Imperia - The Last Horizon | |
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Review von Rockmaster vom 30.03.2021 (9321 mal gelesen) | |
IMPERIA versuchen schon seit annähernd zwanzig Jahren die epische Macht an sich zu reißen, und ich frage mich: Warum erfahre ich erst jetzt davon? Ich würde sie wählen! Auf den ersten Blick (beziehungsweise Lausch) wurden auf "The Last Horizon" alle Zutaten aus der Epic Metal-Kochbox schön zusammengerührt - nicht allzu breitschultriger Metal, Synth-Programmierung, Sängerin (häufig) im Operettenstil, nicht übertrieben wilder Rhythmus. So muss jemand, dem nicht bei Nennung der Zutaten schon das Wasser im Munde zusammenläuft, mal abwarten, wie sich die Aromen entfalten. Und es dauert nicht lange, und die Erkenntnis wächst: Wo 'Starlight' drin steckt, können die Sterneköche nicht weit sein. Setzt der Opener 'Dream Away' noch beinahe vorsichtig auf Stilsicherheit und bleibt musikalisch noch ein wenig blass, setzt er indes doch schon die Stimme von Sängerin Helena Iren Michaelsen in wenigstens drei verschiedenen Gangarten - kraftvoller Klargesang, Operettenstil und gefühlvoller, ruhigerer Gesang - gekonnt in Szene. Und die gehört zweifelsohne in die Oberliga der Epic Metal-Sängerinnen. Technisch auf Top-Niveau und dabei ausdrucksstark wie wenige andere. Auch musikalisch legt die Band ganz schnell noch eine Schippe drauf. 'Starlight' kommt mit Folk-Anklängen daher, und Gastmusiker Henrik Perelló an der Violine setzt dem Titel ein feines i-Tüpfelchen auf. Ansonsten ist Jan "Örkki" Yrlund an der Gitarre und den (programmierten) Synths für die Begleitmelodien neben Helenas Gesang verantwortlich, Bassist Gerry Verstreken und Neu-Drummer Merijn Mol sorgen für den Rhythmus, von dem man, wie eingangs erwähnt, keine überbordenden Ausbrüche erwarten muss, der aber perfekt zur Musik passt. Die Band hat ein treffsicheres Gespür für Melodien und Arrangements. Die Gitarrenmelodien, ob nun quasi als zweite "Stimme" oder als Reprise zum Gesang, funktionieren toll, die Synths sind schon gelegentlich wuchtig aber nie übertrieben, und so gelingt es Helena und den Jungs auch, ganz viel Gefühl zu transportieren. Nebenbei wurden hier auch verschiedene musikalische Einflüsse verarbeitet - auf "The Last Horizon" finden sich neben wunderschönen Balladen wie 'While I Am Still Here' oder 'Where Are You Now' auch Folk-, orientalische und Goth-Elemente, und zum Beispiel auf 'Flower And The Sea' und 'Blindfolded' wird auch mal dezent härter gerifft. Zwischen den Balladen, die ab dem zweiten Drittel schon deutlich an Übergewicht gewinnen, sollte man aufpassen, die beiden Epic Metal-Perlen 'Only A Dream' und 'I Still Remember' (stark!) nicht zu verpassen. Mit dem wundervollen 'Let Down' (Schmacht!) verabschiedet sich die Band vom Hörer, der nur eine Wahl hat: Das ganze Album nochmal hören. Gesamtwertung: 9.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dream Away (5:54) 02. Starlight (5:26) 03. To Valhalla I Ride (6:10) 04. Flower And The Sea (5:31) 05. Blindfolded (4:57) 06. While I Am Still Here (7:43) 07. Only A Dream (4:33) 08. Where Are You Now (4:52) 09. I Still Remember (4:58) 10. Dancing (4:55) 11. My Other Half (5:04) 12. One Day (4:41) 13. I Send You My Love (4:14) 14. Let Down (Piano Version) (3:43) | Band Website: imperiaband.com Medium: CD Spieldauer: 72:42 Minuten VÖ: 26.03.2021 |
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