nicht um die Höchstnote herumkomme. Anspieltipp: 'Toaca Din Cer' und die folgende Edit-Version des 15-minütigen Openers: Gesamtwertung: 10.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Brad 02. Iarba Fiarelor 03. Obrazar 04. Tinerete Fara Batranete 05. Toaca Din Cer | Band Website: www.negurabunget.com Medium: CD Spieldauer: 51:00 Minuten VÖ: 26.11.2021 |
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