The Offering - Home

Review von Rockmaster vom 17.08.2019 (5106 mal gelesen)
The Offering - Home THE OFFERING wollen nicht gerne kategorisiert werden. So richtig konsequent ist das bei dem amerikanischen Vierer, bestehend aus Alexander Richichi am Mikro, Nishad George an der Guitarre, Steve Finn am Schlagzeug und Spencer Metela am Bass auch nicht möglich. Deutlich versucht die Band, sich von alten Kategorien abzusetzen und jung und modern zu klingen. Viele Passagen lassen sich durch das tighte Rhythmusspiel, das die Gitarre oft einbezieht und die Stimme (mit allen Echos und Mehrfachspuren) auch gelegentlich zum Teil des Arrangements macht, schon deutlich im Nu Metal, beziehungsweise Metalcore verorten. Damit geben sich die Jungs aber nicht zufrieden. Mit krachenden (mehrtönigen!) Thrash Metal-Riffs, Anlehnungen an den Death Metal und mit flirrenden Gitarrensoli sprengen sie die Grenzen der Genres der letzten zwei Jahrzehnte und wollen so recht in keine Schublade reinpassen.

Der ungewöhnliche Mix macht die Band zumindest mal zu einer interessanten Erscheinung unter den jüngeren Kandidaten, und mit 'Waste Away' hat die Band auch einen starken Opener am Start. Genauso oft, wie es interessant wird, können die Jungs einen aber auch ratlos zurücklassen. Die einzelnen Titel wirken abwechslungsreich mit guten Ideen, aber häufig nicht zu Ende komponiert. Kommt mal ein anständiger Groove, oder kracht und raucht es gescheit, kommt genauso schnell ein Stil-Cut daher oder ein aufgesetzt wirkender Effekt oder eine unpassende Gesangsmelodie. Überhaupt folgt die Band dem modernen Trend, Sänger Alexander, der eigentlich ein umfangreiches stimmliches Repertoire hat, aber beim melodiösen Gesang nicht übermäßiges Stimmvolumen, reichlich Echos und mehrere Gesangsspuren zu verpassen. Nach meinem Empfinden ein vollkommen wirkungsloses und überflüssiges Unterfangen, das von einzelnen hohen Scream- oder Kreisch-Passagen noch getoppt wird. Einmal gescheit eingesungen wäre hier vollkommen genug gewesen.

Immerhin gibt es im Wechsel auch immer wieder richtig gute Momente. Wen die Band damit am ehesten ansprechen wird - den altgedienten Metalhead mit Durst nach jungem Blut oder den Jungspund, der keinen Bock hat auf Musik aus der angestaubten Vampirgruft - kann ich nicht wirklich einschätzen, das wird die Zeit zeigen. Auf jeden Fall haben die Jungs das Potenzial, im modernen Metal ihren eigenen Fußabdruck zu hinterlassen.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Waste Away (5:38)
02. Lovesick (5:16)
03. Ultraviolence (4:52)
04. A Dance With Diana (5:23)
05. Failure (S.O.S) (5:39)
06. Hysteria (5:54)
07. Glory (4:36)
08. Home (14:42)
Band Website: www.theofferingmusic.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:00 Minuten
VÖ: 02.08.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten