ZwischenWelten 5

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Take off: 09.09.2006 - Review (11747 mal gelesen)

ZwischenWelten 5

Zum mittlerweile 5. mal lud der Veranstalter alle Freunde und Anhänger der "schwarzen" Szene zum ZwischenWelten ein. Dieses hat sich seit dem letzten Jahr zu einem richtigen Festival gemausert. Dabei fand nicht nur das Gothic-Publikum sondern Anreize; auch für die Fans der metallischen Gangart wurde musikalisch etwas geboten. Und da sich das Ganze in Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein (und somit "heimatnah")abspielte, durften Opa Steve und Krümel natürlich nicht fehlen.

Bevor der eigentliche Musikgenuss begann, hatte die werte Gesellschaft Gelegenheit, sich die Zeit bis dahin mit Stöbern an diversen Verkaufsständen, mit Shisha-Rauchen oder Trinken von allerlei Leckereien zu vertreiben. Dazu gab es u.a. sogar einen Absinth-Stand und eine Weizenbier-Theke. Auch für das leibliche Wohl war mit verschiedenen Essensangeboten gesorgt. Bestens auf diese Art vorbereitet, wartete das Publikum dann auf die erste Band...

Pünktlichst um 16:30 betraten MERLONS LICHTER die Bühne. Die Truppe, die schon seit 1992 existiert, präsentierten deutschsprachigen Folk, der teilweise rockig aber zumeist leicht orientalisch angehaucht ist. Passend dazu waren dann auch der lange Rock sowie die Bauchtanzeinlagen der Sängerin. Die Instrumentierung war recht interessant. Zum Einsatz kam auch manchmal eine Schlüsselfidel. Gesanglich hatte man es mit einem Duett, bei dem sich die weibliche mit der männlichen Stimme abwechselte bzw. diese zusammen die Lieder vortrugen, zu tun. Dass es ein Opener nicht immer leicht hat, die Leute direkt zu begeistern, merkte man daran, dann zu Anfang nicht soviel Publikum vor der Bühne versammelt war. Nachher war der Platz immerhin locker bis zum Mixer gefüllt. Ich persönlich fand die Darbietung nett, aber irgendwie belanglos. Solche Art von Musik ist sicherlich nur für die wirklichen Fans. Dazu gab's einen Zuschauerkommentar (O-Ton): "Braucht man nicht"... Nun ja, Musik ist bekanntlich immer Geschmacksache.

Nach einer kurzen Umbaupause - die man am sinnvollsten dazu nutzte, sich schonmal mit reichlich Bier einzudecken (hüstel) - enterten die Mitglieder des Waldclans KORPIKLAANI die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Finnen wussten vorher gar nicht, dass sie auf einem mehr gotischen Festival auftreten sollten. Wir haben es ihnen dann geflüstert...hehehe (sh. hierzu unser Interview)... Aber das schien die sympathischen Humppa-Folk-Metallern nicht im Geringsten zu stören, denn sie kamen bereits breit grinsend nach vorne. Und von der ersten Minute an, hatte der Sechser das Publikum in der Hand. Natürlich waren nicht nur Gothicfans anwesend, sondern es tummelten sich auch einige Metaller vor der Bühne. Mit 'Journey man' legten KORPIKLAANI auch gleich los und luden zum Mitsingen, Mitgröhlen und Mittanzen ein. Spätestens bei 'Happy little Boozer' konnte sich keiner mehr dem Bann der Finnen entziehen. Es war eine absolut klasse Stimmung - sowohl auf als auch vor der Bühne. Gleich zu Anfang bildete sich ein großer Moshpit, der bis zum Ende nicht zur Ruhe kam. Die Musiker zeigten unheimliche Spielfreude, posten wie wild, tranken Bier und ließen ihre Fans dabei auch nicht im Trockenen stehen. Im Gegenteil, denn Frontröhre Jonne verteilte während der ganzen Show jede Menge Freibier an die trocken-gesungenen Kehlen. Da durfte natürlich auch der passende Song 'Beer Beer' nicht fehlen. Da der Auftritt allen Beteiligten superviel Spaß gemacht hatte, wurden die Waldmänner nach Beendigung ihres Sets mit Zugabe-Rufen wieder zurückbeordert und kredenzten uns zwei weitere Songs (u.a. das schöne 'Midsummer Night'). Ich glaube, die Finnen haben an diesem Tag viele neue Fans hinzugewonnen, was man auch beim anschließenden Sturm auf das Merchandising erkennen konnte.

