Ryghär - Thurmecia Eternal

Review von Tailgunner vom 30.09.2021 (7007 mal gelesen)
Ryghär - Thurmecia Eternal Wie RYGHÄR richtig ausgesprochen wird, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Wie ich das Debüt der Texaner "Thurmecia Eternal" einzuordnen habe, weiß ich hingegen ziemlich genau. Es ist einmal mehr an der Zeit für starken, eigenständigen und nicht gerade unkauzigen Epic Metal. Dem Genre entsprechend klingen die Sagen, Legenden und erbitterten Schlachten, von denen RYGHÄR berichten, schon durchaus eigenwillig, in Tradition der Alten Urväter wie MANILLA ROAD und OMEN, aber auch an ETERNAL CHAMPION fühlt man sich erinnert. Insbesondere der abschließende 7-Minüter, 'The Witching Blade' erinnert stark an die Epic Metal Shooting Stars aus Austin, ebenfalls Texas, was sicher auch daran liegt, dass Ryghär Highwind!!! hier doch gesanglich sehr nah an Jason Tarpey liegt.

Aber man soll das Pferd ja bekanntermaßen nicht von hinten aufzäumen und so wie ein gutes Fantasy-Epos nicht mit der Vernichtung des Erzfeindes beginnt, sondern mit dem Aufbruch zu einer möglichst heroischen Queste, beginnen wir mit dem Intro. 'A Castle, A Still Lake, A Forest, And A Valley Deep' ist nicht der Titel eines Gemäldes von Bob Ross, sondern tatsächlich der imgright bedeutungsschwangere Auftakt, bevor 'Cair Vasturhaf: A Flaming Sunset On The Parapets Of The King Of The Western Sea' über den Hörer kommt. Mehr Epicness in den Songtiteln ist also kaum mehr möglich. Hier kehren RYGHÄR auch ihre Merkmale deutlich heraus. Ein charismatischer Gesang, der zumeist im heroischen Midtempo über die Szene gebietet und von epischen Gitarrenmelodien flankiert wird.

'A Desperate Plan On The Field Of Battle' beginnt mit atmosphärischen Wetter-Samples, um dann mit so kauzigen wie eigenwilligen Synthie-Klängen neben den Gitarren über die Wallstatt zu schreiten. Mr. Highwind überzeugt hier mit tollem Duett-Gesang, der eine Bandbreite von barbarisch bis getragen-episch zum Besten gibt. Zusammen mit dem stampfenden Midtempo-Groove sowie den schrillen Leads eine unschlagbar kauzige Mixtur. Großartig! Mit 'We Make For The Deeping Pass' erwartet den Hörer ein Piano-Interludium, bevor das nachfolgende 'A Baleful Wind Cries Above The Ziggurat Esoternium' richtig schwer durch die Botanik pflügt. An Heavyness wir das eigentlich nur noch von 'Hammers In The Halls Of The Deep' überboten.

Nach knapp 40 Minuten ist die Quest geschlagen und sollte nach meiner Einschätzung größtenteils ziemlich glückliche Epic Metal-Fans zurück lassen. RYGHÄR haben hier bei weitem nichts neu erfunden und kommen derzeit auch noch nicht an die wirklich Großen im Genre, wie GATEKEEPER, ETERNAL CHAMPION und Konsorten, heran, dennoch überzeugt mich ihre Interpretation von Epic Metal durchaus und sie dürften zusammen mit BLAZON RITE dem Epic Metal-Jahr 2021 auf alle Fälle ihren Stempel aufdrücken. Vertrieben wird "Thurmecia Eternal" von dem kleinen aber feinen Label Rafchild Records und ist derzeit auf CD und Tape erhältlich. Eine Vinylversion wird es später im Jahr ebenfalls geben. Epic Metal-Fans kommen an diesem Album jedenfalls nicht vorbei.




Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. A Castle, A Still Lake, A Forest, And A Valley Deep
02. Cair Vasturhaf: A Flaming Sunset On The Parapets Of The King Of The Western Sea
03. A Desperate Plan On The Field Of Battle
04. We Make For The Deeping Pass
05. A Baleful Wind Cries Above The Ziggurat Esoternium
06. Temple Of The Crystal Spire
07. Hammers In The Halls Of The Deep
08. In A Land Where The Sun Never Sleeps
09. The Witching Blade
Band Website: www.ryghar.bandcamp.com/releases
Medium: CD;LP;Tape
Spieldauer: 38:50 Minuten
VÖ: 23.09.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten