Manowar - Thunder In The Sky (EP) | |
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Review von Elvis vom 18.07.2009 (15098 mal gelesen) | |
MANOWAR sind eine der Bands, die von den meisten eigentlich nur inbrünstig geliebt oder gehasst werden kann. Das ist in den letzten Jahren - gerade mit der Ausrichtung des bandeigenen Magic Circle Festival, welches heuer in die dritte Runde auf der Loreley geht - gefühlt nur noch mehr der Fall gewesen als je zuvor. In jüngerer Vergangenheit wurde auch die Fangemeinde zumindest musikalisch gespalten und wenige Platten der Kings Of Metal wurden ähnlich heiß diskutiert wie der letzte Longplayer "Gods Of War". Handelte diese Platte noch von Ober-Gott Odin, so wird sich das neue Werk "Hammer Of The Gods" mit dem Donnergott Thor beschäftigen. Viele Fans hoffen angesichts dieser mythologischen Gestalt mit einem musikalischen Schwenk weg von den getrageneren Klassikparts der MANOWAR-Neuzeit zu den klassischeren True Metal Großtaten der New Yorker. Als Vorgeschmack auf den Hammer aus dem Hause DeMaio und Co. erscheint passend zum Magic Circle Fest III nun eine neue EP namens "Thunder In The Sky". Vorab wird diese auf den aktuellen Festival-Gigs der "Death To The Infidels" Tour (zweifellos ein Titel in bester MANOWAR-Tradition...) als limitierte Tour Edition verkauft und ist ab dem ersten Gig der Tour bereits exklusiv als Download im Kingdom Of Steel Onlinestore erhältlich. Die "normale" Verkaufsversion bietet neben demselben Tracklisting noch ein 50 Seiten starkes Booklet mit Texten und exklusiven Kurzgeschichten von Wolfgang Hohlbein im Rahmen der Entwicklung der Asgard Saga, des aktuellen Großprojektes der Band. Was erwartet nun den Käufer in musikalischer Hinsicht? Geht es wirklich zurück zu den Wurzeln der Band, hat Bandchef Joey DeMaio sich der Kritik vieler gebeugt und wieder auf alte Werte besonnen? Für die Zeit der weiterhin unbestimmten Abwesenheit von Drummer Scott Columbus ist der erste MANOWAR-Drummer Donnie Hamzik wieder zur Stelle und hat die Songs der EP mit der Band eingespielt, ein weiterer Punkt, der eine Rückbesinnung auf die alten Tage sicherlich nicht unwahrscheinlicher machen dürfte. Und - soviel kann vorab gesagt werden - die vier Könige des Metal gehen tatsächlich wieder ein paar Takte zurück, ohne dabei jedoch zur Selbstkopie zu verkommen. Zu den Songs im einzelnen: Die erste CD wird eröffnet vom Titeltrack 'Thunder In The Sky', der direkt mit recht aggressivem Drumming beginnt und allgemein härter zu Werke geht als die meisten Songs von "Gods Of War". Ein passender Song für den Donnergott, der lyrisch natürlich mit einem typischen MANOWAR-Text zu glänzen vermag, was den meisten Fans wohl nur recht sein dürfte - tiefschürfende lyrische Ergüsse wollte man schließlich im True Metal noch nie ernstlich hören. Einmaliges Hören genügt, um die Melodie im Kopf behalten zu können und beim Refrain bereits mitsingen zu können, live dürfte der Song gleich nochmal einen Tick drauflegen. Musikalisch hätte 'Thunder In The Sky' sich wohl weitestgehend im Bereich der "Triumph Of Steel"-Ära wohlgefühlt. Der zweite Song 'Let The Gods Decide' ist ein nicht besonders komplexer Midtempo-Rocker im Stile des "Louder Than Hell"-Albums. Ein passender Song in jeder Hinsicht, der gerade live ebenfalls sehr gut kommen dürfte und wirklich sofort hängenbleibt - schnörkellose Songs dieser Sorte waren es, für die MANOWAR früher lange Zeit standen. Ein echtes Highlight dieser EP, welches Lust auf mehr macht! Der dritte Song im Bunde ist 'Father'. Dabei handelt es sich um eine typische, gutklassige MANOWAR-Ballade im Stile von 'Courage'. Vorgetragen ist der Song aus der Perspektive eines Sohnes an seinen Vater. Was den Song jedoch im Katalog der Kings Of Metal und vermutlich generell recht einzigartig machen dürfte, ist die Tatsache, dass die zweite CD der EP ihn in 15 weiteren Sprachen enthält. Ein derartiges Unterfangen hat bislang noch keine Band versucht, jedenfalls nicht in diesem enormen Umfang an Sprachen. Sicher, der Fan wird sich die meisten Versionen abgesehen von der in der eigenen Sprache vermutlich nur einmal oder selten anhören. Jedoch ging es hierbei wohl nicht um die Schaffung möglichst vieler Songs als Verkaufsargument, sondern schlichtweg um ein Geschenk an die Fans verschiedener Länder, zumindest auch einen MANOWAR-Song in der eigenen Sprache zu haben. Die Bedeutung dessen für die jeweiligen Fans ist vielleicht für Deutsche, die immerhin als größte Fan-Nation schon seit Ende der 80er Jahre 'Herz aus Stahl' haben, schwerer zu würdigen als für andere Nationalitäten. Festzuhalten ist, dass Eric Adams sich hörbar in die jeweilige sprachliche Version eingearbeitet hat und eine engagierte Leistung abliefert. Für dieses Geschenk an alle Fans gebührt Joey DeMaio und Co. von vielerlei Seite ein dickes Dankeschön. Song Nummer vier auf "Thunder In The Sky" ist den Besuchern des Magic Circle Festivals II noch als Song von der dort gratis verteilten CD-Single bekannt, der auch an beiden Abenden live gespielt wurde. Es handelt sich bei 'Die With Honor' um einen typischen melodischen Stampfer neuerer MANOWAR-Machart irgendwo zwischen 'Warriors Of The World United', 'Die For Metal' und 'Call To Arms'. Nicht unbedingt die originellste Nummer, eher in gewohnten Pfaden wandelnd, allerdings spätestens ab dem Moment, in dem der Männerchor im Hintergrund einsetzt sehr schön hymnisch - 'Die With Honor' hat deshalb schon im Sommer 2008 gefallen und auch live sehr gut bestanden. Der fünfte Song auf "Thunder In The Sky" ist ebenfalls schon vom Magic Circle Festival II 2008 bekannt. Die Metal-Version 2008 des Klassikers 'The Crown And The Ring' wurde prinzipiell als Grundlage für die seinerzeit erstmals live aufgeführte Version des klassischen MANOWAR Set-Closers aufgenommen. Es handelt sich dabei um eine Neuaufnahme mit deutlich aggressiveren Vocals als im hymnisch-getrageneren Original von "Kings Of Metal", die am Ende noch durch den Einsatz der Band quasi metallisiert wird. Eine interessante neue Version, die auf alle Fälle ihre Daseinsberechtigung hat und gerade bei Besuchern des letzten Festivals Erinnerungen wecken dürfte. Der letzte Song ist dann wiederum mit 'God Or Man' ein "echter" neuer Song, der vermutlich so auch ohne weiteres auf "Hammer Of The Gods" stehen könnte. Wiederum handelt es sich um einen einen schnellen aggressiven Song, der Lust auf mehr macht. Insgesamt bietet "Thunder In The Sky" dem MANOWAR-Fan einige neue Songs und ein paar bekannte. Der Klang geht tatsächlich wieder mehr in die klassischere Richtung als weiter in orchestralen Parts zu schwelgen, womit Joey DeMaio sicherlich bei vielen Fans besseren Anklang finden dürfte. Die verschiedenen Versionen von 'Father' sind ein tolles Geschenk an die Fans in aller Welt. Die EP macht Lust auf mehr und ist die perfekte Einstimmung auf das Magic Circle Festival III - für Fans damit eine klare Kaufempfehlung. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. 'Thunder In The Sky' 02. 'Let The Gods Decide' 03. 'Father' 04. 'Die With Honor' 05. 'The Crown And The Ring (Metal Version 2008)' 06. 'God Or Man' 07. 'Tatko' (Father - Bulgarian Version) 08. 'Otac' (Father - Croatian Version) 09. 'Isä' (Father - Finnish Version) 10. 'Mon Père' (Father - French Version) 11. 'Vater' (Father - German Version) 12. '(Father - Greek Version)' 13. 'Apa' (Father - Hungarian Version) 14. 'Padre' (Father - Italian Version) 15. '(Father - Japanese Version)' 16. 'Far' (Father - Norwegian Version) 17. 'Ojciec' (Father - Polish Version) 18. 'Pai' (Father - Portuguese Version) 19. 'Tata' (Father - Romanian Version) 20. 'Padre' (Father - Spanish Version) 21. 'Baba' (Turkish - Turkish Version) | Band Website: www.manowar.com Medium: CD Spieldauer: VÖ: 17.07.2009 |
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