I'll Be Damned - Road To Disorder

Review von Rockmaster vom 05.09.2018 (5438 mal gelesen)
I'll Be Damned - Road To Disorder Wegen kleiner technischer Schwierigkeiten war ich zunächst mal auf dem offiziellen Streaming-Video zum Titel 'You Are The Young' gelandet, um anschließend bei YouTube eine Live-Performance anderer Titel anzusehen. Abgesehen vom optischen Wiedererkennungspotentials von Stig Gamborg (Vocals) entstand der Eindruck, zwei verschiedene Bands zu sehen beziehungsweise zu hören. Na, könnte ja auch an der Live Performance liegen. Das Album aber verstärkt diesen Eindruck. Für zehn Titel, könnte man meinen, greifen die Jungs auf zehn verschiedene Stilrichtungen zurück.

Nach dem kurzen, schnellen Opener mit Thrash-Anleihen im Refrain, 'Stephen Hawking Talking', kommt das expressiv depressive 'The Entire Universe', bei dem ich gleich an die schwedischen Kollegen von GRAVEYARD habe denken müssen. Immerhin passt das zum durch Bandname und Albumtitel selbst auferlegten Image, ein Weltbild in Düsternis sein Eigen zu nennen. Das bereits erwähnte 'You Are The Young' könnte man als Pseudo-Revoluzzer-Song einer Schulpunkband durchgehen lassen, endet dann aber doch wieder in einem thrashigen Riff. Um die Verwirrung komplett zu machen singt, schreit, grölt und grunzt Stig Gamborg seine Vocals dazu, während er von seinem Erscheinungsbild her vor jede Popband passen würde. Der gelegentlich exaltiert falsche Gesang und die gegeneinander leicht verstimmten Gitarren von Kristian Sloth und Boris Tandrup sind wohl als Stilmittel beabsichtigt, wie auch dann und wann disharmonische oder atonale Akkorde (bei Piggy, R.I.P., gefiel mir das besser). Es fällt auf, stört nicht unbedingt, aber es macht das Album auch nicht besser. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Mathias Smidt (Drums) und Jens Lunde (Bass) leistet solide Arbeit, ohne sich übermäßig in den Vordergrund zu drängen. Hier und da blitzt ihre Qualität dennoch hervor.

Am besten gefällt mir persönlich der Titel 'Flag Follows The Money', dem man seine politische Aussage und eine gehörige Portion Wut im Bauch über die Gründe von Kriegstreiberei abkauft. Alles in allem kann ich mir auch den Rest des Albums anhören, aber so einige Songs rauschen doch eher an mir vorbei, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Die größte Schwierigkeit ist nun: Wie soll ich dieses Werk bewerten? Technisch beherrschen die Jungs ihre Instrumente beziehungsweise Stimme überaus gut, da gibt es nichts zu mäkeln. Circa drei von zehn Titeln kann ich mir gut und gerne öfter anhören, das ist unterdurchschnittlich, aber wohl auch der goldenen Frage nach dem Musikgeschmack und -verständnis geschuldet. Die Produktion ist klar und druckvoll, da ist auch nichts dran auszusetzen. Für das Durcheinander an Stilen bleibt mir aber wohl keine Wahl, Punkte abzuziehen weswegen ich "Road To Disorder" eher im Mittelfeld ansiedeln würde.


Gesamtwertung: 5.0 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Stephen Hawking Talking
02. The Entire Universe
03. You Are The Young
04. Pigburner (Feat. Baest)
05. Luck Could Change
06. Flag Follows The Money
07. Keep Warm Burn The Rich
08. Just Ain’t Right
09. A Hanging Job
10. Arrow Of Time (Road To Disorder)
Band Website: illbedamned.dk/ https://www.facebook.com/il
Medium: CD
Spieldauer: 47:34 Minuten
VÖ: 31.08.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten