Livebericht Marduk (mit Origin und Doodswens) |
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Ein Livebericht von Eddieson aus Bad Oeynhausen (Druckerei) - 19.04.2024 (50375 mal gelesen) |
Wie kann man sein freies Wochenende besser starten als mit ordentlich Geballer? Mit diesem Gedanken mache ich mich Freitagabend auf den Weg in den Kurort Bad Oeynhausen, wo sich DOODSWENS, ORIGIN und MARDUK versammelt haben, um mir diesen Wunsch zu erfüllen. Angegeben ist die Startzeit mit 19.30 Uhr, als ich aber gegen 20 Uhr an der Druckerei ankomme, ist es noch erstaunlich ruhig. Am Einlass wird mir dann gesagt, dass es Verzögerungen gibt und DOODSWENS als Opener noch nicht angefangen haben. Also bleibt noch Zeit, um die Blicke über das vorhandene Merch schweifen zu lassen. MARDUK haben an Shirts ordentlich aufgefahren, ORIGIN und DOODSWENS haben etwas weniger dabei, aber Preise für 30 Euro pro Shirt und 60 Euro pro Zipper sind zwar mittlerweile normal, macht die Sache aber nicht besser. Also lasse ich mein Portemonnaie stecken. Gegen 20.15 Uhr legen DOODSWENS dann los. Sollte nicht eigentlich vorher noch eine Band spielen? Meine ich doch irgendwo gelesen zu haben. Naja, mir soll es egal sein, drei Bands finde ich absolut in Ordnung. DOODSWENS sind also Opener und starten mit einem langen Intro, unter dem die Band die Bühne betritt. Das Trio hat sich 2017 in Eindhoven gegründet und mit "Lichtvress" 2021 ihr bisher einziges Album veröffentlicht. DOODSWENS haben sich dem Old School Black Metal verschrieben und stehen somit natürlich standesgemäß mit Corpsepaint auf der Bühne. Im Mittelpunkt steht beziehungsweise sitzt Schlagzeugerin Inge Van der Zon, kurz I., die nicht nur hinter den Kesseln sitzt, sondern auch die kreischenden Vocals übernimmt, was ich persönlich ja immer ziemlich beeindruckend finde, vor allem beim Black Metal. Die Band kommt gut beim Publikum an, der Laden ist voll, mit vielleicht 350 bis 400 Leuten auch komplett ausverkauft. Angenehme Überraschung ist, dass die Band 45 Minuten Spielzeit bekommt und diese gut für sich nutzen kann, um den Leuten vor der Bühne einzuheizen. Nach einer nur 15-minütigen Umbaupause stehen um 21.15 Uhr auch schon ORIGIN auf der Bühne. Die Jungs fackeln nicht lange und legen direkt mit 'Expulsion Of Fury' los. Ich muss zugeben, dass das musikalisch nicht so meins ist, aber auch hier stehe ich beeindruckt an der Bühne und schaue vor allem Bassist Mike Flores und Schlagzeuger John Longstreth bei der Arbeit zu. Wie schnell können die Finger über das Griffbrett fliegen? Wie viel Beats per minute schafft der Schlagzeuger? Das ist schon ziemlich geil, was die Jungs hier liefern. Und sie gönnen dem Publikum auch absolut keine Verschnaufpause, weil es das Repertoire an Songs auch einfach nicht hergibt. 'Chaosmos', 'Accident And Error' und 'Disease Called Man' ballern als nächstes. Sänger Jason nimmt immer wieder Kontakt zum Publikum auf, das zwar etwas zögert, aber dennoch die Band abfeiert. Erst später im Set scheint die Stimmung beim Sänger, der bisher gut gelaunt schien, etwas zu kippen. Immer wieder dreht er sich zum Schlagzeuger um und schüttelt genervt den Kopf. Woran das liegt ist nicht auszumachen, er bittet auch immer wieder einen Typen vorne in der ersten Reihe irgendwas zu unterlassen, mehrmals. Und so scheint er auch bei den letzten drei Songs 'Portal', 'The Aftermath' und 'Unattainable Zero' nicht mehr ganz so motiviert auf der Bühne zu agieren und wirkt fast froh, als das Set nach 45 Minuten durch ist. 30 Minuten braucht dann die Crew von MARDUK, die Bühne für die Band herzurichten. Und diese startet gleich mit einem Klassiker 'On Darkened Wings' von der "Those Of Unlight" und direkt danach 'Equestrian Bloodlust' vom letzten Album "Victoria". Davon hätte ich zwar lieber 'June 44', aber naja, ich mache die Setlist ja nicht. Die Band scheint gut drauf zu sein. Natürlich auch routiniert, dennoch animiert Sänger Mortuus immer wieder das Publikum und mit 'Shovel Beats Sceptre' folgt dann der erste Song vom aktuellen Album "Memento Mori", mit dem man dann auch etwas vom Gaspedal geht. "Serpent Sermon" wird mit 'Souls For Belial' bedacht und mit 'The Funeral Seemed To Be Endless' geht man bis zum 92er-Debüt "Dark Endless" zurück. Was vor allem beim Publikum besonders gut ankommt. Wobei auch die neueren Songs, wie 'Watheland' von der "Frontschwein", gut ankommen. Dennoch lassen es sich die Schweden nicht nehmen, immer wieder alte Songs einzustreuen, wie sie mit 'With Satan And Victorious Weapons' von der "World Funeral" zeigen. Und nach der Speedattacke 'Blood Of The Funeral' folgt eine kurze Pause, während die Band die Bühne verlässt und ein Interlude aus der Konserve kommt. Doch danach haben MARDUK ihr Pulver natürlich noch nicht verschossen, und ein Song der grandiosen "Rom 5:12" folgt. Leider ist es nicht 'Accuser/Opposer', den sie ja in Dublin zusammen mit Alan von PRIMORDIAL auf der aktuellen Tour gespielt haben, aber 'The Levelling Dust' ist auch ein brachiales Stück, bei dem vor allem Mortuus röchelnde Stimme stark zur Geltung kommt. 'The Sun Has Failed' von der "Opus Nocturne" ist zwar nicht mein Lieblingssong, kommt live aber auch ziemlich gut. Und nachdem es schon mehrmals aus dem Publikum als Wunsch gerufen wurde, folgt dann endlich 'The Blond Beast', welches dann natürlich frenetisch gefeiert wird. Mit 'Throne Of Rats' und 'Wolves' wird dann das Set beendet. Oder kommt noch was? Natürlich! Nach einer kurzen Paue kommen MARDUK noch mal auf die Bühne und schmettern noch den Titeltrack ihres Klassikers "Panzer Division Marduk", das Album, welches sie ja 2021 zum 30. Geburtstag hier auch schon in voller Länge gespielt haben. Danach ist Schluss und MARDUK haben nach ungefähr 70 Minuten Spielzeit mal eben wieder gezeigt, wer der Chef im Ring ist. Ein großartiges Konzert geht zu Ende und ich kann nur jedem empfehlen, sich die Schweden live anzusehen. Setlist MARDUK: 01. On Darkened Wings 02. Equestrian Bloodlust 03. Shovel Beats Sceptre 04. Souls For Belial 05. The Funeral Seemed To be Endless 06. Wartheland 07. With Satan And Victorious Weapons 08. Blood Of The Funeral 09. Interlude 10. The Levelling Dust 11. The Sun Has Failed 12. The Blond Beast 13. Throne Of Rats 14. Wolves Encore 15. Panzer Division Marduk |
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