Sodom - Out Of The Frontline Trench | |
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Review von Damage Case vom 19.11.2019 (12414 mal gelesen) | |
In der Führungsetage ist es einsam, sagt man. Entscheidungsträger müssen manchmal harte Entscheidungen treffen, um dem Wohl des großen Ganzen zu dienen, oder so. Was hat das SODOM zu tun? Deren Mastermind Tom Angelripper traf 2018 die Entscheidung, die beiden anderen Mitglieder Bernemann (Gitarre) und Makka (Schlagzeug) zu schassen, um mit neuer Crew und einer stilistischen Neuausrichtug nochmals ordentlich im Hause SODOM durchzulüften. Und so wurde das Line-up der Gelsenkirchener erstmals auf Viererstärke erhöht und mit der Rekrutierung von Husky (Schlagzeug, ehemals DESASTER und aktuell ebenfalls ASPHYX), dem recht unbekannten Yorck Segatz (Gitarre) und der überraschenden Rückkehr von Frank Blackfire (Gitarre und bereits Ende der 1980er bei SODOM aktiv) wieder komplettiert. Und so ist man gespannt, wie sich "SODOM 4.0" auf ihrer zweiten EP schlagen. Der Opener 'Genesis 19' thrasht überraschend melodiös fast sieben Minuten durchs Midtempo und macht dabei aber mächtig Spaß. Tom Angelripper gibt ordentlich Hall auf seinen Gesang, was an die kultigen Anfangstage von SODOM erinnert. Auch der folgende Song 'Down On Your Knees' kennt die Tempoverzögerung, variiert die Band das Tempo doch zwischen typischen Hackparts mit Stakkatodrums und Groove. Tom brüllt und keift dabei in einer Art, wie man es auf den Alben zwischen 1996 und 2016 nicht mehr gehört hat. Geil! Auffällig ist, dass keiner der drei neuen Songs unter viereinhalb Minuten durchs Ziel geht. Nur mal zum Vergleich: Auf dem punkigen "Get What You Deserve" von 1994 erreichte kein einziger der enthaltenen sechzehn Songs annähernd diese Marke. Und so kommen wir zu Song Nummer drei, dem Titelsong, der mit Donnerhall, Sirene und Spoken Words von Onkel Tom eingeleitet werden, ehe es dann richtig losgeht. Der schnellste der neuen Songs erinnert am ehesten noch an die letzten Alben "Epitome Of Torture" und "Decision Day". Ansonsten gilt auf dieser EP wie schon auf dem letztjährigen Kurzdreher "Partisan" die Marschroute des aktuellen Line-ups, so old school als möglich an die seligen Anfangsjahre von SODOM anzuknüpfen. Das belegen auch das kultige Schwarzweiß-Knarrenheinz-Cover und die beiden Abschlusslieder, die Neuaufnahme des Klassikers 'Agent Orange' (hätte man nicht gebraucht, aber das damalige Breakthrough-Album feiert 2019 ihr 30-jähriges Jubiläum) und der 2018er Liveversion von 'Bombenhagel' (kultig, das Publikum in der Schalker Veltins Arena und Band gehen sauber ab). Fazit: Mit einer weiteren knappen halben Stunde SODOM im Viererpack macht die Band ihren Fans zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten die Mäuler wässrig - wobei laut Promo-Sheet lediglich 'Genesis 19' auf dem kommenden Werk enthalten sein wird. Mittlerweile hat die aktuelle Reinkarnation der Sodomisten fünf neue Klasse-Songs (so man denn der stilistischen Rückbesinnung wohlgesonnen ist) am Start - die Vorfreude auf 2020 steigt und steigt. Drei Anspieltipps: Wer wissen will, wie SODOM 2019 klingen, sollte schon alle drei neuen Lieder hören. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
01. Genesis 19 02. Down On Your Knees 03. Out Of The Frontline Trench 04. Agent Orange (Neuaufnahme) 05. Bombenhagel (Live In Gelsenkirchen 2018) | Band Website: sodomized.info Medium: CD Spieldauer: 28:43 Minuten VÖ: 22.11.2019 |
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