Der Kontrast zu der folgenden Band LETZTE INSTANZ konnte nicht größer sein. Durch das zwischenzeitliche Changeover hat dann auch das Publikum gewechselt. So richtig stilistisch einordnen lässt sich die Dresdener Combo nicht. Die Musik liegt irgendwo beim Rock (O-Ton eines Zuschauers: "Das klingt wie wie Rammstein, nur ohne Rammstein"), ob des Cellos und der Geige ist sie teilweise aber auch ein wenig mittelalterbehaftet. Allerdings wirkte die Band etwas profillos. Was aber die Fans von LETZTE INSTANZ nicht zu stören schien. Der Platz vor der Bühne bis zum Mixer war belebt und die Leuten gingen zu Songs wie 'Unerreicht', 'Ohne Dich' (welches zu Ehren eines krankheitsbedingt fehlenden Bandmitgliedes gespielt wurde) und 'Kalter Glanz' gut mit. Und tatsächlich gab es auch hier zwei Zugaben - u.a 'Das Stimmlein' welches sehr sehr stark an ein gewisses Lied der vorhin schon erwähnten Band mit R erinnerte. Ok, für die Fans war es sicherlich ein schöner Auftritt - für den Rest des Publikums war in dieser Zeit Gelegenheit, sich zu stärken.

Dann erschienen nach der obligatorischen Umbaupause die von ihren Fans heiß erwarteten ASP. Wollte man noch einen Platz direkt vor der Bühne ergattern, musste man (oder frau....) sich schon gehörig durchwuseln und dünne machen. Es war vorne einfach brechend voll. Die Mannen um Alexander 'ASP' Spreng fackelten dann auch nicht lange und starteten sogleich mit der neuen Single 'Ich bin ein wahrer Satan'. Heiß wurde es im wahrsten Sinne des Wortes, als plötzlich eine Feuerwand aus Flammenwerfern vor dem Drummer auftauchte. Mit einer sehr agilen Show und vollem Körpereinsatz des Sängers präsentierte die Band eine Mixtur von Songs aus allen Schaffensphasen. Bei u.a. 'Besessen', 'Sing Child' und 'Lykantrophie' wurden alle Texte vom Publikum gnadenlos mitgesungen. Teilweise sehr schief, aber mit viel Enthusiasmus. Vor allem bei dem obligatorischen 'Und wir tanzten' war die Meute dann nicht mehr zu halten... Zuguterletzt gab es bei 'Ich will brennen' sogar noch ein richtiges Feuerwerk! Ein gelungener Abschluss eines gelungenen Auftrittes. Es hat Spaß gemacht - sowohl den Fans als auch der Band.

Mit TIAMAT konnte das Zwischenwelten-Festival eine Legende der 90er Jahre nach Koblenz beordern, die eine erstaunliche Wandlung durchgemacht hat. Als rüde Black/Düstermetal-Kapelle fing sie an, und entwickelte sich seit dem Meilenstein "Wildhoney" stark in langsame und gotische Gefilde des Metals. Man könnte meinen, dass durch deren Auftritt ein Höhepunkt des Festivals gesetzt werden würde. Qualitativ mag das sogar zutreffen - quantitativ völlig unverständlicherweise gar nicht. Will meinen, dass das Publikum während des Gigs immer mehr abwanderte. Verstehen kann ich's nicht, denn TIAMAT spielten ein faszinierendes Set, genossen erstklassigen Sound und eine tolle Lightshow. Vielleicht lag's an dem Publikum, welches mit der starken Präsenz der alten Songs nicht zurecht kam? Mit Titeln wie 'The Sleeping Beauty' oder 'In A Dreams' jedenfalls zeigten die Schweden, dass es auch ein Leben vor "Wildhoney" gab. Von der Megaseller-Scheibe gab es direkt zum Einstieg 'Whatever That Hurts', aber danach bekam das Publikum, dessen Die-Hard-Fans immer wieder 'Gaia' forderten, einen recht repräsentativen Querschnitt der Alben seit "Clouds", wobei der Schwerpunkt natürlich auf "Judas Christ" und "Prey" lag. Optischer Blickfang war natürlich Johan Edlund, der in seinem musikalischen Parallelluniversum gefangen schien und bis auf wenige ruhige Ansagen keine Kommunikation pflegte. Dafür war seine Ausstrahlung umso größer, da er während des ganzen intensiven Auftritts extrem weggerückt wirkte. Das akustische Sahnehäubchen setzte aber Leadgitarrist Petersson drauf. Dieser zauberte glasklare Soli von wunderbarer Gestalt, die einem trotz der sommerlichen Nachttemperaturen eine Gänsehaut nach der anderen über die Arme jagte. Die leider viel zu wenig anwesenden TIAMAT-Fans genossen dieses Schauspiel entzückt, und man sah den einen oder anderen inmitten der lichten Reihen wie in Trance tanzen, umfallen, oder sonstwie wegdriften. Der sehr ruhige, aber faszinierende Auftritt gipfelte dann in einem Zugaben-Triple, und nach dem obligatorischen Abschluss hinterließen die Jungs eine Feedbackorgie auf der Bühne. Johan war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr auf dieser Welt, denn er lag noch gebeugt mit Gitarre über den Monitoren, als seine Kollegen die Bretter längst Richtung Backstage verlassen hatten. TIAMAT's Livequalitäten waren die Überraschung des Tages, und es ist wirklich schade, dass viele dies nicht zu würdigen wussten.

Fast pünktlich zu Geisterstunde endete somit das fünfte ZwischenWelten Festival. Naja fast, denn ab 00:00 Uhr konnten alle diejenigen, die noch Kraft in den Knochen hatten, bei der Aftershowparty mit OpenAir-Disco abtanzen.

Wie auch im letzten Jahr gab es eine bunte Mischung im Publikum. Sowohl Gothic- als auch Metal-Fans waren vertreten. Und für jeden Musikgeschmack war etwas dabei. Es ist toll zu sehen, dass die "Szenengrenzen" nicht fest und undurchlässlich sind. So hatte jeder seinen Spaß, was man auch an der sehr relaxten Stimmung allgemein bemerkte. Allerdings lag die Zuschauerzahl beim diesjährigen Event niedriger als letztes Jahr.

Im Gegensatz zum Vorjahr, war dieses Mal für mehr Essenstände gesorgt. ABER... fast wäre es wieder zu einem Engpass in der Verpflegung gekommen. Ich glaube, falls genausoviele Gäste wie 2005 dagewesen wären, hätten einige hungrig bleiben müssen. So konnte der Stand mit den Elsässer Flammkuchen nochmal nachlegen und wurde daher am Abend sehr stark belagert. Die anderen drei Stände konnten leider nichts mehr anbieten. Also muss das Ziel für's nächste Mal sein, noch mehr Firmen anzulocken, die die hungrige Meute sättigen können. Dagegen konnte sich niemand über die Versorgung mit Flüssignahrung beschweren. Hier war reichlich für alle da! Es gab zwei normale Stände mit absolut zivilen Preisen und einen Weizenbierstand, der ebenfalls stark frequentiert wurde. Als Nachtisch konnte man sich dann einen Absinth gönnen.

Die Zuschauerstimmen, die wir hörten, nannten das Festival rundum gelungen - sowohl von der Besetzung als auch von der Location her. Auch der Stilmix wurde begrüßt. Dem schließe ich mich gerne an. Hoffen wir, dass uns nächstes Jahr das ZwischenWelten 6 erwartet...

Interview mit Veranstalter Steffen Weigel

  Mit einer flotten Getränkeausgabe zu zivilen Preisen und der Chance auf einen vollen Magen (wenngleich auch nach ASP die Auswahl schon wieder sehr eingeschränkt war) wurden die Hauptkritikpunkte des letzten Jahres nahezu abgestellt. Wie ist deine persönliche Bilanz für das Zwischenwelten 2006?

Steffen Weigel:   Einfach super. Wenngleich die Veranstaltung finanziell ein Verlustgeschäft war, so war der Ablauf von ZwischenWelten nahezu perfekt. 2005 war der Sprung ins kalte Wasser. Das Festival wurde zum ersten Mal in dieser Größe organisiert, und das von nur sehr wenigen Menschen. Um genau zu sein zwei. Da rechnet man natürlich damit, dass es zu Defiziten und Problemen kommen kann. Deswegen war es mir sehr wichtig aus den Fehlern zu lernen und die Organisation und damit die Qualität zu verbessern. Dies ist 100%ig gelungen. Vor allem weil ich das Festival 2006 zum ersten Mal komplett in Eigenregie geplant habe. Leider waren nicht genug Gäste da um alle Kosten zu decken. Aber meiner Meinung nach hat sich die Investition in Qualität sehr gelohnt, denn die Begeisterung von Gästen, Mitarbeitern und Musikern war einfach umwerfend. Und für die Zukunft ist dies das Beste, was einer Veranstaltung passieren kann.

  Erstmals wurden internationale Bands eingeladen. Ist dies angesichts der Festivalgröße ein finanzielles Risiko, oder tastet ihr euch nun Schritt für Schritt an die Grenze ran, die sich auf der Festung realisieren lässt?

