Neànder - III

Review von Zephir vom 30.11.2024 (4642 mal gelesen)
Neànder - III Fans des Instrumentalen, aufgemerkt: NEÀNDER haben kürzlich ihr drittes Album veröffentlicht, schlicht mit "III" betitelt.

Wer sie nicht kennt: NEÀNDER sind Jan Korbach, Michael Zolkiewicz und Patrick Zahn an den Gitarren sowie Flo Häuser an den Drums. Die Instrumental-Combo entstand 2016, als Korbach sich mit einem Freund in gelegentlichen Jam-Sessions zusammenfand, ursprünglich allein aus Spaß an der Freude - woraus sich schnell eine ernsthafte Band formierte. Das Debüt "neànder" erschien 2019, der Zweitling "Eremit" 2020. Für die dritte Platte haben sich NEÀNDER von Jack Kerouacs 1957 veröffentlichtem Roman "On The Road" inspirieren lassen, der einst eine Generation von Beatniks prägte. Die vier Berliner haben nun mit ihrer neuen Platte einen musikalischen Roadtrip erschaffen, der in einem motorisierten Fahrzeug startet (man hört es eindeutig im kurzen Intro 'Hiatus') und sich alsdann seinen Weg über instrumentalen Post Rock, leicht folkige, akustische Passagen und tief gestimmten, doomigen Post Metal erarbeitet.

Dabei kommen durchaus auch andere Instrumente zum Einsatz, in 'Ultra' beispielsweise ein Piano oder Streicher in 'Krater'. Hier und da durchziehen atmosphärische Soundeinsprengsel das musikalische Geschehen, die von den Musikern zwischen Nordostdeutschland und Kopenhagen aufgenommen wurden: 'In Zungen' beispielsweise, ein kurzes Sound-Interlude, transportiert den Hörer direkt in die Kulisse des Geschehens, eingelullt von präzise komponierter, aber niemals verkopfter Instrumentalmusik.
Während die vergangenen Werke von NEÀNDER von extremeren Formen des Metals beeinflusst waren, ist "III" eine Mischung aus Post Rock, Ambient Rock, Prog und vielleicht auch ein wenig Sludge. Erwähnenswert ist auch der über 16-minütige Track 'Meteor 7', in dem Vocals zum Einsatz kommen, die nicht singen, sondern bedrohlich rezitieren und damit eine Hintergrundstory vermuten lassen, die dazu anregt, das ganze Album mit dieser Kenntnis noch einmal von vorn zu hören.

Der einzige Wermutstropfen ist die kurze Spieldauer: "III" umfasst nur etwas mehr als eine halbe Stunde. Diese ist aber intensiv gefüllt mit hochwertigem, gut hörbarem und trotzdem intensivem Songwriting. Sieben Blutstropfen für die Instrumentalisten NEÀNDER, die hoffentlich in Zukunft noch mehr von sich hören lassen werden.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Hiatus (Fragment I)
02. Ultra
03. Krater
04. Achse
05. Staub
06. In Zungen (Fragment II)
07. Schwarzer Sand
08. Meteor 7
Band Website: www.facebook.com/neanderhorde
Medium: CD, digital
Spieldauer: 35:00 Minuten
VÖ: 08.11.2024

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