Vermocracy - Vermocracy

Review von des vom 29.10.2020 (11135 mal gelesen)
Vermocracy - Vermocracy An und für sich stehe ich nicht so besonders auf Bombast-Orchester-Intros, sondern bevorzuge eher Intros im Stile von 'For Whom The Bell Tolls', die sich nahtlos in den Song einfügen, auf der anderen Seite ist das Intro auf 'Vermocracy' recht gelungen und auch dazu geeignet, als Konzert-Intro eingesetzt zu werden. Falls es hoffentlich wieder einmal Konzerte gibt. Aber eigentlich egal, denn mit 'The River' folgt ohnehin ein amtlicher Death Metal-Kracher, der flottes Geballer kurzweilig mit melodischen Gitarren verbindet. VERMOCRACY verfolgen gemäß Eigendefinition das Ziel, "Melodic Death Metal als Verneigung vor den Genregrößen der 90er Jahre" zu spielen und besonders bei 'Colossal Collapse' wird das Ziel erreicht, ein extrem ohrwurmiges Riff trifft auf einen stampfenden Rhythmus und als Zuckerguss gibt es ein songdienliches Solo obendrauf.

Mit 'Vermocracy' bietet die Band einen Signaturesong, für Konzerte wohl ein geeigneter Rausschmeißer und von ähnlicher Güte wie 'Colossal Collapse' zuvor. "We are VERMOCRACY", so feiert die Wiener Combo, die 2017 gegründet wurde und seit 2018 im Großraum Wien intensive Live-Aktivitäten betreibt, sich selbst. 'Fatal Exceedance' stellt eine gute Kombination aus Stampfer und treibendem Chorus dar, bevor der Platte ein wenig die Luft ausgeht. 'I'm Not Your Messiah' startet zwar mit einem interessanten perkussiven Einstieg, bleibt in Summe aber maximal gut bis ok. Dafür überrascht 'On Toxic Wings' trotz aller Heaviness mit fast poppigem Rhythmus und einem treibendem Finale. Mit 'The Tumor And The Flawless Skin' folgt wieder ein ganz ok-er Song, den das endgeile Ende aber herausreißt. Dafür wagt sich die Band für das abschließende 'Paradise Dystopia' sogar an den Dreivierteltakt, was für eine Band aus der Walzermetropole sicherlich zum guten Ton gehört. Ein würdiger und epischer Abschluss, bei dem auch der von akustischen Gitarren geprägte Mittelteil für Überraschungsmomente sorgt.

Erstaunlich ist vor allem der rohe und natürliche, sehr gute und fette Sound sowie das Artwork, das Anleihen bei H.R. Giger und Gottfried Helnwein nimmt und das Album auch optisch abrundet. Ein gutes Debüt, das bis auf ein, zwei Songs sehr gut durchläuft und vielleicht eine schnelle Nummer vertragen könnte. Für Fans von melodischem Death Metal eine lohnende Entdeckung.

des



Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro
02. The River
03. Colossal Collapse
04. Vermocracy
05. Fatal Exceedance
06. I’m Not Your Messiah
07. On Toxic Wings
08. The Tumor And The Flawless Skin
09. Paradise Dystopia
Band Website: www.facebook.com/Vermocracy
Medium: CD/Digital
Spieldauer: 35:00 Minuten
VÖ: 23.10.2020

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