Witherfall - A Prelude To Sorrow

Review von Stormrider vom 11.11.2018 (8381 mal gelesen)
Witherfall - A Prelude To Sorrow Schon das 2017 veröffentlichte Debüt von WITHERFALL hatte einen melancholischen Touch und wurde von der schweren Krankheit von Drummer Adam Paul Sagan wesentlich beeinflusst. Der nun vorliegende Nachfolger ist noch eine ganze Ecke düsterer ausgefallen, denn Adam hat seinen Kampf gegen den Krebs leider verloren. Dieser Verlust ist in jeder Note von "A Prelude To Sorrow" hörbar, und das Album ist alles andere als Easy Listening. Vielmehr werden komplexe, teilweise schwer nachvollziehbare Songstrukturen mit technischer Raffinesse geboten, die sich auch beim dritten oder vierten Hören noch nicht ganz erschlossen haben. Hier hatte das Debüt in Sachen Zugänglichkeit definitiv die Nase vorn, wirkte durchdachter und ausgereifter. Dennoch ist "A Prelude To Sorrow" für alle Fans von progressivem Power Metal der Sorte SYMPHONY X und NEVERMORE bzw. SANCTUARY eine absolut empfehlenswerte Anschaffung. Denn sowohl Jake Dreyer an der Gitarre, als auch die Vocals von Joseph Michael, der mehr als einmal an den genialen Warrel Dane erinnert, sind absolute Weltklasse. Die Riffs und Soli, die Jake sich aus dem Ärmel schüttelt, brauchen sich hinter keinem der üblich verdächtigen Guitar Heroes verstecken, und die Tatsache, dass Joseph Warrel bei SANCTUARY ersetzt hat, zeigt auch, zu welchen Leistungen er fähig ist, auch wenn ich mich damit schwertue jemand anderen hinter dem SANCTUARY-Mikro zu sehen, bzw. zu hören. Seine stimmliche Bandbreite ist allerdings wirklich absolut beeindruckend! Da sich auch die Rhythmusfraktion keine Blöße gibt und mit technischer Finesse zu Werke geht, ist "A Prelude To Sorrow" ein in sich stimmiges Gesamtkunstwerk, welche durch ein Cover von Kristian Wåhlin wunderbar abgerundet wird. Die düstere Stimmung des Albums wird hier perfekt eingefangen und zeigt wieder einmal, warum man ein Album in seiner Gänze erfassen muss, wie ein Cover ein Album bereichern kann und dass es nicht reicht, sich ein paar Bits und Bytes zu ziehen oder zu streamen.

Am Ende ist "A Prelude To Sorrow" aber auch ein Album, welches man sich erarbeiten muss. Kopfhörer und Zeit sind zwei unabdingbare Notwendigkeiten, um die Tiefe, die Trauer und die Komplexität der Songs erfassen zu können. Bereits das an das namensgebende Intro anknüpfende 'We Are Nothing' ist mit über elf Minuten ein sperriges Stück Musik, welches aber neben aller Komplexität auch die Melodien nicht vernachlässigt. Daneben sticht 'Vintage' als absolutes Albumhighlight hervor. Ebenfalls mehr als elf Minuten lang, zelebrieren WITHERFALL hier eine emotionale Achterbahnfahrt, die einem sowohl in der Vocalperformance, als auch bei den Gitarrensoli mehr als einmal eine Gänsehaut beschert. Verbindet man dies mit den Emotionen, welche sich durch den Verlust Bahn brechen, wird hörbar, dass die Band dies alles noch am Verarbeiten ist. Nach diesen sich aufbauenden Emotionsbergen tut es gut, zum Abschluss der 56 Minuten mit 'Epilogue' ruhig entlassen zu werden. Wer auf angeproggten Power Metal steht, dem sei "A Prelude To Sorrow" unbedingt ans Herz gelegt.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. A Prelude To Sorrow
02. We Are Nothing
03. Moment Of Silence
04. Communion Of The Wicked
05. Maridian's Visitation
06. Shadows
07. Ode To Despair
08. The Call
09. Vintage
10. Epilogue
Band Website: www.witherfall.com/
Medium: CD
Spieldauer: 56:31 Minuten
VÖ: 02.11.2018

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