Planet Of Zeus - Live In Athens

Review von Rockmaster vom 23.12.2018 (5165 mal gelesen)
Planet Of Zeus - Live In Athens PLANET OF ZEUS bieten griechischen Stoner Rock, oder, je nachdem wen man fragt, Stoner Doom, oder doch eher Desert Rock, oder war es Desert Punk? Southern Rock, Groove Rock und Heavy Rock werfen die Promoter von PLANET OF ZEUS noch in den Topf. Eine komische Diskussion. Ich glaube, die Beteiligten haben alle zu viel nicht überall legales Zeug geraucht. Nun ja. Hier spielen die Jungs aus Athen vor heimischem Publikum auf. Musikalisch gibt es niemals übermäßig schnellen, manchmal schleppenden Rock, dominiert von den gelegentlich cleanen (durchschnittlich) und sonst gegrölten Vocals von Babis "Bizen" Papanikolaou und den Gitarrenriffs von selbigem Bizen und von Stelios "Yog" Provis. Giannis "JV" Vrazos und Serafeim "Syke" Giannakopoulos steuern Bass und Schlagzeug bei, die mich jetzt aber nicht wirklich umhauen. Das ist sicherlich teils stilbedingt, Rhythmen und Riffs bleiben über weite Strecken der Songs relativ monoton und entwickeln eine Agilität ähnlich der Wirtschaft des ein oder anderen Mittelmeeranrainers. Für mich wird das oft langweilig, aber ich bin sicher keine Instanz beim Beurteilen von Stoner Rock. Das Publikum jedenfalls hat Spaß und geht ganz schön ab, was man auch auf einem vom Promoter beigesteuerten Video von der aufgenommenen Show sieht. Die Band indes hat auf der Bühne eine ziemlich ungestresste Ausstrahlung. Am ehesten entwickeln die Songs richtig Power, wenn Bizen seine Stimmbänder explodieren lässt und seinen Text ins Mikrofon grölt.

Ein wenig vermisse ich den Abwechslungsreichtum einiger großer Vorbilder aus der Stoner Rock-Szene wie den QUEENS OF THE STONE AGE (ach nein, Josh Homme findet ja "Stoner Rock" "scheiße", deswegen machen QOTSA Desert Dingsbums). Beim Drum-Solo-Intro von 'Vanity Suit' frage ich mich echt, was das soll. Fast fünf Mintuten lang relaxtes Rhythmusdrumming ohne Wechsel und ohne einen einzigen herausragenden Beat. Vielleicht war der Rest der Band schnell 'ne Tüte durchziehen. Dennoch kann der ein oder andere Titel des Live-Albums einen echt ohrwurmen. 'Macho Libre', 'Doteru' und insbesondere 'Loyal To The Pack' haben sich mir ein wenig eingebrannt. Die gehen runter wie frisch gepresstes Olivenöl. 'Stab Me', das die Band oder die Promoter noch favorisieren, ist für mich der letzte Höhepunkt auf dem Album. Die drei letzten Titel sind mir dann einfach zu lang und zu monoton, auch wenn für 'Vigilante' noch ein wenig Rock 'n' Roll aus der Klamottenkiste ausgepackt wird und die Gitarristen mit ihren Soli versuchen, das Konzert mit einer echten Climax abzuschließen. Auf der Bühne hat das ohrenscheinlich funktioniert, denn das Publikum ist begeistert. Auf Silberling gepresst kommt nicht ganz so viel Leidenschaft rüber.

PLANET OF ZEUS gibt es schon seit 2000, ich würde den Jungs wünschen, dass sie außerhalb der Peloponnes und deren Umgebung mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wenn ich an ein kleines Konzert der STONE TEMPLE PILOTS in München zurückdenke, da liefen genug Leute rum, die auch bei den vier Athenern eine richtig gute Zeit hätten.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Intro
02. Macho Libre
03. Doteru
04. The Great Dandolos
05. A Girl Named Greed
06. Loyal To The Pack
07. Devil Calls My Name
08. Something'S Wrong
09. Them Nights
10. Your Love Makes Me Wanna Hurt Myself
11. Little Deceiver
12. Stab Me
13. No Tomorrow
14. Leftovers
15. Woke Up Dead
16. Vanity Suit (Drums Solo Intro)
17. The Beast Within
18. Vigilante
Band Website: www.planetofzeus.gr
Medium: CD
Spieldauer: 101:39 Minuten
VÖ: 30.11.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten