Manowar - Gods Of War | |
---|---|
Review von Opa Steve vom 04.03.2007 (14172 mal gelesen) | |
MANOWAR werden es auch mit diesem Album wieder schaffen, Reaktionen voller Abneigung hervorzubringen, aber auch wieder Lobeshymnen ihrer Die Hard Fans. Mit ihrem zehnten Album steht für die Mannen um Joey DeMaio einiges auf dem Spiel. Gerade auf dem deutschen Markt, der laut eigenem Bekunden der Band die fantastischsten Fans hervorgebracht hat, werden in letzter Zeit immer wieder Stimmen laut, ob hinter großen Phrasen denn nun wirklich noch etwas ist? Übersehen wir also ihren Stolz, und konzentrieren uns auf die Essenz - die Musik. Das zehnte Album ist eine spannende Zäsur - nicht nur was die Akzeptanz der Fans und allerhöchste Tour-Versprechen betrifft, sondern auch inhaltlich. Denn MANOWAR haben ein Konzept: jedes der kommenden Alben soll von einem Kriegsgott handeln. Mir fehlt da jetzt die mythologische Schulung, um mir ungefähr auszurechnen, wie lang diese Reihe werden muss. Aber um dem ganzen Konzept eine besondere Stimmung zu verpassen, ist das Album durchsetzt von hörspielartigen Intermezzi, dramatischen Chören, Erzählern, und triefendem Pathos. So muss der geduldige Käufer auch erst einmal 9 Minuten warten, bis zum ersten mal wirklich in die Saiten gehauen wird. Und 'King Of Kings' kann tatsächlich überzeugen. Klassische MANOWAR-Hooks, akzentuierte Keyboard-Teppiche, und typisch hymnische Melodien im Doublebass-Rhythmus. Doch damit ist das beste Pulver auch leider gleich verschossen. Besonders intellektuell waren MANOWARs Stücke ja eigentlich nie. Simpelste Riffs, keine technischen Kapriolen, wenig Abwechselung. Aber sie hatten vor allem in der Vergangenheit einfach eine mitreißende und ansprechende Atmosphäre in ihren Songs. Und einen der besten Sänger dieser Erde. Doch während sie bei 'Sleipnir' noch in alten Titeln wildern (remember 'Wheels Of Fire'), werfen sie kurz darauf sogar die eigenen lobenswerten Trademarks über Bord. 'Loki God Of Fire', 'Sons Of Odin' und 'Odin' sind absolut durchschnittliche Heavy-Stücke ohne einen Funken Esprit. Feuerzeug-Hymnen wie 'Blood Brothers' werden radikal überstrapaziert und ergießen einen Schmalz über den Zuhörer, der einer ZDF-Spendengala wahrlich würdig wäre. Wo ist da die Klasse von echten Gänsehaut-Balladen wie 'Mountains' geblieben? Selbst Stücke, die prinzipiell toll und episch geschrieben wurden ('Gods Of War', 'Hymn Of The Immortal Warriors') werden mit Chören und vielen Orchester-Samples zugekleistert. Ist es nicht mehr möglich, mit Gitarren und einer Armee von Boxen mindestens ebensoviel Druck zu erzeugen? Sollen Sampler und Keyboards die Backline der einst lautesten Band der Welt ersetzen? MANOWAR wollen für den Metal sterben, und das singen sie auch im Bonus-Track. Stattdessen wird mehr Wert auf den Showeffekt und die Atmosphäre gelegt, anstatt den Metal richtig hochleben zu lassen. Wagner in allen Ehren, aber ein Metalhead will fette Klampfen und auch mal ein bisschen Speed. Große Worte werden MANOWAR allein nicht helfen. Sie hätten auf dieser CD Taten folgen lassen müssen. Sie ist nicht wirklich schlecht, und auch wenn man die 25 Minuten Studio-Spielereien rausrechnet, bleibt immer noch eine ordentliche Longplayer-Dauer mit 9 echten Songs. Der Opener ist ein geiler Kracher, und auch lässt Eric Adams nach all den Jahren keine Schwäche erkennen. Aber angesichts der langen Wartezeit und der großspurigen Ankündigungen ist diese Scheibe nicht mehr als durchschnittliche Musik mit großer Imagepflege. Wahren Metal-Kings wird dies nicht gerecht. Gesamtwertung: 6.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01 Overture To The Hymn Of The Immortal Warriors 02 The Ascension 03 King Of Kings 04 Army Of The Dead, Part 1 05 Sleipnir 06 Loki God Of Fire 07 Blood Brothers 08 Overture To Odin 09 The Blood Of Odin 10 Sons Of Odin 11 Glory Majesty Unity 12 Gods Of War 13 Army Of The Dead, Part 2 14 Odin 15 Hymn Of The Immortal Warriors 16 Die For Metal | Band Website: www.manowar.com Medium: CD Spieldauer: 73:45 Minuten VÖ: 23.02.2007 |
Alle Artikel