Livebericht Six Feet Under (mit Criminal und Fleshcrawl) |
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Ein Livebericht von TexJoachim aus Essen (Zeche Carl) - 26.02.2004 (27612 mal gelesen) |
Lederjacke anziehen, Kutte drüber und ab zur Zeche Carl. So war es geplant. Mutter Natur (oder war es Väterchen Frost?) hatte da eine leicht andere Meinung. So kam ich zwar pünktlich, aber dank des Schneetreibens als Schneemann an der Zeche an. Naja, Bier soll ja auch wärmen, oder? Drinnen angekommen schon die nächste Überraschung: noch kein Einlass in die Halle, also tummelten sich die Banger im Vorraum um den Merchandise Stand. Da habe ich mich mal direkt in die Schlangen eingereiht und das Angebot geprüft. Sehr schöne Sachen waren vorrätig und die Preise waren ok (CRIMINAL, FLESHCRAWL) bis leicht überhöht (SIX FEET UNDER). Um 20:15 durften wir dann endlich in die Halle hinein und das Spektakel nahm seinen Lauf. CRIMINAL hatte direkt mit der unterkühlten Stimmung des Essener Publikums zu kämpfen. Trotz guter Leistung und guten Songs in der Hinterhand kamen die Jungs kaum über einen Achtungserfolg hinaus. Lediglich ein paar Die-Hard-Fans erwärmten sich für die thrashig angehauchten Songs. Schade, aber die zwischendurch aus dem Publikum erfolgten "Slayer"-Zwischenrufe wären nicht notwendig gewesen. Die nun folgende kurze Umbaupause verlief vollkommen ereignislos. FLESHCRAWL kamen ohne Umwege zur Sache und peitschten einen Hammersong nach dem anderen in das Publikum. Endlich kam unter den Ruhrpottlern Stimmung auf und die Bühne wurde von Stagedivern erobert. Auch die Songs vom erst kürzlich veröffentlichten "Made of Flesh" wurden begeistert aufgenommen. 'Beneath A Dying Sun', 'Made of Flesh' und 'Demons of The Dead' sind so geil, dass ich nach dem Auftritt direkt losgetrabt bin, um mir die CD zuzulegen. So habe ich wenigstens die lange Umbaupause sinnvoll verbringen können. Komisch. Umbau erledigt, aber SIX FEET UNDER noch nicht auf der Bühne? Kaum zu glauben, aber die Begräbnisfachleute ließen uns noch geschlagene zehn Minuten länger stehen. Und das obwohl mein Nachbar "schon voll besoffen war" (Zitat). Dann kamen sie endlich, um das volle Haus zu begraben. Schon mit dem ersten Lied kochte der Pott, Stagediver und Crowdsurfer waren voll in ihrem Element. Mit 'Murdered In The Basement', 'When Skin Turns Blue', 'My Hatred' und 'The Day The Dead Walked' gab es aber auch mächtig auf die Ohren. Auf den Publikumswunsch nach 'Bringer of Blood' entgegnete Chris Barnes zwar, dass man 'Bringer des Blutes' spielen wolle, zu hören gab es das Stück aber leider doch nicht. Merkwürdig war auch, dass die Band schon nach ca. 60 Minuten die Bühne verlies und sich erst nach einer Pause wieder zeigte. Es folgte dann noch ein kurzer Zugabenteil, der leider durch Mikroprobleme Chris bald an den Rand des Wahnsinns brachte. Scheiß Wackelkontakt! Leider war es wirklich nur eine kurze Zugabe, denn die Band machte sich dann endgültig vom Acker. Wir wollten alle noch mehr, bekamen aber nur die Hallenbeleuchtung. Fazit: Durchwachsener Abend. CRIMINAL hätten ein besseres Publikum verdient gehabt, FLESHCRAWL waren super und was das kurze SIX FEET UNDER Set sollte kann ich mir nicht erklären. |
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