Lucifer - Lucifer III

Review von Blaze Breeg vom 24.03.2020 (8110 mal gelesen)
Lucifer - Lucifer III Spätestens mit dem aktuellen Line-up darf man die Heavy Rocker LUCIFER getrost als "Supergroup" einstufen: Sängerin Johanna Sadonis verstärkte ihre Band, die sie im Jahr 2014 nach dem Ende des hochtalentierten Rock-Duos THE OATH ins Leben gerufen hatte, in den letzten Jahren mit Martin Nordin (Bassist bei DEAD LORD) und Linus Björklund (Gitarrist bei VOJD). Bereits seit der letzten Scheibe "Lucifer II" (2018) ist Nicke Andersson (unter anderem Schlagzeuger bei ENTOMBED) an Bord, der obendrein Sadonis' Ehemann ist. Kurzum: Das hochkarätige Personal weckt große Erwartungen. Pessimisten würden sagen: So etwas geht häufig in die Hose ...

Aber, keine Sorge: Mit "Lucifer III" präsentiert das Quintett um ihre Berliner Frontfrau eine gute Rockplatte, die Spaß macht. Ja, Spaß! LUCIFER sind nicht THE DEVIL'S BLOOD und beweisen beim Umgang mit okkult angehauchten Inhalten Humor: Als Beispiel ist hier die neue Bandhymne 'Lucifer' anzuführen, die von einer blökenden Ziege eingeleitet wird. Nein, das wäre in Eindhoven undenkbar gewesen.

Das Markenzeichen von LUCIFER ist fraglos der wunderbare Gesang von Johanna Sadonis. Die Frau hat das gewisse Etwas! Darüber hinaus können die Schweden und die Deutsche einfach einprägsame Songs komponieren, die auf den Punkt kommen. Mein Favorit ist aktuell 'Midnight Phantom' mit seinem äußerst gelungenen Chorus und dem doomigen Riffing. Dass die Instrumentalfraktion über jeden Zweifel erhaben ist, versteht sich angesichts der einleitend genannten Referenzen von alleine. Spielfreude ist ebenfalls vorhanden - und das Drittwerk kommt alles in allem ziemlich lässig rüber. So geht Rock, oder?

Ist "Lucifer III" nun der oftmals beschworene große Wurf, mit welcher die Band eine noch größere Fanschar für sich gewinnen kann? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten: Anhänger der ersten Scheibe - natürlich, "Lucifer I" (2015) - werden die dort prominenter anwesenden doomig-okkulten Töne vermissen. Wer den straighter rockenden Zweitling mochte, wird mit dem jüngsten Longplayer exzellent bedient. LUCIFER halten demnach das hohe Niveau ihrer bisherigen Releases. Böse Zungen könnten behaupten, Sadonis tritt mit ihrer "Supergroup" ein wenig auf der Stelle. "Lucifer III" lässt den Hörer sicherlich nicht ehrfürchtig, mit heruntergeklappter Kinnlade zurück. Aber, mal ganz im Ernst, wie viele Platten schaffen das im Jahr eigentlich?

Ich freue mich auf jeden Fall über diese spritzige, handwerklich ausgezeichnet gemachte Rockscheibe, die mich bis dato glänzend unterhält. Und, wer weiß, vielleicht kommt der ganz große Aha-Effekt mit "Lucifer IV", wenn das gegenwärtige Line-up noch eingespielter ist.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Ghosts
02. Midnight Phantom
03. Leather Demon
04. Lucifer
05. Pacific Blues
06. Coffin Fever
07. Flanked By Snakes
08. Stay Astray
09. Cemetry Eyes
Band Website: www.facebook.com/luciferofficial
Medium: CD
Spieldauer: 39:21 Minuten
VÖ: 20.03.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten