Trans-Siberian Orchestra - Letters From The Labyrinth | |
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Review von Stormrider vom 11.12.2015 (7757 mal gelesen) | |
Spätestens seit dem Doppelauftritt, gemeinsam mit SAVATAGE, auf den beiden Hauptbühnen des diesjährigen Wacken Open Airs, dürfte auch dem letzten Banger bewusst geworden sein, dass sich das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA vom Nebenprojekt, welches es zu Anfang war, zum Haupterwerb der beteiligten SAVA-Mucker gemausert hat. Für europäische Augen und Ohren mag das alles viel zu viel sein. Zu viel Bombast, zu viel Kitsch, zu viel Effekt, aber die Größe der Band in den USA und der Erfolg mit durchweg ausverkauften Shows gibt Paul O'Neill, Jon Oliva und den restlichen Protagonisten nun mal Recht. Und warum sollte man an einer bewährten Formel etwas ändern, wenn sie doch schon auf den vorangegangenen fünf Alben so gut funktioniert hat? Und genau deshalb bekommt der Hörer auch auf "Letters From The Labyrinth" das, was er vom TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA kennt, und so er es da mochte, eben auch schätzt. Da ich diesem Mix aus Pomp, rockigen Passagen und jeder Menge großen Chören, gepaart mit dem ein oder anderen Klassikstück schon seit jeher gut fand, bin ich nach den ersten Durchläufen auch wieder einmal sehr begeistert gewesen. Je häufiger die Platte aber in den letzten Tagen lief, desto mehr kristallisierte sich aber heraus, dass sie im Vergleich zu den restlichen Platten als Gesamtwerk nicht so gut funktioniert. Nach dem gewohnt opulenten und mit vielen Chören ausgestatteten Auftakt in Form von 'Time & Distance (The Dash)' kommen erstmal jede Menge Instrumentals. Diese gab es zwar schon immer, aber auf dem vorliegenden Album hat man die Instrumentals konsequent an den Anfang gestellt, und die Songs mit Gesang kommen alle in Hälfte zwei zusammen. Lediglich 'Prometheus' mit seinem kurzen Vocals, liefert hier etwas Auflockerung. Das Wechselspiel aus kompletten Songs und Instrumentals hat jedoch auf den älteren Veröffentlichungen so wunderbar funktioniert, wieso man hier das Album so teilt? Ich weiß es nicht. Die Songs selber leben dann natürlich wieder einmal von den großen Stimmen. Namen wie Jeff Scott Soto, Kayla Reeves, Robin Borneman, Lzzy Hale bürgen hier für gehobene Qualität und natürlich wird an der Klasse der beteiligten Musiker auch kaum jemand Zweifel haben. Dass die Produktion klinisch rein ist und meist ohne Kanten auskommt, stört nicht, da es zu dem Material auch nicht passen würde, wenn hier allzu viel Dreck an den klassischen Passagen hängt. Nach ein paar Tagen Dauerrotation tritt aber bei mir ein Effekt ein, den ich von älteren Veröffentlichungen aus dem Hause TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA so bisher nicht kannte. Ich wähle einzelne Songs aus, anstatt das gesamte Album zu hören, insbesondere das rockig-balladeske 'Forget About The Blame'. Hier wussten Oliva/O'Neill wohl, dass dies das Albumhighlight werden würde, denn der Song ist sowohl in der Sun-Version (gesungen von Robin Bornemann), als auch in der Moon-Version (interpretiert von Lzzy Hale) ein ziemlicher Ohrenschmeichler, stammt aber im Original von Johnny Green. Alles in allem bekommt der geneigte Fan ziemlich genau das, was er erwartet. Und da ein Album aus der Feder der beiden Hauptsongwriter schon aus rein handwerklichen Gesichtspunkten einen Mindeststandard nicht unterschreiten kann, können Fans, welche sich mit der Melange aus Klassik und Rock, wirklich metallisch wird es auf dem Album nicht, etwas anfangen können, natürlich bedenkenlos zugreifen. Ein neues "Beethovens Last Night" oder "Christmas Eve And Other Stories", welche wirklich die ganz großen Emotionen vermitteln konnten, ist "Letters From The Labyrinth" allerdings (leider) nicht geworden, weshalb ich auch nicht mehr als 7,5 Blutstropfen vergeben kann. So gerne ich es als bekennender Fan des Ensembles und als SAVA-Jünger tun würde. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Time AndDistance (The Dash) 02. MadnessOfMen 03. Prometheus 04. Mountain Labyrinth 05. King Rurik 06. Prince Igor 07. The NightConceives 08. Forget About The Blame (Sun Version) 09. Not Dead Yet 10. Past Tomorrow 11. Stay 12. Not The Same 13. Who I Am 14. Lullaby Night 15. Forget About The Blame (Moon Version feat. Lzzy Hale) | Band Website: www.trans-siberian.com Medium: CD Spieldauer: 52:08 Minuten VÖ: 13.11.2015 |
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