Vogelfrey - Sturm Und Klang | |
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Review von Mandragora vom 28.08.2015 (8118 mal gelesen) | |
VOGELFREY habe ich bereits auf dem ROCKHARZ 2014 gesehen, so dass ich wusste, was mich erwartet, als ich die Bemusterung des neuen und dritten Albums "Sturm Und Klang" übernommen habe. Und diese Erwartungen wurden zu meiner Freude nicht enttäuscht. Die Hamburger Combo um Sänger Jannik Schmidt rocken unter der Ägide des Medieval Metal/Rock so richtig drauf los. Musikalisch wird hier ein breites Spektrum an Instrumenten geboten, denn Jannik hat zusätzlich zum Gesang noch die Gitarre, die Rauschpfeifen, Flöten und Irish Bouzouki übernommen und neben Dominik Schmidt an den Drums und Dennis Walkrusch mit Gitarre/Background Vocals, werden durch Johanna Heesch und Alexander Suck auch noch Cello und Geige eingesteuert. Schon mit dem ersten Song bemerkt man, dass man sich von den üblichen Genre-Klischees, vor allem von Vergleichen mit etwa IN EXTREMO, TANZWUT oder SUBWAY TO SALLY, direkt verabschieden kann (na ja, manchmal blitzen doch Erinnerungen an die vorgenannten auf, aber VOGELFREY sind sehr eigenständig). Durch die Instrumente wird eine sehr gute Grundstimmung mit dem Schwerpunkt Medieval geschaffen, die aber - vor allem durch die deutlich und klar abgegrenzten Vocals und die harten Riffs - stark von eher rockigeren Aspekten übersteuert werden. Die Songs sind an und für sich sehr gut gelungen und umgesetzt, ergeben aber - hier das kleine Manko - kein Gesamtbild. Der rote Faden fehlt, die Thematik ändert sich von Song zu Song und diese stehen daher eher für sich. Aber die einzelnen Songs sind sehr eingängig und nehmen den geneigten Hörer mit auf eine Reise durch Sturm ('Sturmgesang'), Frühling ('Tandaradei!'), zum Saufgelage ('Hörner Hoch'), zu Besuch zum 'Abschaum', mit den Piraten auf Tour ('Gold') und mit der holden Maid ins Stroh ('Strohfeuer'). Dabei sind besonders 'Hörner Hoch' und 'Abschaum' als Ohrwürmer festzuhalten. Weiter geht es dann mit dem 'Nachtgesang' zunächst in ruhigere Gefilde, woraufhin dann in 'Apocalypsis', wieder in ordentlichem Tempo, der persönliche Weltuntergang nachzeichnet wird. In' Land Unter' wird noch ein Gang zugelegt und der Gesang wird deutlich härter. Dann geht es, jetzt wirklich verhältnismäßig unzusammenhängend, mit 'Der Chirurg' weiter (mit dem Bezug auf Noten passt es schon zum Albumtitel, aber insgesamt nicht zu den weiteren Songs), bei welchem die Vocals nicht ganz stimmig rüberkommen und das Songwriting nicht so harmoniert wie das in den anderen Songs der Fall ist. 'Rolling Home' wird dann wieder konsistenter, passt zum Thema und geht direkt ins Ohr. "Sturm Und Klang" schließt dann grundsätzlich mit 'Im Auge Des Orkans', einem zunächst im Verhältnis eher ruhigeren Song, über das Streben des Menschen, mit einer dann wieder schnelleren Klimax ab. Mit 'Knochenchor', 'Bluthochzeit' und 'Alkoholverbot' werden jedoch im Digi-Pack noch drei weitere, überwiegend härtere, rauere Songs dargeboten. Wer Medieval mag wird auch an VOGELFREY nicht vorbeikommen, die hier eher härtere, rockigere Variante wird gut umgesetzt, weist viel Eigenständigkeit auf und bringt einige Ohrwürmer und auch Überraschungsmomente mit sich. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, wie oben bereits angesprochen, die Zusammenstellung des Albums. Zwar passen die Songs thematisch grob zusammen, ein einheitliches Bild wird jedoch nicht geschaffen - hier würde ich noch Verbesserungsbedarf anmelden. Ansonsten eine gute, saubere Leistung. Gesamtwertung: 8.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Sturmgesang 02. Tandaradel! 03. Hörner Hoch 04. Abschaum 05. Gold 06. Strohfeuer 07. Nachtgesang 08. Apocalypsis 09. Land Unter 10. Der Chirurg 11. Rolling Home 12. Im Auge Des Orkans 13. Knochenchor 14. Bluthochzeit 15. Alkoholverbot | Band Website: www.myspace.com/vogelfrey Medium: CD Spieldauer: 63:10 Minuten VÖ: 28.08.2015 |
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