Steffen Weigel:   Vorneweg möchte ich erwähnen, dass die Grenze in der Art und Größe der Veranstaltung bereits erreicht ist. Nicht in der Zahl der Besucher, aber mehr Bands oder gar mehrere Tage kommen für ZW nicht in Frage. Jede Veranstaltung birgt ein finanzielles Risiko, das bei ZW ist dies nicht unbedeutend. Ich bin fest davon überzeugt mit dem bestehenden Konzept den Graben noch füllen zu können, wenn sich zum Beispiel herumgesprochen hat, welche Vorteile diese Form bietet. Die Anzahl der Bands ist überschaubar, man kann sie alle sehen, und außerdem ist die Länge der einzelnen Auftritte überdurchschnittlich lang. Beide Headliner konnten fast eineinhalb Stunden spielen und auch die anderen Bands konnten alle Zugaben spielen (naja, bei der Letzten Instanz gab es wohl kleine Schwierigkeiten in der Absprache (lacht). Außerdem beeinflusst auch die Gegebenheit, dass die Festung ein gut besuchtes, kulturell sehr interessantes Objekt ist und die Interessen vieler Menschen gewahrt werden müssen. Dies spiegelt sich zum Beispiel im Zeitrahmen wieder, den ich für die Veranstaltung zur Verfügung habe.

  Das Zwischenwelten-Festival besticht durch eine enorme stilistische Vielfalt. Die diesjährige Spannbreite reichte von finnischen Spasskanonen bis zur Legende TIAMAT, bei denen sich die Zuschauerreihen merkwürdigerweise früh lichteten. Man hat den Eindruck, dass sich Gothics vom hohen Metal-Anteil im Programm abschrecken lassen, aber eingefleischte Metaller auch die entspannte Schwarzkittel-Atmosphäre meiden wollen. Willst du das Festival zukünftig in eine stilistische Richtung profilieren, oder siehst du eine Chance, weiterhin die Schnittmenge beide Lager für dieses Event zu mobilisieren?

Steffen Weigel:   Die Geschmäcker überschneiden sich öfters als man denkt. Manchmal muss man Menschen auch zu Ihrem Glück zwingen und Ihnen eine Band vorstellen, die sie vielleicht niemals von sich aus anhören würden. Besonders Korpiklaani haben wohl bestens gezeigt, wie viel Spaß zum Beispiel Metal auch Grufties machen kann (grinst). Aber im Grunde wird die Bandauswahl nur durch eines bestimmt: ich mache mir Gedanken darüber, was zu ZwischenWelten passt und was nicht. Und dann versuche ich meine Ideen zu realisieren, was bisher toll geklappt hat. Irgendwie haben nämlich alle ZW-Besucher anscheinend doch etwas gemeinsam. Es bleibt eine Gefühlssache, und ich hoffe, dass mein Gefühl Recht behält. ZW5 war ein deutliches Indiz dafür.

  Die vorhandenen Geländeressourcen sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft und es gab auch in der Vergangenheit wesentlich größere Events im Burggraben. Vielleicht würde das Zwischenwelten mehr Zuschauer anziehen, wenn man mehr Bands für's Geld bieten würde, unter denen der Zuschauer eine größeren Anreiz finden würde als unter Fünfen. Zumal diese Fünf noch so unterschiedliche Interessengruppen anzogen, und man für ca. 10 Euro mehr schon 3-tägige Open-Airs mit wesentlich größerem Angebot zur Auswahl hat?

Steffen Weigel:   Viele Kosten einer Veranstaltung sind fix, deshalb darf man eintägige Konzerte nicht wirklich mit großen Festivals vergleichen. Die Bühne muss auf und abgebaut werden, ob sie dann ein oder zwei bis drei Tage steht wirkt sich weniger dramatisch auf die Kosten aus. Die Höhe des Eintrittgeldes zu senken wäre das erste was ich machen würde, wenn es irgendwie ginge. Da es auf der Festung keine Möglichkeit gibt Campingplätze anzubieten (auch wenn es platzmäßig durchaus machbar wäre), gibt es die Option für ein Mehrtagesfestival nicht. Außerdem würde das nicht zu ZW passen, denn es ist dort angekommen, wo ich es mir gewünscht habe. Wie oben erwähnt soll höchstens die Besucherzahl gesteigert werden (ja, das auf jeden Fall), aber die Location steht und damit ein natürliches Limit für die Größe von ZW. Fünf ausgewählte Bands an einem Tag, aus den Bereichen Gothic, Metal, Mittelalter und Alternative.

  Uns fielen dieses Jahr zum ersten mal die überall angebrachten Apelle auf, die Festung pfleglich zu "behandeln". Gab es in der Vergangenheit damit Probleme?

Steffen Weigel:   Die Schilder hingen auch im letzten Jahr. Aber ja, es gab auch mehr oder weniger kleine Probleme. Unverständlich wie man auf die Idee kommt Wände zu beschmieren oder ähnliches. Finde das sehr armselig und wir werden wie in diesen Jahr bereits geschehen vermehrt darauf achten (müssen). Trotzdem ist dies gewiss die Ausnahme, nahezu alle Besucher wissen gerade die Kulisse der Festung zu schätzen und zu respektieren.

  Mit dem Shisha-Zelt und der Absinth-Bar bietet das Zwischenwelten-Festival eine angenehme Bereicherung der Open-Air-Genusskultur. Gibt es jetzt schon Ideen, welche Besonderheiten den Besucher 2007 erwarten könnten?

Steffen Weigel:   Oh, Danke! Ich hab so viele Ideen (strahlt). Aber so was ergibt sich meistens spontan und wenn man mit Leuten zusammentrifft, die mit einem selbst auf einer Wellenlänge sind. Die beiden erwähnten Beispiele haben die Idee von ZW vollkommen verinnerlicht und gehören im Falle des Shisha-Zeltes praktisch schon zum Inventar. Und die Absinthbar werden wir hoffentlich auch wieder sehen… ich denke schon. Sie machen ZW genauso aus wie Bands, Location und die vielen freiwilligen Helfer.

  Wenn dir jemand diesen Wunsch gewähren könnte: wie sähe das ideale Zwischenwelten-Festival für dich persönlich aus? Welche Bands würden wir sehen, wie wäre das Umfeld und Rahmenprogramm?

Steffen Weigel:   So wie am Samstag, mit 1000 Gästen mehr (lacht). Die Bands, die ich auf der Festung gern sehen würde, sind geheim. Viele Freunde von mir wissen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sie irgendwann wirklich kommen, und die Überraschung heb ich mir lieber auf

  Zurück zur Realität: wann dürfen wir mit den nächsten Lineup-Informationen für 2007 rechnen? Oder gibt es jetzt schon konkrete Pläne, die du unseren Lesern wenigstens andeutungsweise verraten möchtest? Pläne ja, Andeutungen nein. Wann genau es spruchreif wird ist noch unklar. Aber ich hoffe noch dieses Jahr etwas veröffentlichen zu können.

  Auf der Homepage finden sich ja mittlerweile einige Sponsoren des Festivals. Bist du ansonsten eine Ein-Mann-Armee, oder gibt es denn auch Koblenzer Gruppierungen, die das Festival nicht finanziell, sondern moralisch und tatkräftig unterstützen, und denen du an dieser Stelle öffentlich "Danke" sagen möchtest?

Steffen Weigel:   Ein-Mann-Armee ja, aber am Veranstaltungstag und Drumherum ist das alleine nicht zu bewerkstelligen. Die größte Hilfe bekomme ich durch meine Familie, die komplett und ohne Ausnahme hinter mir und der Veranstaltung steht und aktiv dabei ist. Außerdem durch viele Freunde die teilweise seit Jahren dabei sind und immer wieder tatkräftigen Einsatz für ZW zeigen. Keine Gruppierungen sondern Leute die einfach Spaß daran haben, Teil des Ganzen zu sein. Was mir sehr viel bedeutet. Dank gebührt einfach allen, die mir in den letzten Jahren geholfen haben. Der alte Satz ist einfach unwiderlegbar: ohne all diese Menschen gäbe es ZwischenWelten schlicht und ergreifend nicht. Sponsoren zu finden ist und bleibt einfach sehr schwer. Ich würde mich freuen jemanden zu finden, der an die Idee glaubt und bereit ist ZW zu unterstützen. ZW5 sollte gezeigt habe, dass es sich für diese positive Resonanz lohnt. Ich bin zuversichtlich solch einen Partner zu finden und dass es sich irgendwann auszahlt, auch in diesem Bereich jemanden zu suchen, der die Idee von ZW verinnerlicht hat und davon überzeugt ist.

  Wir danken für dieses Interview und freuen uns, auch in Zukunft das Zwischenwelten als festen Bestandteil des Koblenzer Kulturangebots erleben zu dürfen.

Steffen Weigel:   Das hoffe ich auch. Ich habe zu Danken!!


Festivalbericht und Interview: Krümel & Opa Steve

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(07.04.2021 von Veraemill)

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